RepRisk-Daten zeigen zum ersten Mal seit sechs Jahren einen weltweiten Rückgang von Greenwashing, während Greenwashing in der Schweiz weiter zunimmt
Zürich (ots/PRNewswire)
Eine Studie von RepRisk zeigt, dass die Zahl der Unternehmen, die mit Greenwashing in Verbindung gebracht werden, im Vergleich zum Vorjahr um 12 % zurückgegangen ist, was auf eine erhebliche Veränderung im Verhalten der Unternehmen hindeutet
- Trotz eines allgemeinen Rückgangs ist die Zahl schwerer Fälle von Greenwashing um mehr als 30% gestiegen.
- In der Schweiz nahmen die Greenwashing-Fälle weiterhin um 17% zu.
- Fast 30% der Unternehmen, die im Jahr 2023 mit Greenwashing in Verbindung gebracht wurden, waren 2024 Wiederholungstäter.
- Während der Banken- und Finanzdienstleistungssektor im vergangenen Jahr einen Anstieg des klimabezogenen Greenwashing-Risikos um 70% verzeichnete, zeigt der diesjährige Bericht einen Rückgang um 20%.
Eine neue Studie von RepRisk, einem weltweit führenden Anbieter von ESG-Datentechnologie, zeigt, dass das Greenwashing-Risiko, in dem im Juni 2024 endenden Jahr über alle Branchen hinweg weltweit um 12% gesunken ist. Dies ist der erste Rückgang seit sechs Jahren. Während in den meisten Märkten ein leichter Abwärtstrend bei der Zahl, der in Greenwashing verwickelten Unternehmen zu verzeichnen ist, steigt die Zahl in der Schweiz weiter an. Im Jahr 2024 waren in der Schweiz 61 Unternehmen in Greenwashing verwickelt, was einem Anstieg von 17,3% gegenüber 2023 und dem höchsten Anstieg der 13 analysierten Märkte entspricht.
Der dritte jährliche Greenwashing-Bericht von RepRisk ( Link zu Report) kommt zu dem Ergebnis, dass der allgemeine Abwärtstrend wahrscheinlich das Ergebnis verstärkter regulatorischer Massnahmen ist und dass Unternehmen aus Angst vor Reaktionen von Interessengruppen, insbesondere Verbrauchern, Investoren und Regulierungsbehörden, weniger Greenwashing betreiben. Während die Zahl der Vorfälle zurückgegangen ist, hat die Zahl der schwerwiegenden Greenwashing-Fälle weltweit um 30% zugenommen, was darauf hindeutet, dass noch Handlungsbedarf besteht. Die Zunahme der schwerwiegenden Greenwashing-Fälle in der Schweiz spiegelt den globalen Trend wider. In der Schweiz ist die Zahl der schwerwiegenden Vorfälle im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 um 50% gestiegen.
"Die Stakeholder sind sich des Greenwashing-Risikos mehr denn je bewusst", kommentiert Dr. Philipp Aeby, CEO und Mitbegründer von RepRisk. "Während die Regulierungsbehörden erfolgreich Gesetze zur Verhinderung von Greenwashing vorangetrieben haben, wird sich das Risiko mit dem Aufkommen neuer Formen weiterentwickeln und Unternehmen Reputationsschäden aussetzen, die sich auch auf ihre Ergebnisse auswirken. Greenwashing wird häufig durch Unternehmensnarrative angetrieben. Um sie zu erkennen, sollten sich Investoren und Unternehmen auf externe Quellen verlassen."
Der Rückgang der Anzahl Fälle unterstreicht, dass die Unternehmen zunehmend erkennen, dass Greenwashing ein schwerwiegender Verstoss ist, und dass sie proaktive Schritte unternehmen, um das Risiko zu verringern. Dies ist ein ermutigendes Zeichen für Organisationen, die auf zukünftige und bestehende Greenwashing-Gesetze setzen, um Veränderungen herbeizuführen.
