Medienmitteilung
(SGB) Steuerpaket: Bundesrat stiehlt sich aus der Verantwortung
2003-11-05T14:49:37
Bern (ots) - Der Bundesrat ist über das vom Parlament
beschlossene
Steuerpaket, das vor allem reichen Familien und Hauseigentümern eine
Entlastung bringt, nicht glücklich. Er hat deshalb angekündigt, die
Vorlage im Abstimmungskampf nur mit Vorbehalten zu unterstützen. Dem
Bundesrat gehen vor allem die neuen Regelungen für Hauseigentümer zu
weit. Sie bringen nicht nur die Abschaffung des Eigenmietwertes,
sondern lassen auch weiterhin grosszügige Abzugsmöglichkeiten für
den Liegenschaftsunterhalt zu mit den entsprechenden massiven
Einbussen für die Kassen von Bund und Kantonen. Obwohl der Bundesrat gegenüber den vom Parlament getroffenen
Beschlüssen zum Steuerpaket massive verfassungsrechtliche,
föderalistische und finanzielle Vorbehalte anbringt, scheut er
sich, daraus die einzig richtigen Konsequenzen zu ziehen: Dem Volk
die Ablehnung des überrissenen Steuerpaketes zu empfehlen. Er
stiehlt sich damit aus der Verantwortung. Dafür stellt er nach Annahme des Steuerpaketes durch das Volk
eine Korrekturvorlage in Aussicht. Ganz abgesehen davon, dass es
äusserst unsicher ist, ob eine solche Korrekturvorlage vom
Parlament auch verabschiedet würde, ist der genaue Inhalt der
Vorlage noch nicht klar. Der Schweizerische
Gewerkschaftsbund (SGB) fordert deshalb den Bundesrat auf, noch vor
der Abstimmung über das Steuerpaket, den genauen Inhalt seiner
Korrekturvorlage bekannt zu geben. Den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern empfiehlt der SGB jedoch auf
sicher zu gehen: Nur ein Nein zum Steuerpaket garantiert, dass das
Parlament wirklich noch einmal über die Bücher gehen muss. Auskunft: Serge Gaillard, Tel. 079. 353 11 06
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100468559
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