Medienmitteilung
PD: Offizieller Besuch einer Delegation der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrates in der Volksrepublik China
2002-11-11T09:45:00
(ots) - Eine Delegation der APK-N ist auf Einladung der
aussenpolitischen Kommission des Nationalen Volkskongresses vom 26.
Oktober bis zum 3. November nach China gereist. Sie hat verschiedene
Städte besucht und Gespräche zu unterschiedlichen Themen geführt: In
Peking fanden politische Gespräche statt, in Shanghai befasste sie
sich mit der Wirtschaft und den Schweizer Unternehmen in China, und
in Kunming besichtigte sie Projekte der Partnerschaft Zürich -
Kunming. Diese Reise folgt auf einen Besuch der aussenpolitischen Kommission
des chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK) in der Schweiz im
Jahr 2001. Sie ist Ausdruck der Bemühungen der APK-N, die
freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Parlamenten der beiden
Staaten zu festigen. Überdies ging es der APK-N darum, im
gegenseitigen Respekt einen Dialog zu fördern, der es erlaubt Themen
zu erörtern, bei denen die Standpunkte divergieren. Die politischen
Gespräche fanden zur Hauptsache in Peking statt. Eingehende
Diskussionen führte die Delegation namentlich mit der
aussenpolitischen Kommission des NVK unter dem Vorsitz von deren
Vizepräsidenten Cai Fangbao. Sie traf überdies Zou Jiahua,
Vizepräsident des Ständigen Ausschusses des NVK, sowie ranghohe
Vertreter des Aussenministeriums und der Internationalen Abteilung
des Zentralkomitees der kommunistischen Partei. Die Schweizer
Delegation wurde von den chinesischen Behörden herzlich empfangen.
Sie konnte feststellen, welch guten Ruf die Schweiz in China
geniesst. Ihre chinesischen Gesprächspartner haben immer wieder
betont, wie wichtig es für China war, dass die Schweiz als eines der
ersten Länder 1950 die Volksrepublik China (VRC) anerkannt hat und
wie sehr sie die Schweiz dafür schätzen. Die Delegation der APK-N
hat hervorgehoben, dass die beiden Länder, neben den geografischen
und kulturellen Unterschieden, auch Verbindendes haben, nämlich das
Streben nach Einheit in der Vielfalt. Sie legte dar, dass die
Schweiz mit dem Föderalismus und der damit verbundenen weitgehenden
regionalen Autonomie, der Neutralität, der direkten Demokratie und
dem Rechtsstaat über Jahrhunderte Lösungen entwickelt hat, die den
Zusammenhalt des Landes sicherstellen und den Frieden und die
Stabilität fördern. Auf die Fragen zu Taiwan und zum TIbet, die die
Schweizer Delegation stellte, antworteten ihre chinesischen
Kollegen, sie verfolgten weiterhin den Grundsatz eines einzigen
Chinas verknüpft mit der Garantie der regionalen Autonomie und der
kulturellen Eigenheiten der Minderheiten. Sie gaben ihrem Wunsch
Ausdruck, die Schweiz möge diese Politik weiterhin unterstützen.
Auch Fragen zur Religionsfreiheit und zu Falungong wurden
diskutiert. Diese Diskussionen erlaubten es der Schweizer
Delegation, die Haltung der chinesischen Behörden besser zu
verstehen. Zur Diskussion gelangten auch der Beitritt Chinas zur WTO
und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die wirtschaftliche
Entwicklung des Landes und die bilateralen Beziehungen zwischen den
beiden Ländern. Beide Länder äusserten den Wunsch, dass die
Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und China in allen Bereichen,
namentlich im Bereich des Dialogs über die Menschenrechte, ausgebaut
werde. Die Wirtschaft stand im Zentrum des Besuchs in Shanghai. Die
Delegation zeigte sich beeindruckt über die rasante Entwicklung der
Wirtschaftszone von Putong und über das gewaltige Potenzial dieses
Industrie- und Handelsgebietes. Besuche bei Schweizer Firmen in
Shanghai haben diesen Eindruck bestätigt und gezeigt, wie
ausserordentlich wichtig es für die Schweiz ist, in diesem stark
expandierenden Markt präsent zu sein. In Kunming hat die Delegation
Projekte besucht, die im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dieser
Stadt und der Stadt Zürich und mit der Unterstützung der Direktion
für Entwicklung und Zusammenarbeit realisiert werden: eine
Trinkwasseraufbereitungsanlage, eine Autobus- Linie, die auf einer
Sonderspur fährt, und den Schutz eines alten Quartiers. Die
Mitglieder der Delegation konnten sich von Sinn, Zweck und Qualität
dieser Projekte, überzeugen. Diese beanspruchen beschränkte
finanzielle Mittel und können als Muster für andere Städte Chinas
dienen. Die Delegation wurde geleitet von Nationalrat Claude Frey,
Präsident der APK-N, und setzte sich zusammen aus den
Nationalrätinnen Lisbeth Fehr, Doris Stump und Rosmarie Zapfl und
den Nationalräten Erwin Jutzet, John Dupraz, Remo Gysin und Roland
Wiederkehr. Eine Equipe des Westschweizer Fernsehens hat die
Delegation auf ihrer Reise begleitet mit dem Ziel, einen
Dokumentarfilm für die Sendung "Temps présents" zu drehen. Bern, 11. November 2002 Parlamentsdienste
Auskünfte:
Nationalrat Claude Frey, Kommissionspräsident, Tel. 032 732 96 90
Paolo Janke, Kommissionssekretär, Tel. 031 322 97 15
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003711/100021941
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