Medienmitteilung
PD: Elf offizielle Kandidaten und Kandidatinnen für die Erstbesetzung des Bundesstrafgerichts Bellinzona
2003-09-18T11:58:21
(ots) - Die Gerichtskommission hat ihre Vorbereitungsarbeiten für
die Wahlen an das Bundesstrafgericht Bellinzona vom kommenden 1.
Oktober abgeschlossen und schlägt der Vereinigten Bundesversammlung
elf Personen mit einem Beschäftigungsgrad von insgesamt 870
Stellenprozenten als Richter und Richterinnen am neuen
Bundesstrafgericht vor. Die Gerichtskommission der Vereinigten Bundesversammlung, die für
die Wahlvorbereitungen an die eidgenössischen Gerichte zuständig
ist, konnte heute ihre Vorbereitungsarbeiten für die Wahl der
Erstbesetzung des Bundesstrafgerichts Bellinzona abschliessen und
hat zum ersten Mal in ihrer noch jungen Geschichte einen
Wahlvorschlag zuhanden der Vereinigten Bundesversammlung
verabschiedet. Die Vorbereitungsarbeiten der Kommission begannen vor
einem knappen halben Jahr mit der Ausschreibung der Richterstellen.
Das Interesse am neuen Bundesstrafgericht erwies sich als
ausserordentlich gross: 70 Interessentinnen und Interessenten haben
sich auf die Ausschreibung gemeldet. Um die Vorselektion der
Kandidatinnen und Kandidaten möglichst effizient zu gestalten, wurde
eine Subkommission mit der Prüfung der Bewerbungen beauftragt. Sie
hat Ende Juni 45 Personen zu einem Gespräch nach Bern eingeladen.
Rund die Hälfte der angehörten Personen hat die Gerichtskommission
anschliessend aufgrund des Berichtes der Subkommission in die engere
Wahl gezogen. Ausschlaggebend für diese Auswahl war für die
Gerichtskommission in erster Linie die fachliche Kompetenz der
Kandidatinnen und Kandidaten, zusätzlich legte sie aber auch Wert
auf ein möglichst ausgeglichenes Verhältnis der Sprachen,
Geschlechter und Parteienvertretungen am neuen Bundesstrafgericht.
Anfang September haben die Fraktionen der Bundesversammlung die 24
von der Kommission vorgeschlagenen Kandidaten ihrerseits eingeladen
und die Gerichtskommission über das Ergebnis ihrer Anhörungen in
Kenntnis gesetzt. Unter Berücksichtigung des Echos aus den
Fraktionen schlägt die Gerichtskommission heute der
Bundesversammlung folgende elf Personen mit einem Beschäftigungsgrad
von insgesamt 870 Stellenprozenten zur Wahl vor: Herrn Bernard
Bertossa, ehemaliger Staatsanwalt des Kantons Genf; Frau Sylvia
Frei-Hasler, Anwältin in Winterthur und nebenamtliche Richterin am
Kassationsgericht des Kantons Zürich; Frau Miriam Forni,
Bezirksanwältin in Zürich; Herrn Emanuel Hochstrasser, Anwalt in
Luzern und Zürich; Herrn Andreas J. Keller, Staatsanwalt des Kantons
St. Gallen; Herrn Daniel Kipfer Fasciati, Gerichtsschreiber am
Bundesgericht Lausanne und Lehrbeauftragter der juristischen
Fakultät der Universität Basel; Frau Barbara Ott, stellvertretende
Untersuchungsrichterin des Kantons Neuenburg und zeitweise
militärische Untersuchungsrichterin im Zusammenhang mit
Kriegsverbrechen; Herrn Tito Ponti, Gerichtsschreiber am
Bundesgericht Lausanne; Herrn Peter Popp, Anwalt in Zug und
Honorarprofessor für Strafrecht der Universität Bern; Herrn Alex
Staub, Obergerichtspräsident des Kantons Zug; Herrn Walter Wüthrich,
Untersuchungsrichter des Kantons Zug. Aufgrund ihrer jahrelangen richterlichen bzw. forensischen Praxis
und ihrer erwiesenen Führungs- und Organisationserfahrung im Rahmen
der kantonalen Justiz erachtet die Gerichtskommission die Herren
Alex Staub und Andreas J. Keller als hervorragende Kandidaten für
die Übernahme einer Präsidialfunktion am neuen Gericht. Sie schlägt
deshalb der Bundesversammlung Herrn Staub zur Wahl als Präsidenten
und Herrn Keller zur Wahl als Vizepräsidenten des
Bundesstrafgerichts vor. Die Wahlen finden am 1. Oktober 2003 statt;
am 1. April 2004 soll das Bundesstrafgericht seine Gerichtstätigkeit
aufnehmen. Die Kommission tagte am 18. September unter dem Vorsitz
von Ständerat Rolf Schweiger (FDP/ ZG). Bern, 18. September 2003 Parlamentsdienste Auskünfte:
Rolf Schweiger, Kommissionspräsident, Tel. 041 728 73 73 oder
041 761 56 24
Ghita Baud-Pedrolini, Kommissionssekretärin, Tel. 031 322 07 80
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