EU-Führerschein: EAC kritisiert unverhältnismäßige Einschränkungen für Fahranfänger und Senioren
Brüssel (ots)
Die von der EU geplante Änderung der Führerscheinrichtlinie bringt umfangreiche Änderungen für AutofahrerInnen mit sich. Grundsätzlich unterstützt der Verbund European Automobile Clubs (EAC) die Bemühungen zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit. Der zuletzt von Berichterstatterin Karima Delli veröffentlichte Berichtsentwurf enthält jedoch Änderungsvorschläge, die FahranfängerInnen und SeniorInnen unverhältnismäßig einschränken und die Straßenverkehrssicherheit negativ beeinflussen.
Der Änderungsvorschlag sieht vor die zeitliche Befristung von Führerscheinen bereits für Personen ab dem 60. Lebensjahr einzuführen. Eine Befristung allein aus Altergründen und die Einführung gesetzlich verpflichtender ärztlicher Gesundheitschecks zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit lehnt die Mehrheit der EAC-Mitglieder ab. Stattdessen sollte für freiwillige Verkehrstauglichkeitsüberprüfungen und begleitende Beratungsmaßnahmen geworben werden.
Realitätsfremd ist aus Sicht des EAC die vorgeschlagene Einführung einer neuen Führerscheinklasse B+ für Personenkraftwagen mit einem Gewicht von mehr als 1800 kg. Betroffen wären vor allem für Fahranfänger, die zukünftig ausschließlich PKWs mit einem Gewicht unter 1800 kg fahren dürften. Die Nutzung eines schwereren Familienautos zur Festigung der in der Fahrausbildung erlernten Fähigkeiten wäre für junge FahrerInnen so nicht mehr erlaubt. Neben den zusätzlichen Kosten für die Anschaffung eines leichten PKWs und den Erwerb einer zusätzlichen Führerscheinklasse verkennt der Änderungsvorschlag, dass moderne Fahrzeuge, insbesondere Elektroautos aufgrund der Ausstattung immer schwerer werden, die Sicherheitseinrichtungen dem Fahrzeuggewicht jedoch entsprechend angepasst sind.
Für EAC-Präsident Holger Küster der falsche Ansatz: "Anstatt das Führen schwerer Fahrzeuge zu verbieten, sollten FahranfängerInnen durch angepasste Fahrausbildung und Praxis zu sicheren AutofahrerInnen ausgebildet werden. Die teils unverhältnismäßigen und bevormundenden Änderungsvorschläge missachten die Eigenständigkeit der Mitgliedstaaten und die Eigenverantwortlichkeit der Bürger - pauschale Einschränkungen von FahranfängerInnen und SeniorInnen gehen zu weit."
Der EAC fordert, dass die Maßnahmen zur Überprüfung der Fahreignung den Mitgliedstaaten obliegen sollten und FahranfängerInnen und SeniorInnen nicht unverhältnismäßig eingeschränkt werden dürfen.
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