Guter Start für ein großes Ziel? Die Marktrallye und der Weg dorthin
Guter Start für ein großes Ziel? Die Marktrallye und der Weg dorthin
Colivar Wöchentlicher Marktimpuls
Hier lesen Sie den Colivar Weekly Market Pulse, mit freundlicher Genehmigung unseres Gastautors Mahnoosh Mirghaemi.
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Guter Start für ein großes Ziel? Die Marktrallye und der Weg dorthin
Während die gefallenen Blätter weggefegt werden, um Platz für die Weihnachtszeit zu machen, haben auch die Anleger eine Aufhebung der anhaltenden Markttrübsal erlebt. Die Aktien haben einen Sprung nach vorne gemacht und feiern, was der Auftakt zu einem beeindruckenden Finale für 2023 sein könnte.
Die Rallye der letzten Woche: Eine Verschnaufpause für die Verunsicherten
Die Märkte erlebten ihre beste Woche in diesem Jahr, angetrieben von Optimismus und Erleichterung in verschiedenen Sektoren. Immobilien und Versorger, die als Ersatz für Anleihen gedient hatten, fanden angesichts der nachgebenden Renditen wieder Tritt. Die Banken, die die stürmische See der hohen Zinssätze durchschritten hatten, begrüßten die Ruhe mit offenen Armen, da die Anleger zunehmend davon überzeugt waren, dass Zinssenkungen bevorstehen könnten - eine Aussicht, die nach der jüngsten Zinspause der Fed, der sich die EZB und die BOE anschlossen, greifbarer erschien.
Bei den Schwellenländerkrediten gab es eine Vielzahl von Ergebnissen, die ein viel nuancierteres Bild der globalen Finanzwelt zeichneten. Die Rohstoffmärkte machten die Sache noch komplexer. Die Ölpreise fielen auf den niedrigsten Stand seit August, da die Sorgen um eine Versorgungsunterbrechung nachließen - eine deutliche Abkehr von den jüngsten Trends, die die Preise in die Höhe getrieben hatten.
Auf der anderen Seite des Pazifiks verschiebt sich die Landschaft. Die 10-jährige JGB-Rendite flirtete mit 1%, nachdem die Bank of Japan ihre Politik zur Kontrolle der Renditekurve in eine flexiblere Richtlinie umgewandelt hatte - ein Schritt weg von den starren Strukturen der Vergangenheit. Der Yen geriet jedoch ins Wanken und wurde von den widersprüchlichen Botschaften der BOJ erschüttert, bevor er durch die Talfahrt des Dollars auf den schwächsten Stand seit September ungewollt Unterstützung fand. Japans Geldpolitik steht an einem Scheideweg und weicht von dem Weg ab, den andere große Zentralbanken eingeschlagen haben.
Balanceakt der Fed stärkt das Vertrauen der Märkte
Die jüngste Sitzung der US-Notenbank gipfelte in einem stabilen Zinssatz, sehr zur Freude des Marktes, wie wir richtig vorausgesagt hatten. Die Äußerungen des Vorsitzenden Jerome Powell deuteten auf einen Verzicht auf Zinserhöhungen hin und passten zu den nachlassenden Beschäftigungsdaten. Diese Beruhigung durch die Fed unterstützte nicht nur den Rückgang der Renditen, sondern stimulierte auch den Bankensektor, der die Woche mit einer Rallye beendete und die Tiefststände nach dem beunruhigenden Vorfall bei der First Republic Bank zu Beginn des Jahres hinter sich ließ.
Beschäftigung: Ein moderater, aber widerstandsfähiger Markt
Ein sich abkühlender Arbeitsmarkt stellt einen Zwiespalt dar - ein Zeichen für eine nachlassende Inflation, aber immer noch robust genug, um eine tiefe Rezession abzuwenden. Die moderaten Neueinstellungen werden als willkommene Anpassung an die Goldlöckchen-Erzählung gesehen, die weder zu heiß noch zu kalt ist und auf ein nachhaltiges, aber gemäßigtes Wachstum hindeutet, das eine aggressive Straffung der Geldpolitik verhindern könnte.
