Medienmitteilung
SGB/USS: Bundesrat beschliesst massive Mehrkosten für Kranke
2003-06-06T11:38:27
Bern (ots) - Obwohl sich im Vernehmlassungsverfahren ein Mehrheit
gegen die Erhöhung der Kostenbeteiligung ausgesprochen hat, will der
Bundesrat die Grundfranchise bei der Krankenversicherung auf 300
Franken und den Selbstbehalt auf 700 Franken erhöhen. Damit werden
nicht nur die Versicherten mit immer höheren und unsozialen
Krankenkassenprämien belastet, sondern auch die Kranken mit höheren
Selbstbeteiligungen bestraft. Unter dem Strich bedeutet der
Beschluss des Bundesrates, dass die Leistungen der Krankenkassen
trotz höherer Prämien gekürzt werden. Leidtragende sind in erster
Linie die Versicherten mit niedrigem Einkommen, die die höhere
Selbstbeteiligung am stärksten spüren werden. Der Bundesrat geht mit seiner Politik der höheren Selbstbeteiligung
einen falschen Weg. Er setzt voraus, dass die Versicherten durch ihr
Verhalten einen Einfluss aus die Gesundheitskosten ausüben könnten.
Das ist aber nur in sehr geringem Mass möglich. Über den Umfang der
medizinischen Leistung im Krankheitsfall entscheiden Arzt und Spital
und kaum der Patient. Die Heraufsetzung der Selbstbeteiligung führt
vielmehr zu insgesamt höheren Gesundheitskosten: Viele Kranke mit
niedrigem Einkommen werden aus Kostengründen den Arztbesuch
hinauszögern und so ihre Krankheit verschlimmern und die
Behandlungskosten verteuern. SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND Auskunft: Colette Nova, Tel. 079 428 05 90
Pietro Cavadini, Tel. 079 353 01 56
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https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100463833
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