Medienmitteilung

Kilogramm und Nikotin: Gewichtsprobleme und Rauchen bei jungen Mädchen

2002-01-17T08:00:00

Lausanne (ots) -

Eine Studie der Schweizerischen Fachstelle für
Alkoholprobleme (SFA) in Lausanne zeigt, dass junge Mädchen, die sich
als übergewichtig wahrnehmen, deutlich häufiger rauchen als
Geschlechtsgenossinnen ohne Gewichtsprobleme. Prävention und
Gesundheitsförderung müssen beide Aspekte verbinden, um
Suchtverhalten zu vermeiden.
Junge Mädchen zählen zu den Bevölkerungsgruppen, deren
Tabakkonsum immer noch stark ansteigt. Ebenfalls besorgt sind
Gesundheitsfachleute über die Vielzahl junger Frauen, die an
Ernährungsstörungen leiden. Deren Extreme wie Magersucht und
Brechsucht im jugendlichen Alter sind eine lebensgefährliche
Bedrohung für junge Mädchen, und vermehrt auch für junge Männer. Die
Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
(SFA) in Lausanne führt alle vier Jahre unter der Schirmherrschaft
der Weltgesundheitsbehörde (WHO) eine grossangelegte Studie zum
Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 15
Jahren durch. Die Resultate der letzten Erhebung lassen auch einen
Blick auf die erwähnte Problematik von Rauchverhalten und
Ernährungsgewohnheiten zu.
Runter mit dem Gewicht, rauf mit dem Nikotin?
Die SFA-Forscher konnten vorab einen klaren Zusammenhang zwischen
ungesunder Ernährung und dem Konsum von Alkohol und anderen Drogen
feststellen. Chips- und Pommes Frites-Liebhaber und -Liebhaberinnen
trinken durchschnittlich mehr Alkoholisches und rauchen mehr als
gesunde Esser/Esserinnen. Direkt nach «Gewichtsproblemen» befragt,
zeigte sich dann, dass insbesondere Mädchen, die nach eigener Ansicht
zuviel Kilogramm auf die Waage bringen, zweimal häufiger rauchen als
Geschlechtsgenossinnen ohne wahrgenommene Gewichtsprobleme.
Studienleiter Dr. Holger Schmid erklärt dazu: «Junge Mädchen stehen
besonders unter sozialen Zwängen und Schönheitsnormen, was ihre
Erscheinung angeht. Dies wirkt sich auf die Ernährung und
Gewichtskontrolle aus. Da entsteht dann leicht die Vorstellung, dass
Rauchen ein Mittel zur Gewichtsreduzierung ist.» Um diesen riskanten
Irrtum im Kopfe junger Mädchen auszuräumen, sollten nach Ansicht der
SFA in Präventionsprogrammen die beiden Gesundheitsgefahren unbedingt
zusammen behandelt werden.
Quelle: 
Schmid, H. et al.: Jugend - Gesundheit - Drogen. 
Fakten und Hintergründe zur psychosozialen Gesundheit und zum Konsum
psychoaktiver Substanzen von Schülerinnen und Schülern. 
Standpunkte Extra, 2/2001, Lausanne

Kontakt:

SFA Lausanne
Dr. phil. Holger Schmid
Tel. +41/21/321'29'53

Permalink:


https://www.presseportal.ch/de/pm/100000980/100013934


Weiterführende Informationen

http://www.sucht-info.ch

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