Medienmitteilung
PD: Flugverkehrsdossier: Suche nach parlamentarischen Wegen aus der Sackgasse
2003-05-05T13:27:14
(ots) - Die Aussenpolitische Kommission des Ständerates (APK-S)
schlägt der Kommission für Verkehr- und Fernmeldewesen vor, eine
gemeinsame Subkommission einzusetzen. Diese soll parlamentarische
Massnahmen prüfen, die zur Lösung der Probleme im Zusammenhang mit
den Flugbeschränkungen über Süddeutschland beitragen können. Zudem
hat die Kommission einen Bericht über die Situation im Bereich
Rückkehr von abgewiesenen Asylsuchenden diskutiert und beschlossen,
ein Kommissionspostulat betreffend Rolle und Finanzierung von NGOs
im Asylbereich einzureichen. Weiter hat die APK-S die Beratung des
Berichtes der Geschäftsprüfungskommission über die Personalpolitik
und den Aussendiensten des EDA aufgenommen, ein
Doppelbesteuerungsabkommen mit dem Iran sowie die im 2. Halbjahr
2002 ergriffenen zolltarifarischen Massnahmen genehmigt. Die Aussenpolitische Kommission des Ständerates hat unter
Beteiligung von Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und Vertretern der
Bundesverwaltung eingehend über die Lage nach der Ablehnung des
Flugverkehrsabkommens mit Deutschland diskutiert. Nach Ansicht der
Kommission liegt der Schlüssel zur Lösung der gegenwärtigen Probleme
bei den politischen Behörden Baden-Württembergs. Im Vordergrund
stand die Frage, ob und wie auf der Ebene der parlamentarischen
bilateralen Beziehungen ein Beitrag geleistet werden kann, um den
Dialog mit den deutschen Nachbarn wieder in Gang zu bringen. Um
diese komplexe Frage vertieft anzugehen, hat die Kommission mit 6
Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen, eine Subkommission
einzusetzen, die in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesrat die
geeigneten Argumente und Wege für eine Wiederbelebung des Dialogs
erörtert. Zudem soll sie grundsätzliche aussenpolitisch-bilaterale
Aspekte vertieft analysieren und eine verkehrspolitische Gesamtschau
halten. Die APK-S lädt die ständerätliche Kommission für Verkehr und
Fernmeldewesen (KVF-S) ein, sich in dieser Subkommission vertreten
zu lassen. Im Rahmen desselben Geschäftes hat sich die Kommission über die vom
Bundesrat geplanten Massnahmen orientieren lassen. Mit Genugtuung
hat sie davon Kenntnis genommen, dass der Bundesrat beabsichtigt,
eine Anfechtung der von Deutschland einseitig erlassenen Verordnung
vor der EU-Kommission sowie weitere rechtliche und politische
Schritte auf europäischer Ebene zu prüfen. Für dieses Vorhaben hat
die Kommission ihre volle Unterstützung ausgesprochen. Im Weiteren
hat die Kommission einen Bericht des Bundesamtes für Flüchtlinge
diskutiert, den Bundesrätin Ruth Metzler im Rahmen der Beratung des
Rahmenkredits betreffend die Ostzusammenarbeit vor einem Jahr in
Aussicht gestellt hatte. Das Dokument bildet für die Kommission eine
sehr gute Grundlage, um sich ein gesamthaftes und fundiertes Bild
über die Probleme, die Ziele und das Instrumentarium der
schweizerischen Rückkehrpolitik zu machen. Mit 6 Stimmen bei einer
Enthaltung lädt sie indes den Bundesrat in einem Postulat (Text
liegt bei) ein, über die Finanzierung und die Rolle der NGOs im
Bereich der Flüchtlings- und Asylpolitik Bericht zu erstatten und
damit eine Lücke in diesem Dokument zu schliessen. Dabei soll
insbesondere die Rolle der schweizerischen Organisationen im
Zusammenhang mit dem gescheiterten Transitabkommen mit Senegal unter
die Lupe genommen werden. Als zuständige Fachkommission hat sich die APK-S mit dem Bericht der
nationalrätlichen Geschäftsprüfungskommission betreffend die
Personalpolitik in den Karrierediensten und die Organisation des
Aussendienstes im EDA befasst. Die Diskussion wird an der nächsten
Sitzung fortgesetzt. Ebenfalls auf der Tagesordnung stand die Beratung zweier
Bundesratsgeschäfte: ein Doppelbesteuerungsabkommen mit der
Islamischen Republik Iran sowie die zolltarifarischen Massnahmen im
2. Halbjahr 2002. Den beiden entsprechenden Bundesbeschlüssen hat
die Kommission einhellig zugestimmt. Schliesslich hat sich die
Kommission über das weitere Vorgehen in Bezug auf die
Personenfreizügigkeit und die EU-Erweiterung, über die Jahrestagung
des Entwicklungsausschusses der Weltbank sowie über die Situation im
Irak und die diesbezügliche Politik der Schweiz informieren lassen. Die Sitzung hat am 2. Mai 2003 unter dem Vorsitz von Ständerat
Maximilian Reimann (SVP/AG) und teils im Beisein der Bundesrätinnen
Metzler und Calmy-Rey sowie von Bundesrat Deiss in Bern getagt. Parlamentsdienste
Auskünfte:
Ständerat Maximilian Reimann, Kommissionspräsident,
Tel. 062 871 26 77
Paolo Janke, Kommissionssekretär, Tel. 031 322 97 15
Permalink:
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