Urban-Art-Ausstellung "WOLLEn!" sensibilisiert für Hörsehbehinderung und Taubblindheit
St. Gallen, Langnau, Zürich, Bern, Monthey, Bellinzona, Lausanne (ots)
Urban-Art-Ausstellung "WOLLEn!" sensibilisiert für Hörsehbehinderung und Taubblindheit
170 Quadratmeter Woll-Kleid für die Aktionswoche zum Tag der Taubblindheit am 27. Juni 2021
Der Berner Bärenbrunnen, das St. Galler Vadian-Denkmal, Brücken, Brunnen und Bäume in weiteren 5 Städten der Schweiz präsentieren sich im Strickkleid: Vom 20. bis 27. Juni zeigt die Urban Art-Ausstellung "WOLLEn!" wie Inklusion gelingt, wenn sie "ge-wollt" ist. Hörsehbehinderte und taubblinde Menschen haben gemeinsam mit Menschen ohne Behinderung anlässlich des Internationalen Tags der Taubblindheit Verhüllungen für den öffentlichen Raum gestrickt.
Ein kunterbuntes, wollweiches Kleid für den Berner Bärenbrunnen: Aus 32 Teilen ist die Umhüllung zusammengenäht, die gemeinsam von Menschen mit Seh- und Hörsehbehinderung sowie von Menschen ohne Behinderung gestrickt wurde. Auch in St. Gallen, Langnau, Zürich, Bern, Monthey, Bellinzona und Lausanne schmücken eine Woche lang wollige Kunstwerke Statuen, Kunstwerke, Bäume, Brücken oder Bänke im öffentlichen Raum. Hierfür haben 47 Personen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung ein oder mehrere Strickstücke beigetragen. Etwa 150 Menschen ohne Sinnesbehinderung haben ebenfalls mit Freude mitgestrickt.
Anlass für die Produktion von ca. 170 Quadratmetern Woll-Kleid ist der Internationale Tag der Taubblindheit am 27. Juni. Die Organisationen Schweizerischer Zentralverein für das Blindenwesen SZBLIND, die Tanne - Schweizerische Stiftung für Taubblinde, Taubblinden-Hilfe und FRSA Fondation Romande en faveur des personnes SourdAveugles haben dafür zusammengespannt und beteiligen sich an der internationalen Yarn-Bombing-Aktion von Deafblind International. So rücken sie die Bedürfnisse der 57'000 Menschen mit Hörsehbehinderung und Taubblindheit in der Schweiz für eine Woche in das Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit und zeigen, wie Inklusion gelingen kann.
Sind Sehen und Hören beeinträchtigt, erfahren betroffene Menschen vielfältige Einschränkungen im Alltag. Zum Beispiel ist die Orientierung in nicht vertrauter Umgebung schwierig. Auch die Kommunikation und der Zugang zu Informationen stellen Hürden dar. Menschen mit Hörsehbehinderung und Taubblindheit stossen durch ihre Sinnesbehinderung auf sehr viele Barrieren, um an der Gesellschaft teilzuhaben. Mit der Urban-Art-Ausstellung verweisen die vier Organisationen darauf, dass Menschen mit einer doppelten Sinnesbehinderung mit dabei sein können, wenn sie geeignete, qualifizierte Unterstützung erhalten.
Bunt und warm umgarnt: vom 20. bis 27. Juni 2021 setzen die weichen Maschen ein künstlerisches Ausrufezeichen für die Partizipation von Menschen mit Hörsehbehinderung und Taubblindheit.
Standorte der Urban-Art Ausstellung:
- St. Gallen: Vadian-Statue auf dem Marktplatz
- Bellinzona: Baum auf der Piazza Nosetto
- Wildnispark Langnau: Stele Mensch
- Lausanne: die Strassenlaternen und die Allee in Ouchy
- Bern: Bärenplatzbrunnen
- Zürich: Pipilotti RistsInstallation Tastende Lichter" auf dem Heimplatz
- Monthey: Brunnen auf dem Dorfplatz, die alte Brücke und die Bäume vor dem Tourismus-Büro
Mehr Informationen zur Aktionswoche "WOLLEn!" finden Sie auf www.tag-der-taubblindheit.ch
Pressekontakt:
Kontakt SZBLIND:
Nina Hug, Co-Leiterin Marketing und Kommunikation; Tel. 071 228 57 63, hug@szblind.ch
Auf Wunsch vermitteln wir gerne ein Interview mit einer hörsehbehinderten oder taubblinden SZBLIND-Klientin, die an der Strickaktion teilgenommen hat.