Medienmitteilung
BFS: Ergebnisse der Schweiz einer OECD-Erhebung an den Schulen der Sekundarstufe II
2004-04-27T09:15:00
(ots) - Ergebnisse der Schweiz einer OECD-Erhebung an den Schulen der
Sekundarstufe II Schulen der Sekundarstufe II unter der Lupe Die Schulen für nachobligatorische Ausbildung in der Schweiz haben
Rekrutierungsschwierigkeiten für einzelne Fächer: 2001 war es für
allgemein bildende Schulen ein Problem, an eine Lehrkraft in
Naturwissenschaften oder Mathematik heranzukommen. Die Berufsschulen
ihrerseits hatten Mühe, in Wirtschaft oder Informatik spezialisierte
Lehrpersonen zu rekrutieren. Dies geht aus einer internationalen
Studie hervor, deren Schweizer Ergebnisse das Bundesamt für
Statistik (BFS) soeben publiziert hat. Die Erhebung in der Schweiz
konnte dank der finanziellen Unterstützung der Schweizerischen
Koordinationskonferenz Bildungsforschung (CORECHED) realisiert
werden. Die Schweiz hat damit zum ersten Mal an einer
internationalen Erhebung über die Schulen teilgenommen. Die Studie
erfasste die rund 660 Schweizer Schulen mit 300'000 Lernenden, die
ihre Ausbildung über die obligatorischen Jahre hinaus fortsetzen.
Bei zwei Dritteln der befragten Einrichtungen handelt es sich um
Berufsschulen, beim verbleibenden Drittel um allgemein bildende
Schulen, insbesondere Gymnasien. Die Ergebnisse der Studie basieren
auf den Antworten der Schulleitungen. Lehrkräfte qualifizieren sich
auch am Arbeitsplatz Im Schuljahr 2000/2001 galt es, 3'000 Stellen
dies entspricht 10% des Lehrkörpers der Sekundarstufe II in rund
vier von fünf Schulen neu zu besetzen. Nach Aussagen der befragten
Schulleitungen stellten die betroffenen Schulen nach Möglichkeit
Lehrkräfte ein, die sämtliche formalen Qualifikationsanforderungen
erfüllten. Den meisten unter ihnen (85%) gelang dies auch.
Angesichts der grossen Anzahl Vakanzen und der
Rekrutierungsschwierigkeiten sah sich jedoch die Hälfte aller
Schulen im einen oder anderen Fall gezwungen, eine Übergangslösung
zu finden: entweder die Pensen ihrer Lehrkräfte zu erhöhen oder eine
Lehrkraft einzustellen, die sich noch weiter qualifizieren musste.
Lehrkräfte, die nicht alle formalen Bedingungen zur Ausübung des
Berufs in ihrem Kanton erfüllen, wurden am häufigsten für
Teilzeitpensen und befristet angestellt. So erfüllten ein Viertel
aller Teilzeit-Lehrkräfte (noch) nicht alle Bedingungen. Sie sind
je nach kantonalen Regelungen verpflichtet, ihre Ausbildung im
unterrichteten Fach berufsbegleitend zu ergänzen. Auf der
Sekundarstufe II ist es zudem häufig, dass die Weiterqualifikation
am Arbeitsplatz zur Fachausbildung der Lehrkräfte gehört. Grosse
Rekrutierungsprobleme in einzelnen Fächern Den Schulleitungen
zufolge stellen sich in den Bereichen Wirtschaft, Informatik,
Mathematik und Naturwissenschaften am meisten Rekrutierungsprobleme.
Durchschnittlich ist eine von zwei Schulen davon betroffen. Die
Schwierigkeiten variieren je nach Ausbildungsangebot der Schulen.
Über drei Viertel (79%) der allgemein bildenden Schulen vor allem
die Gymnasien haben Mühe, Lehrkräfte für Mathematik zu finden,
zwei Drittel (69%) tun sich schwer mit der Rekrutierung von
Lehrerinnen und Lehrern für Naturwissenschaften. Den Berufsschulen
ihrerseits bereiten die Informatik (56% der Schulen haben Probleme)
und die Wirtschaftsfächer (52%) mehr Sorgen. Ungenügende
Informatikkenntnisse der Lehrkräfte behindern die Nutzung der IKT im
Unterricht Die Studie befasste sich auch mit der Verbreitung und
Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im
Unterricht auf der Sekundarstufe II. Obwohl diese neuen Technologien
in den letzten zehn Jahren in praktisch allen Schulen Einzug
gehalten haben, stellen die Schulleitungen fest, dass Zeitmangel bei
der Vorbereitung der Lektionen (67% der Leitungen gaben dies an) und
ungenügende Informatikkenntnisse der Lehrkräfte (67%) grosse
Hindernisse für den Einsatz der IKT im Unterricht bilden. Rund die
Hälfte der Schulleitungen (47%) erklärt diese Situation mit dem
geringen Interesse der Lehrkräfte für den Computer. Ein fast gleich
grosser Prozentsatz der Leitungen (40%) weist jedoch auch auf
ungenügende Weiterbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich hin.
Besonders problematisch scheint die Situation in den allgemein
bildenden Schulen zu sein, deren Schulleitungen zu 75% die
Informatikkenntnisse ihrer Lehrkräfte als lückenhaft einstufen und
zu 50% einen Mangel an Weiterbildungsmöglichkeiten beklagen. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Informationsdienst Auskunft: Wayra Caballero Liardet, BFS, Sektion Bildungssysteme,
Wissenschaft und Technologie, Tel.: 032 713 64 81, E-Mail:
wayra.caballero@bfs.admin.ch Michele Egloff, BFS, Sektion Schul- und
Berufsbildung, Tel.: 032 713 62 71, E-Mail:
michele.egloff@bfs.admin.ch Neuerscheinungen: BFS, Schulen und
Bildungswege der Sekundarstufe II in der Schweiz Nationale
Ergebnisse des International Survey of Upper Secondary Schools
Neuchâtel 2004, Bestellnummer: 620-0100, Preis: 14 Fr. Publikationsbestellungen: Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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