Medienmitteilung
(srk) Gespräch über Polizei-Einsatz in Glarus
2003-09-04T16:21:42
Bern (ots) - Nach dem umstrittenen Polizei-Einsatz gegen Asyl
Suchende von Anfang Juli im Kanton Glarus hat am Donnerstag ein
Gespräch zwischen dem Schweizerischen Roten Kreuz SRK und der
Glarner Fürsorgedirektion stattgefunden. Das SRK hat dabei sein
Anliegen vorgebracht, dass solche Einsätze künftig besser
abgesprochen werden sollen. Die Glarner Kantonspolizei hatte in den frühen Morgenstunden des 3.
Juli unangekündigt Hausdurchsuchungen im SRK-Durchgangszentrum Rain
in Ennenda sowie in den Unterkünften in Rüti und Matt durchgeführt.
Das SRK hat die Glarner Behörden nochmals um eine Abklärung der
Vorfälle gebeten. Eine juristische Untersuchung ist derzeit in Gang;
Ergebnisse liegen noch keine vor. Am Gespräch teil nahmen der Glarner Fürsorgedirektor Robert Marti
sowie SRK-Direktor Daniel Biedermann und der Leiter des Departements
Migration SRK, Hans-Beat Moser. Die Polizeidirektion war mit
Rücksicht auf das laufende Verfahren an der Aussprache nicht
anwesend. Das SRK hat ein Interesse an geordneten Verhältnissen in seinen
Durchgangzentren und verschliesst sich nicht gegen
Hausdurchsuchungen. Es plädierte anlässlich des Gespräches jedoch
dafür, dass solche Einsätze künftig abgesprochen werden. So wie
andernorts bisher üblich, soll die Zentrenleitung vorgängig über
anstehende Hausdurchsuchungen informiert werden. Dies im Sinne einer
besseren Betreuung der Asyl Suchenden durch die Zentrenleitung
während des Einsatzes. Das SRK unterstreicht, dass es sich bei den Asyl Suchenden teilweise
um Menschen handelt, die aus Kriegsgebieten in die Schweiz
geflüchtet sind. Gemäss der Genfer Flüchtlingskonvention stehen den
Asyl Suchenden grundsätzlich dieselben bürgerlichen Rechte zu wie
Flüchtlingen und übrigen Einwohnerinnen und Einwohnern. Mit dem
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer verfügt das SRK über
jahrelange Erfahrungen auf dem Gebiet der Behandlung und Therapie
von traumatisierten Flüchtlingen. Diese Erfahrungen zeigen deutlich,
dass solche Menschen vor Belastungen geschützt werden müssen, die
Traumatisierungen erneuern oder verstärken können. Informationen:
André Pfanner-Meyer, stv. Departementsleiter, Natel 079 347 82 34 Dieser Text kann über Internet abgerufen werden: www.redcross.ch
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100002289/100466455
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