Iran: Für den Tod Mahsa Aminis verantwortliche Amtsträger müssen bestraft werden (VIDEO)
Berlin / Straßburg (ots)
Iran: Für den Tod Mahsa Aminis verantwortliche Amtsträger müssen bestraft werden
- Forderung nach unparteiischer Untersuchung des Mordes
- Solidarität mit iranischen Frauen und friedlichen Proteste gegen systemische Unterdrückung
- Iranische Behörden müssen Demonstranten freilassen
Das Video zum Thema finden Sie im Newsroom des Europäischen Parlaments unter https://www.presseportal.de/nr/106967
Das Europäische Parlament verurteilt den Tod von Mahsa Amini und fordert EU-Sanktionen gegen ihre Mörder und die an der Niederschlagung der darauf folgenden Proteste beteiligten Sicherheitskräfte.
In einer Entschließung zieht das Europäische Parlament eine Bilanz der Entwicklungen im Iran nach dem Tod der kurdischen Iranerin Mahsa Amini. Die 22-Jährige war nach ihrer Verhaftung durch die "Sittenpolizei" des Landes an den Folgen ihrer Verletzungen gestorben. Nach ihrem Tod brachen Proteste gegen das strenge klerikale Regime aus.
Die Europaabgeordneten verurteilen den Tod von Mahsa Amini aufs Schärfste und fordern eine unparteiische, wirksame und vor allem unabhängige Untersuchung ihrer Misshandlung und ihres tragischen Todes. Sie wurde am 13. September von der iranischen "Sittenpolizei" festgenommen, weil sie angeblich gegen die gesetzliche Verschleierungspflicht verstoßen hatte und starb drei Tage später in einem Teheraner Krankenhaus, nachdem sie während der Haft körperlich misshandelt worden war.
Sanktionen gegen iranische Amtsträger, die an der Unterdrückung durch das Regime beteiligt sind
Das Parlament unterstützt die friedliche Protestbewegung im Iran und insbesondere die jungen Iranerinnen, die die Proteste anführen und an daran teilnehmen. Es verurteilt den weitverbreiteten und unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt durch iranische Sicherheitskräfte gegen friedliche Demonstranten, der bisher zu zahlreichen Opfern geführt hat.
Die Abgeordneten fordern die iranischen Staatsorgane auf, alle Personen freizulassen, die nur festgenommen wurden, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung, ihr Recht auf Vereinigungsfreiheit und ihr Recht, sich friedlich zu versammeln, wahrgenommen haben. Alle Anklagepunkte gegen sie sollten fallengelassen werden.
In der EP-Entschließung wird die EU aufgefordert, gegen iranische Amtsträger, die am Tod von Mahsa Dschina Amini und an der Gewalt gegen Demonstranten mitgewirkt haben oder dafür verantwortlich sind, Sanktionen zu verhängen.
Vereinte Nationen müssen Ereignisse im Iran untersuchen
Das Europaparlament fordert die Vereinten Nationen und insbesondere ihren Menschenrechtsrat auf, unverzüglich eine umfassende Untersuchung der Ereignisse der letzten Wochen im Iran einzuleiten. Die Abgeordneten verlangen zudem von den EU-Mitgliedstaaten mit einer diplomatischen Vertretung in Teheran, ihre Maßnahmen zu koordinieren, um Menschenrechtsaktivisten, insbesondere Frauenrechtsaktivisten, und EU-Bürger*innen zu schützen, die zusätzlich die iranische Staatsangehörigkeit besitzen.
Weitere Informationen
Der verabschiedete Text ist hier verfügbar
Videoaufzeichnung der Plenardebatte mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell (04.10.2022)
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