MedienmitteilungBenachteiligten Kindern etwas Zeit schenken: Caritas Zürich lanciert ein Patenschaftenprogramm2003-01-14T08:30:00Zürich (ots) - "Mit mir!" heisst ein neues Patenschaftenprojekt der Caritas Zürich. Gesucht sind Gotten und Göttis für Kinder aus Familien, die in schwierigen Verhältnissen leben. Damit möchte die Caritas Zürich benachteiligte Kinder fördern und belasteten Eltern Erleichterung im Alltag schaffen. Kinder bedeuten auch in der reichen Schweiz ein Armutsrisiko. Scheidung, Erwerbslosigkeit oder eine längere Krankheit bringen Familien rasch in einen Engpass. Mehr als 6 Prozent der Familien in der Schweiz leben, laut einer im Jahr 2000 im Auftrag der eidgenössischen Kommission für Familienfragen durchgeführten Studie, unter dem Existenzminimum. Immer weniger Kinder wachsen in traditionellen Familienstrukturen auf. Die Beziehungen zu Grosseltern, Tanten und andern Verwandten haben an Bedeutung verloren. Familiäre Bindungen sind nicht mehr selbstverständlich. Neue soziale Kontakte, die diesen Verlust auffangen würden, können oft aus zeitlichen und finanziellen Belastungen nicht wahrgenommen oder aufgebaut werden. Alleinerziehende, Eltern mit niedrigem Einkommen oder kinderreiche Familien sind oft mit ihrem Arbeitspensum zur Sicherung der Existenz und den alltäglich anfallenden Aufgaben überfordert. Wenn die Kinder am Wochenende oder an freien Tagen zu Hause sind, haben Eltern oft kaum mehr die Kraft, mit ihnen etwas zu unternehmen und Ideen zu entwickeln, wie die Freizeit mit sehr wenig Geld sinnvoll gestaltet werden kann. Eine Entlastung für Familien in schwierigen Situationen bietet das neue Patenschaftenprogramm der Caritas Zürich. Das Projekt vermittelt "Leihgrosis" oder "Gotten", die mit den Kindern ein oder zwei Mal im Monat einen halben oder ganzen Tag verbringen. Statt Geldspenden schenken Freiwillige den Kindern Zeit und einige unbeschwerte Stunden. Nichts Exklusives wird von den Freiwilligen erwartet. Guetzli backen, Schlittschuh laufen, Drachen fliegen lassen, basteln, spielen oder vorlesen machen Spass und erweitern den Erlebnishorizont. Die Kinder erhalten eine zusätzliche erwachsene Bezugsperson und die Eltern sind für einige Stunden entlastet. Freiwillige verpflichten sich für ein halbes Jahr. Angestrebt werden jedoch Patenschaften, die längerfristig anhalten. Aufgrund der Erfahrung ähnlicher Projekte entstehen oft langjährige Freundschaften über den eigentlichen Freiwilligeneinsatz hinaus. Sowohl die Kinder und ihre Eltern, als auch die Freiwilligen benötigen eine Portion Mut und Offenheit für den Entscheid, sich auf eine Patenschaft einzulassen. Die Projektverantwortlichen der Caritas Zürich begleiten die Freiwilligen deshalb beim ersten Zusammentreffen mit dem Kind und dessen Familie. In Einzelgesprächen werden sorgfältig Motivation und Wünsche der Familien, ihrer Kinder und der Freiwilligen geklärt. Ein Einführungsworkshop bereitet die Freiwilligen auf ihre Aufgabe vor. Um auch heikle Themen anzusprechen, führt die Caritas Zürich für die Freiwilligen regelmässige Weiterbildungsveranstaltungen durch. Dabei geht es zum Beispiel um Fragen der Abgrenzung, der Verantwortung und des Kinderschutzes. Mit dem Projekt "mit mir!" wendet sich die Caritas Zürich an Mütter, Väter und deren Kinder sowie an Freiwillige, die sich als Gotte oder Götti engagieren möchten. und an der Entwicklung eines Kindes teilhaben möchten. Mütter und Väter erhalten etwas freie Zeit für sich selber und die Kinder eine zusätzliche Bezugsperson. Quellen:
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