Die Daten von RepRisk zeigen jedoch, dass 30% aller Unternehmen, die im Jahr 2023 mit Greenwashing in Verbindung gebracht wurden, auch im Jahr 2024 in diesem Zusammenhang genannt wurden. Dies deutet darauf hin, dass die öffentliche Wahrnehmung zwar einen grossen Einfluss auf den allgemeinen Abwärtstrend hat, dass aber mehr Regulierung in Verbindung mit transparenten Daten erforderlich ist, um die wachsende Zahl schwerwiegender Fälle zu reduzieren. Die Wiederholungstäterquote bei Schweizer Unternehmen, die in Greenwashing verwickelt sind, liegt im Jahr 2024 bei 23,4%.
Der Bericht signalisiert auch eine deutliche Verschiebung in der Greenwashing-Landschaft des Banken- und Finanzdienstleistungssektors. Während der Sektor von 2022 bis 2023 einen 70-prozentigen Anstieg des klimabezogenen Greenwashings verzeichnete - ein Trend, der sich auch in einem im Sommer veröffentlichten Bericht der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde widerspiegelt -, zeigen die neuen Daten von RepRisk, dass die Zahl der Vorfälle in diesem Sektor von 2023 bis 2024 weltweit um 20% zurückgeht. Etwas mehr als ein Drittel (36%) der Finanzunternehmen, die im vergangenen Jahr mit Greenwashing in Verbindung gebracht wurden, wurden auch 2024 mit Greenwashing in Verbindung gebracht, was leicht über dem Durchschnitt von 30% für alle Sektoren liegt. Der Schweizer Banken- und Finanzdienstleistungssektor verzeichnete im Jahr 2024 14 Unternehmen, die mit Greenwashing in Verbindung gebracht wurden, was einem Anstieg von 27,3% gegenüber 2023 entspricht.
Es ist offensichtlich, dass die Regulierung einen Einfluss auf den allgemeinen Abwärtstrend hatte. Das Vereinigte Königreich verzeichnete einen relativ bescheidenen Rückgang der Vorfälle um 4%, während in der EU, die aufgrund des Umfangs der in den letzten 12 Monaten in Kraft getretenen Rechtsvorschriften an der Spitze der Regulierungswelle stand, ein Rückgang um 20% zu verzeichnen war. So schreibt beispielsweise die EU-Richtlinie über umweltbezogene Angaben vor, dass Unternehmen ihre Umweltaussagen mit stichhaltigen Beweisen belegen müssen, was zu einem Rückgang der Vorfälle auf dem gesamten Kontinent beigetragen hat.
Die Regulierung ist jedoch möglicherweise nicht die einzige Triebkraft, denn die Greenwashing-Trends in den USA zeichnen ein anderes Bild. Die Zahl der Greenwashing-Fälle in den USA erreichte 2022 mit 503 Vorfällen ihren Höhepunkt – ein Anstieg um 35 % im Vergleich zu 2021. Darauf folgte ein Rückgang um 10% im Jahr 2023 und ein bescheidener Anstieg um 6% im Jahr 2024. Eine mögliche Erklärung für die Divergenz in den USA ist die zunehmende Politisierung von ESG. Der frühere Rückgang könnte damit zusammenhängen, dass Unternehmen und Fonds vorsichtiger werden, wenn es darum geht, ihre Umweltfreundlichkeit zu fördern, und damit auf den Druck von Investoren, Generalstaatsanwälten und anderen politischen Persönlichkeiten auf Staatsebene reagieren, die sich gegen die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei Investitionen aussprechen.
