Medienmitteilung
(SGB) Allpack-Streik: Regierungsrat nimmt Partei für den Arbeitgeber
2003-12-02T11:22:36
Bern (ots) - Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) ist über
den einseitigen Positionsbezug des Regierungsrates des Kantons
Baselland im Streik bei der Verpackungsfirma Allpack in Reinach
empört. Durch den von ihr angeordneten massiven und brutalen
Polizeieinsatz gegen die Streikenden hat sie das Streikrecht und das
Gebot der politischen Neutralität bei Arbeitskämpfen krass verletzt.
Die Baselbieter Regierung hat damit einen Beitrag zur Eskalation
statt zur Beruhigung der Situation geleistet. Der SGB fordert den
Regierungsrat nachdrücklich auf, seinen Konfrontationskurs sofort
aufzugeben und zur strikten Neutralität zurückzukehren. Der SGB hat
sich heute in dieser Angelegenheit auch mit einem Brief direkt an
den Regierungsrat gewandt. Es ist ein Skandal wie Allpack-Direktor Robert Scheitlin mit den
Beschäftigten in seinem Betrieb umspringt: Arbeiterinnen und
Arbeitern mit einem durchschnittlichen Nettolohn von rund 3000
Franken setzt er das Messer an den Hals und verlangt von ihnen, auf
den 13. Monatslohn und auf eine Woche Ferien zu verzichten.
Gleichzeitig will er die Arbeitszeit um eine Stunde verlängern, den
Mutterschaftsurlaub von 13 auf 8 Wochen und den Arbeitgeberbeitrag
bei der Taggeldversicherung von 60 auf 50 Prozent kürzen. Wer mit
diesen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen nicht einverstanden
ist, wird mit fristloser Kündigung bedroht. Verhandlungen mit der
zuständigen Gewerkschaft über einen Gesamtarbeitsvertrag lehnt
Scheitlin stur ab. Nachdem die Belegschaft sich mit einem Streik
gegen die Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen gewehrt hatte,
wurde ihr gekündigt. Der Schweizerische Gewerkschaftsbund unterstützt die Forderungen
der Streikenden bei der Allpack: Sofortige Rücknahme aller
Kündigungen, keine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, Achtung
des in der Verfassung garantierten Streikrechts, sofortige
Verhandlungen über einen Gesamtarbeitsvertrag. Auskunft: Pietro Cavadini, Tel. 079-353 01 56
Rolf Zimmermann, 031-377 01 21 oder 079 756 89 50
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100469681
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