Medienmitteilung
Das olympische Feuer leuchtet - aber nicht in den Sportartikelfirmen
2004-06-24T09:06:08
Bern (ots) - Nur wenige Stunden vor der Ankunft des Olympischen
Feuers in Lausanne spielte sich heute morgen vor dem Bahnhof dieser
Stadt eine szenische Aktion ab. Sie erinnerte daran, dass fair-play
und menschliche Würde, zentrale Werte der olympischen Charta, in der
Sportbekleidungsindustrie kaum beachtet werden. Eine Petition
verlangt vom IOK, sich für die Rechte dieser Arbeiter/innen
einzusetzen. Die morgendliche Aktion bildete das Machtverhältnis zwischen dem
Internationalen Olympischen Komitee (IOK), den Konsument/innen aus
dem Norden und den Beschäftigten von Firmen, die in den Ländern des
Südens Sportartikel herstellen, bewusst anders ab. Denn
ausnahmsweise belegten letztere, deren Arbeitsplätze durch
unmenschliche Arbeitszeiten, Hungerlöhne und nicht respektierte
Gewerkschaftsrechte gekennzeichnet sind, die obersten Plätze im
Podium. Diese Aktion reiht sich ein in die internationale Kampagne «Play
Fair bei Olympia Olympischer Geist auch für Sportartikelfirmen ».
Lanciert wurde diese Kampagne durch Clean Clothes Campaign, Oxfam
und das gewerkschaftliche Netzwerk Global Unions. Sie wird in über
40 Staaten geführt. In der Schweiz zeichnen Clean Clothes Campaign,
die Erklärung von Bern und der Schweizerische Gewerkschaftsbund für
die Durchführung verantwortlich. Aktionen wie die heutige von
Lausanne werden jeweils beim Eintreffen des Olympischen Feuers
durchgeführt, und dies von Sydney bis Athen. Mehr als 225'000 Unterschriften sind gesammelt worden, aber das IOK
will seine Hände weiter in Unschuld waschen: Der Respekt der Rechte
der in der Sportindustrie Arbeitenden falle nicht in seine
Zuständigkeit. Die Kampagne appelliert auch an die
Sportmarkenfirmen, ihre Handelspraktiken zu ändern. Denn diese
führen am Ende der Produktionskette zu unmenschlichen
Arbeitsbedingungen. Mehrere Marken haben den Dialog mit den
Kampagnenverantwortlichen aufgenommen, andere jedoch (insbesondere
Fila und Kappa) mauern. Die Petition ans IOK zirkuliert auch in der Schweiz. Dazu sind alle
Sportclubs eingeladen, den Schweizer Olympia-Appell zu unterzeichnen
und damit beizutragen, dass sich Olympischer Geist auch in Fabriken
ausbreitet, die Sportartikel herstellen. Fotografisches Material ab Mittag zugänglich auf: www.evb.ch
oder direkt bei der Erklärung von Bern in Lausanne: 021 620 03 03 Weitere Informationen :
Florence Gerber, EvB, Lausanne, Tel. 021 620 03 09, e-mail:
gerber@ladb.ch
Internationale Olympiakampagne: www.fairolympics.org In der Schweiz wird die Play Fair bei Olympia-Kampagne getragen von
der Clean Clothes Campaign (CCC), der Erklärung von Bern (EvB) und
dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB): www.evb.ch.
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100476305
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