Medienmitteilung
BFS: Neue Hochschulprognosen
2004-06-29T09:15:00
(ots) - Neue Hochschulprognosen Zunahme der Anzahl Studierender an den Hochschulen bis etwa 2013 Gemäss den jüngsten Prognosen des Bundesamtes für Statistik (BFS)
dürfte die Anzahl Studierender an den Schweizer Hochschulen im
Studienjahr 2004/2005 um 5% zunehmen und 161000 Studierende
erreichen. Die universitären Hochschulen (UH) werden voraussichtlich
um 2,7% (+3000 Studierende) zulegen. Deutlich grösser (+11%, +4900
Studierende) dürfte die Zunahme an den Fachhochschulen (FH) und
pädagogischen Hochschulen (PH) ausfallen. Grund dafür sind die
Studiengänge, die vor kurzem in diese Hochschulen integriert worden
sind. Ab 2005 ist mit einem langsameren Wachstum der Anzahl
Studierender zu rechnen. Aufgrund demografischer Faktoren wird die
Zahl der Studierenden bis in rund zehn Jahren voraussichtlich nicht
mehr wachsen. Das BFS hat aktualisierte Prognosen zur Anzahl
Studierender und Abschlüsse der Schweizer Hochschulen vorgelegt. Die
neuen Prognosen basieren hauptsächlich auf einem Szenario mit
neutralen Hypothesen, das die allfälligen strukturellen
Veränderungen während des Perspektivezeitraums und somit die
möglichen jedoch noch nicht quantifizierbaren Auswirkungen der
Erklärung von Bologna auf die Zahl der Hochschulstudierenden nicht
berücksichtigt. Universitäre Hochschulen: +2,7% Studierende für das
Studienjahr 2004/2005 Nachdem die Anzahl Studierender an den
universitären Hochschulen (UH) zwischen 2002 und 2003 um 4,4%
(+4600) zugelegt hat ein Anstieg, der mit den doppelten
Maturitätsjahrgängen zusammenhängt , wird das Studienjahr 2004/2005
gemäss den Prognosen wiederum von einer deutlichen Zunahme um 2,7%
geprägt sein. Im Herbst 2004 werden die UH voraussichtlich 112'300
Studierende zählen (2003 waren es 109300). Dieser Anstieg kann auf
verschiedene Faktoren zurückgeführt werden: das
Bevölkerungswachstum, die Zunahme der Anzahl Frauen, die in den
vergangenen Jahren ein Studium begonnen haben, der Anstieg der
Anzahl Neueintritte ausländischer Personen sowie der Anzahl
Studierender auf Doktoratsstufe. Diesen Herbst dürften auf
Diplomstufe 4% mehr ausländische Studierende (+500) als noch 2003,
4% mehr Frauen (+1700), jedoch lediglich 0,7% mehr Männer mit
schweizerischem Hochschulzulassungsausweis (+300) gezählt werden.
Die Anzahl Neueintritte auf dem Niveau Diplomstudium sollte im
Vergleich zu 2003 hingegen leicht zurückgehen (-2%). Bis 2010 wird
die Zahl der Studierenden generell unter dem Einfluss derselben
Faktoren weiterhin um rund 1,5% pro Jahr ansteigen. Fachhochschulen
und Pädagogische Hochschulen: +11% Studierende für das Studienjahr
2004/2005 Zwischen 2002 und 2003 erhöhte sich die Zahl der
Studierenden an Fachhochschulen (FH), zu denen auch die
pädagogischen Hochschulen (PH) zählen, um 15% (+5700 Studierende).
Dieser Anstieg war teilweise auf die Integration neuer Studiengänge
in diese Hochschulen zurückzuführen. Im kommenden Studienjahr dürfte
erneut eine deutliche Zunahme der Studierenden erfolgen (+11%).
Gesamthaft werden die FH und PH gemäss den Prognosen 48500
Studierende zählen, während es 2003 noch 43600 waren. Auf
Diplomstufe dürfte sich die Zahl der Studierenden auf 43000 (+13%)
belaufen, davon 26000 im Bereich Technik, Wirtschaft, Gestaltung
(+8%), 10000 im Bereich Gesundheit, Soziale Arbeit, Kunst (+14%)
und 7000 an den pädagogischen Hochschulen (+40%) . Während es sich
im Bereich Technik, Wirtschaft, Gestaltung um ein effektives
Wachstum handelt, ist die Zunahme im Bereich Gesundheit, Soziale
Arbeit, Kunst mehrheitlich auf die kürzlich erfolgte Eingliederung
dieser Studiengänge in das FH-System zurückzuführen. Der massive
Zuwachs an den PH erklärt sich ausschliesslich dadurch, dass die
Lehrkräfteausbildung neu auf Stufe FH stattfindet. Bei den FH-
Nachdiplomstudien ist mit rund 5500 Studierenden zu rechnen.
Zwischen 2005 und 2010 wird die Anzahl Studierender aufgrund der
gedämpften Entwicklung bei den Neueintritten (+1% pro Jahr)
voraussichtlich insgesamt um ungefähr 8% ansteigen (+4500
Studierende). Hinzugefügt werden muss ab 2007-2008 die Zunahme der
Studierenden, die sich in der Deutschschweiz und im Tessin aus dem
geplanten Teiltransfer der Ausbildung im Gesundheitsbereich an die
FH ergibt. Wachstumsstopp bis in rund 10 Jahren Gemäss den
Bevölkerungsszenarien des BFS wird die Bevölkerung im Alter, das für
den Studienanfang typisch ist, ab 2012 nachhaltig schrumpfen. Die
hier präsentierten Ergebnisse versuchen, die Auswirkungen dieses
Rückgangs zahlenmässig zu erfassen. Dabei werden die grossen
Unsicherheiten von Langzeitprognosen (z.B. im Zusammenhang mit der
künftigen Entwicklung der Anzahl ausländischer Studierender oder mit
der Zahl der Berufsmaturitäten), jedoch nicht die strukturellen
Veränderungen berücksichtigt. Demzufolge dürfte die Zunahme der
Anzahl Studierender an den Schweizer Hochschulen insgesamt bis in
rund zehn Jahren zum Erliegen kommen. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Jacques Babel, BFS, Sektion Hochschulwesen, Tel.: 032 713 63 81
Neuerscheinungen:
Studierende und Hochschulabsolventen: Prognosen 2004-2013, Neuchâtel
2004, (verfügbar ab September 2004) Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13, Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen: Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
Mail: order@bfs.admin.ch Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage des BFS
http://www.statistik.admin.ch Die Medienmitteilungen des BFS können als elektronische Newsletter
abonniert werden.
Anmeldung unter http://www.news-stat.admin.ch Nähere Angaben zu den Hochschulprognosen finden Sie unter der
Adresse http://www.education-stat.admin.ch/
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100000114/100476488
|
|