Gewinnschätzungen: Der Partyspoiler?
Dieser Aufschwung hat jedoch mit Gegenwind zu kämpfen. Die Analystenprognosen haben einen Schatten auf die Gewinnschätzungen pro Aktie für 4Q23 und 1Q24 geworfen. Wie Bloomberg Intelligence berichtet, beschränkt sich diese Sorge nicht nur auf die Banken, sondern erstreckt sich auf die meisten Branchen und deutet auf breiteren wirtschaftlichen Druck und Nachfrageprobleme hin, die die Ertragsprognosen senken könnten.
Sektorale Performance: Ein Silberstreif inmitten von Vorsicht
Die Rallye brachte die dringend benötigte Erleichterung, insbesondere in den Sektoren, die von den steigenden Zinsen stark betroffen sind. Trotz des Aufwärtstrends ist der Bankensektor noch nicht über den Berg. Die Nachwirkungen der Zinserhöhung haben die Gewinnschätzungen für die kommenden Quartale beeinträchtigt. Auch wenn der Markt aufatmet, dürfen die anhaltenden Auswirkungen der vergangenen Turbulenzen nicht außer Acht gelassen werden.
Darüber hinaus könnten europäische Bergbauaktien die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, unterstützt durch Chinas verstärkte Staatsverschuldung, die darauf abzielt, den Bau- und Immobiliensektor des Landes zu verjüngen, was wiederum die Nachfrage nach Stahl und Eisenerz erhöhen könnte. Der Technologiesektor steht weiterhin auf dem Prüfstand. Die Apple-Zulieferer reagierten unterschiedlich auf die Umsatzprognosen von Apple, die die Markterwartungen nicht erfüllten.
Im asiatisch-pazifischen Raum könnte der philippinische Kasinobetreiber Bloomberry Resorts nach optimistischen Einkommensprognosen der nationalen Glücksspielaufsichtsbehörde einen Aufschwung erleben.
Ein Blick nach vorn: Vorsichtiger Optimismus inmitten der sich wandelnden Gezeiten
Anleger könnten sich durchaus fragen, ob dieser Marktaufschwung nachhaltig ist oder nur eine weitere vorübergehende Phase der Hoffnung. Historische Muster deuten auf einen saisonalen Vorteil hin, d.h. die letzten beiden Monate waren für den Aktienmarkt traditionell von Vorteil. Da jedoch Korrekturen und Marktanpassungen die Portfolioentscheidungen diktieren, kann die Bedeutung einer strategischen, langfristigen Planung nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der derzeitige Enthusiasmus am Markt ist zwar ansteckend, aber angesichts der anstehenden Gewinnrevisionen ist ein maßvoller Ansatz angebracht.
Die bevorstehende Woche könnte eine Atempause von den jüngsten Turbulenzen bieten, allerdings nur, wenn der Nahe Osten aus den Schlagzeilen herausbleibt. Auf dem Programm des US-Finanzministeriums stehen drei Auktionen: dreijährige Anleihen am Dienstag, 10-jährige Anleihen am Mittwoch und 30-jährige Anleihen am Donnerstag. Alle Augen werden auf die geplanten Auftritte von Jerome Powell gerichtet sein, wobei sein Auftritt beim IWF am Donnerstag wahrscheinlich der Dreh- und Angelpunkt für die Stimmung an den US-Märkten sein wird. Darüber hinaus könnte die Umfrage der Fed zu den Senior Loan Officers auf eine Verschärfung der Kreditbedingungen hindeuten.
Mögen die Portfolios der Anleger die gleiche Stimmung widerspiegeln, wenn auch mit der Wachsamkeit, die die Zeiten erfordern. Könnte dies ein guter Anfang sein, der zu einem großen Ende führt? die Zeit, der gewiefte Geschichtenerzähler, wird die Geschichte in den kommenden Wochen weiter erzählen.
Quelle: Daten und Erkenntnisse aus verschiedenen Finanzquellen, darunter Bloomberg Intelligence und Marktbeobachtungen.
Karen Wendt
President of SwissFinTechLadies