Medienmitteilung
SGB fordert Parlament auf, nicht auf neusten bundesrätlichen Schnellschuss einzutreten
2004-03-09T12:51:00
Bern (ots) - Offenbar befürchtet der Bundesrat, die Abstimmung über
das Steuerpaket zu verlieren. Deshalb schlägt er bereits eine
Nachbesserung vor, bevor dieses Gesetz in Kraft getreten ist. Er
will die Steuerausfälle erhöhen, nachdem er vor drei Monaten noch
der Meinung war, diese seien zu gross. Der SGB ist beunruhigt über die Arbeitsweise des Bundesrates. Er
erwartet von der Führung des Landes, dass sie eine langfristig
ausgerichtete Finanzpolitik betreibt und nicht aus
abstimmungstaktischen Gründen alle drei Monate sich widersprechende
Beschlüsse fasst. Das Vertrauen in die Landesregierung wird nicht
grösser, wenn der Bundesrat neue Steuerausfälle nur aus
abstimmungstaktischen Gründen beschliesst. Bei diesem Beschluss geht es nicht darum, die sogenannte kalten
Progression auszugleichen. Dieser Ausgleich wird sowohl im alten wie
im neuen Steuergesetz garantiert. Mit dem neuen Steuergesetz hat das
Parlament entschieden, Hauseigentümer und Ehepaare mit hohen
Einkommen massiv zu entlasten. Dieser Wille konnte durch die
Inflation noch nicht verfälscht werden, da das neue Gesetz gar noch
nicht in Kraft ist. Wenn jetzt die noch nicht in Kraft getretenen
Tarife und Abzüge bereits wieder geändert werden, hat das nichts mit
dem Ausgleich der kalten Progression zu tun. Offenbar ist der
Bundesrat der Meinung, dass die Bürger noch stärker von der direkten
Bundessteuer entlastet werden sollen. Da die direkte Bundessteuer
vor allem Haushalte mit hohen Einkommen belastet, werden erneut
diese überproportional entlastet. Die Steuerausfälle werden dazu führen, dass die Kantone und der Bund
in Zukunft erneut ihre Steuern werden erhöhen müssen. Der Bund hat
bereits Pläne in der Schublade, alle möglichen indirekten Steuern
wie die Benzinzollzuschläge, die LSVA, oder die Mehrwertsteuer für
den Bundeshaushalt (und nicht nur für die Sozialversicherungen) zu
erhöhen. Was da an Entlastungen für Haushalte mit hohen Einkommen
beschlossen wird, werden Familien und Haushalte mit tiefen und
mittleren Einkommen durch höhere indirekte Steuern berappen müssen. Auskunft: Serge Gaillard: Tel. 079 353 11 06
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100472626
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