Medienmitteilung

Internationales Alkoholsymposium in Bern

2002-10-29T18:20:38

Lausanne (ots) -

Die weltweit führenden Fachleute aus der
Alkoholforschung und der Suchtprävention debattierten heute im
Kursaal Bern über die gesellschaftlichen Probleme, welche durch den
Alkoholkonsum verursacht werden und die politischen Massnahmen, die
sich dagegen ergreifen lassen. Rund 140 Fachleute aus der ganzen Welt
nahmen am Symposium teil, das die Schweizerische Fachstelle für
Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) anlässlich ihres
100-jährigen Bestehens organisiert hatte.
Wirksame Prävention durch höhere Steuern und Werbeverbote
Die Experten aus dem In- und Ausland kamen übereinstimmend zum
Schluss, dass die wirksamsten Massnahmen zur Verhinderung von
Alkoholproblemen auf politischer Ebene getroffen werden müssen. Dabei
steht an erster Stelle die Besteuerung alkoholischer Getränke. Aber
auch Werbeverbote und die Einschränkung der Erhältlichkeit, zum
Beispiel durch Mindestalterbestimmungen für Jugendliche oder die
Regelung der Öffnungszeiten von Restaurants sind wirksam. 
In diesem Zusammenhang steht auch die vorgesehene Steuererhöhung bei
den Alcopos. Der Konsum dieser süssen Alkoholika ist in der Schweiz
um das 20fache gestiegen. Die Eidgenössische Alkoholverwaltung will
die Alcopops mit einer Sondersteuer belegen, welche den Preis der
einzelnen Flasche um etwa 1.40 Franken erhöhen würde. Man hofft, dass
dadurch vor allem Jugendliche weniger davon konsumieren werden. In
zahlreichen europäischen Ländern hat der Trend der Jugendlichen zum
Rauschtrinken zugenommen. Da die Alkoholindustrie heute zunehmend
global operiert, müssen auch die Prävention und die Alkoholpolitik
vermehrt auf internationaler Ebene Einfluss nehmen.
„Fit for Fun"
Auf gesellschaftlicher Ebene machte Richard Müller, Direktor der
SFA, vor allem bei den Jugendlichen eine verstärkte Tendenz zum
Hedonismus fest. Gesundheit sei kein Wert mehr an sich, sondern es
gehe darum, „fit for fun" zu sein. Die Hälfte der Kosten, die heute
durch Alkoholmissbrauch entstehen, werden durch Menschen verursacht,
die nur gelegentlich Alkohol missbrauchen. Das heisst für die
Prävention, dass sie ihre Massnahmen vermehrt auf die breite
Bevölkerung ausrichten muss. Dabei sind neben den geschilderten
politischen Massnahmen auch Information und Aufklärung wichtig.

Kontakt:

SFA Lausanne
Sekretariat Prävention und Information
Tel. +41/21/321'29'76
[ 014 ]

Permalink:


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Weiterführende Informationen

http://www.sucht-info.ch

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