Medienmitteilung

Mehr Toleranz für Stadtfüchse

2001-05-11T08:30:04

Zürich (ots) -

Auch in der vergangenen Jagdsaison wurden in der
Stadt Zürich gegen 100 Füchse abgeschossen, obwohl die Tollwut längst
besiegt ist. Darüber zeigt sich Rita Dubois, Geschäftsführerin der
Schweizerischen Gesellschaft für Tierschutz/ProTier (SGT/ProTier),
empört: "Warum müssen denn die Füchse abgeschossen werden, bloss weil
sich einige Leute gestört fühlen? Ausserdem ist das doch bloss eine
Symptombekämpfung!" Denn das frei gewordene Revier wird rasch von
einem andern Fuchs in Beschlag genommen.
Wildtiere auf dem Vormarsch
Tatsächlich belegt die kürzlich beim Infodienst Wildbiologie
erschienene Studie "Füchse im Siedlungsraum" von vier Wildbiologinnen
und -wildbiologen, dass es Füchse immer mehr selbst mitten in die
Städte zieht. Gründe dafür sind neben der grossen Anpassungsfähigkeit
von Meister Reinecke das riesige Nahrungsangebot, welches unsere
Wegwerfgesellschaft produziert. So heisst es in der Broschüre als
Fazit: "Längerfristig müssen wir lernen, mit den neuen
Siedlungsbewohnern zu leben und einen sinnvollen Umgang mit diesen
Wildtieren in unserer Nachbarschaft finden. Dann werden Füchse für
uns in Zukunft so selbstverständlich zum Siedlungsraum gehören wie
Amseln, Spatzen und Marder."
Widerstand gegen Abschüsse
SGT/ProTier will deshalb eine Lanze für die Wildtiere in der Stadt
brechen und hat die Zürcher Stadträtin Kathrin Martelli aufgefordert,
die Füchse nicht mehr abzuschiessen. Doch diese winkt ab: "...für
eine Änderung der Strategie sehe ich keinen Anlass", heisst es in
ihrem Antwortschreiben. Rita Dubois ist enttäuscht und verlangt:
"Wenn sich schon jemand durch einen Fuchs so belästigt fühlt, dass er
ihn töten lassen will, so soll er auch für die Kosten selber
aufkommen." Denn in der Stadt St. Gallen hat sich beispielsweise
gezeigt, dass nach der Einführung der Pflicht zur Kostenübernahme,
die Beschwerden über Füchse schlagartig zurückgegangen sind.
SGT/ProTier bittet die Bevölkerung um mehr Toleranz für die
Wildtiere und fordert die Leute auf, sich mit Protestbriefen gegen
die Fuchsabschüsse an Stadträtin Martelli zu wenden.

Kontakt:

Pressestelle SGT/ProTier
Alfred-Escher-Str. 76
8002 Zürich
Tel. +41 1 201 05 05
Fax +41 1 201 26 23
E-mail: info@protier.ch
Internet: www.protier.ch

Permalink:


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Weiterführende Informationen

http://www.protier.ch

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