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Abbildung 1. Entwicklung der mit Greenwashing in Verbindung gebrachten Unternehmen in den USA, dem Vereinigten Königreich und der EU im Jahresvergleich
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Abbildung 2. Globale Trends bei der Schwere von Greenwashing-Risiken
Hinweise für Redakteure
RepRisk erfasst Greenwashing durch die Überschneidung von zwei Kriterien: (1) irreführende Kommunikation und (2) ein Umweltproblem wie lokale Verschmutzung oder Auswirkungen auf Ökosysteme und biologische Vielfalt. Zu den ESG-Risiken in diesem Bereich gehören Kritik an einer Werbekampagne, die die Verbraucher über die Umweltauswirkungen täuscht, Forschungsergebnisse, die zeigen, dass ein Unternehmen die Auswirkungen einer Initiative übertreibt, oder die Berichterstattung über Maßnahmen des Unternehmens, die in direktem Widerspruch zu den Klimaverpflichtungen stehen.
Durch den Ausschluss von Selbstauskünften der Unternehmen bei der Datengenerierung beleuchtet RepRisk Risiken im Geschäftsgebaren, die andernfalls verborgen bleiben und sich zu nachteiligen Auswirkungen entwickeln könnten.
RepRisk bestimmt den Schweregrad in Abhängigkeit von drei Dimensionen: erstens die Folgen des Risikoereignisses (z. B. das Ausmaß der tatsächlichen Umweltauswirkungen im Vergleich zu den grünen Forderungen), zweitens das Ausmaß der Auswirkungen (z. B. eine Person, eine Gruppe von Personen, eine große Anzahl von Personen) und drittens, ob das Risikoereignis durch einen Unfall, Fahrlässigkeit oder Vorsatz oder sogar systematisch verursacht wurde. Es gibt drei Schweregrade: geringer Schweregrad, mittlerer Schweregrad und hoher Schweregrad.
Um aktuellere Daten zu liefern, hat RepRisk die Verwendung von Kalenderjahren aufgegeben. Während im Bericht 2023 die Ergebnisse sowohl auf der Grundlage von Kalenderjahren als auch auf der Grundlage des Zeitraums vom 1. September 2022 bis zum 31. August 2023 dargestellt wurden, wird für den Bericht 2024 ein einheitlicher Zeitrahmen vom 1. Juli bis zum 30. Juni für alle Jahre von 2019 bis 2024 verwendet.
Im Laufe dieses Jahres wird RepRisk seine Methodik durch die Einführung von sechs neuen Themen-Tags erweitern. Neben Greenwashing werden die neuen Tags künstliche Intelligenz, Abholzung, Ökozid, Quecksilber und Social Washing umfassen.
Über RepRisk
RepRisk ist weltweit führend bei der Identifizierung und Bewertung von Geschäftsverhalten und ESG-Risiken für Organisationen auf der ganzen Welt. RepRisk konzentriert sich auf das, was Unternehmen möglicherweise nicht offenlegen, und deckt Risiken wie Abholzung, Menschenrechtsverletzungen und Korruption auf, wodurch Stakeholder einen klareren Blick auf ihre Geschäftsbeziehungen und Investitionen erhalten.
Durch die Kombination von Advanced KI und menschlicher Expertise in 23 Sprachen liefert RepRisk tagesaktuelle Daten zu Verhaltensrisiken für Unternehmen jeder Größe. Die transparente und konsistente Methodik von RepRisk, die über fast zwei Jahrzehnte hinweg verfeinert wurde, wandelt Risikovorfälle in umsetzbare Erkenntnisse, um eine Due-Diligence-Prüfung durchzuführen und das Risiko zu minimieren.
RepRisk spart den Kunden wertvolle Zeit für Recherchen und Analysen und ermöglicht es den Entscheidungsträgern, schnelle und fundierte Entscheidungen zu treffen, die ihre Interessen schützen, den Wert steigern und die Nachhaltigkeit fördern. Mehr als 80 der weltweit führenden Banken, 17 der 25 größten Vermögensverwalter, Top-Unternehmen und die größten Staatsfonds der Welt vertrauen auf RepRisk und setzen damit den globalen Standard für Daten zum Geschäftsgebaren.
Besuchen Sie uns unter www.reprisk.com.
Kontakt:
Mathias Fürer
Corporate Communications Manager
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