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Sektkorken knallen lassen – aber mit Vorsicht
Endlich sind sie da- die wohlverdienten Feiertage am Jahresende. Man geniesst die Zeit mit seinen Liebsten und feiert mit Sekt und Feuerwerk. Damit das fröhliche Beisammensein nicht in der Notaufnahme endet, lohnt es sich, im richtigen Moment Vorsicht walten zu lassen. Sektkorken und Feuerwerkskörper führen nämlich jedes Jahr wieder zu gravierenden Augenverletzungen, wie die Schweizerische Gesellschaft für Ophthalmologie SOG festhält.
Sektkorken – eine unterschätzte Gefahr
Frau Dr. med. Sansonetti erklärt: «Sektkorken wirken wie Projektile, die beim Aufprall auf das Auge zu grösseren Verformungen des Augapfels führen können.» Da der Umfang der Sektkorken kleiner als die Augenhöhle ist, prallt er mit hoher Geschwindigkeit direkt auf das Auge. Dies führt je nach Aufprallwinkel zu unterschiedlich starken Verletzungen mit denen die Augenärzte jährlich konfrontiert werden.
Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper
Auch der Umgang mit Feuerwerkskörpern birgt erhebliche Gefahren für die Augen. «Gefährlich sind die Verletzungen durch Feuerwerksköper vor allem deswegen, weil diese im Unterschied zu kleineren Bällen oder den kontrovers diskutierten Gummigeschossen über eine grosse Distanz nicht an Wucht verlieren », erklärt Prof. Dr. med Christoph Kniestedt im Interview.
Die ganze Wucht des Fremdkörpers geht dabei direkt aufs Auge, da die Knochen keinen ausreichenden Schutz bieten. Dabei entstehen gefährliche Verletzungen bis hin zu Rissen und Durchbrüchen (Perforationen) des Auges.
Richtiges Verhalten bei Augenverletzungen
Die Empfehlung lautet, dass man auf keinen Fall am Auge manipulieren soll. Im Unterschied zu Verletzungen wie z.B. bei Spritzern von Säuren, die man akut ausspülen muss, kann bei Verletzungen durch Projektile und Feuerwerksköper der Schaden durch eigene Massnahmen eventuell noch verschlimmert werden.
Informationsinitiative der SOG
Im Jahr 2024 hat sich die SOG zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für Augentraumata zu erhöhen. Dafür wurden leicht verständliche Texte und Videos erstellt, die ab sofort auf der Webseite der SOG abrufbar sind.
Dieses Angebot soll dazu dienen, das Verständnis für mögliche Gefahren zu verbessern und aufzuzeigen, wie man sich im Ernstfall richtig verhält.
Augenverletzungen vermeiden – Empfehlungen für Alltag, Freizeit und Beruf
Nicht nur über die Feiertage sind unsere Augen Gefahren ausgesetzt. In allen Lebensabschnitten und Lebensbereichen kann es zu Augenverletzungen kommen.
Kinder sind besonders anfällig für Augenverletzungen. Dr.med. Sansonetti betont, dass jede Augenverletzung im Kindesalter ein medizinischer Notfall ist und von einer Fachperson behandelt werden muss. Da sich das Auge im Kindesalter noch in der Entwicklung befindet, ist eine optimale Behandlung entscheidend, um Langzeitschäden möglichst abzuwenden.
Sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag können Augen durch Chemikalien oder Fremdkörper verletzt werden. Dr. med. Alice Kitay empfiehlt abhängig von der der Tätigkeit, die richtige Schutzkleidung zu wählen.
Bei Unfällen durch Chemikalien sollte man unbedingt die Verpackung oder das Etikett der Substanz zur Notfallstation mitbringen, wie Dr. med. Dina Roncoroni betont. Dies ermöglicht den Augenärztinnen und Augenärzte eine optimale Behandlung wählen zu können.
Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft (SOG)
Die SOG ist die nationale Fachärztegesellschaft der in Praxis und Spitälern tätigen Ophthalmologinnen und Ophthalmologen und Ophthalmochirurginnen und -chirurgen sowie der in der Weiterbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin Ophthalmologie und Ophthalmologiechirurgie stehenden Assistenzenzärztinnen und -ärzte in der Schweiz. Seit 1907 ist die SOG die Fachgesellschaft und Standesvertretung der in der Schweiz tätigen Augenärztinnen und Augenärzte und engagiert sich für eine qualitativ hochstehende Aus-, Weiter- und Fortbildung des Nachwuchses zum Wohle der Patientinnen und Patienten
Schweizerische Ophthalmologische Gesellschaft SOG c/o IMK Institut für Medizin und Kommunikation AG Münsterberg 1 | CH-4001 Basel Phone: +41 61 561 53 53 www.sog-sso.ch | sog@imk.ch