Medienmitteilung
BFS: Einkommens- und Verbrauchserhebung 2002 (EVE 2002)
2004-07-15T09:15:00
(ots) - Einkommens- und Verbrauchserhebung 2002 (EVE 2002) Schweizer Haushalte geben am meisten für Versicherungen aus 2002 belasteten erneut die Versicherungen das Haushaltsbudget am
stärksten. Die Aufwendungen der Haushalte für Versicherungen nehmen
seit 2000 ständig zu. Nicht alle Haushalte weisen jedoch dieselbe
Ausgabenstruktur auf. Je nach Einkommensklasse oder Haushaltstyp
variiert diese stark. Dies zeigen die jüngsten Ergebnisse der seit
dem Jahr 2000 vom Bundesamt für Statistik (BFS) im Jahresrhythmus
durchgeführten Einkommens- und Verbrauchserhebung. Die
vieldiskutierte Entwicklung der Krankenkassenprämien in den
vergangenen Jahren zeigt sich auch in den Ergebnissen der jährlich
vom Bundesamt für Statistik (BFS) durchgeführten Einkommens- und
Verbrauchserhebung. Sie schlägt sich dort in der starken Stellung
nieder, welche die Versicherungsbeiträge in der Ausgabenstruktur
spielen. Zudem zeigt sie sich im überdurchschnittlichen Anwachsen
der Beiträge an die Versicherungen. Allerdings steigen nicht nur die
Prämien der Krankenkassen, sondern auch diejenigen anderer
Versicherungstypen. Hitparade der Hauptausgabenposten Im Jahr 2002
gaben die Haushalte im Durchschnitt 7'867 Franken pro Monat aus. Die
Hitparade der Hauptausgabenposten der Schweizer Haushalte ist seit
Jahren die gleiche. Mit über einem Fünftel der Gesamtausgaben
(21,8%) nehmen die Aufwendungen für Versicherungen den ersten Rang
ein. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Ausgaben für das
Wohnen (17,6%) und die Steuern (13,6%). Die hohen Aufwendungen für
Versicherungen sind darauf zurückzuführen, dass sie auch die
Beiträge an die AHV und an die Pensionskassen beinhalten. Die
Rangfolge der Hauptausgabenposten ist denn auch etwas anders, wenn
die Person mit dem grössten Beitrag zum Einkommen (Referenzperson)
eine Rentnerin oder ein Rentner ist. In diesen Fällen stehen die
Wohnauslagen (19,2%) an erster Stelle. Die Ausgaben für Steuern
(15,4%) folgen auf dem zweiten, die Versicherungsbeiträge (14,0%)
auf dem dritten Rang. Die Aufwendungen für Versicherungen nehmen weiter zu Die Ausgaben
der Schweizer Haushalte sind seit dem Jahr 2000 im Durchschnitt um
etwas über 3% gestiegen. Überdurchschnittlich nahmen die
Transferausgaben zu, zu denen neben den Steuern und Gebühren auch
die Auslagen für Versicherungen zählen. Sie stiegen im Durchschnitt
auf beinahe 3000 Franken pro Monat und Haushalt. Während die Steuern
um etwas über 3% anwuchsen, nahmen die Ausgaben für die
verschiedenen Versicherungen deutlicher zu: Für die
Grundversicherung in der Krankenkasse gaben die Schweizer Haushalte
im Jahr 2002 10,9% mehr aus als zwei Jahre zuvor. Die Auslagen für
die Zusatzversicherungen nahmen um 8,7%, diejenigen für die übrigen
Versicherungen um 14,6% zu. Zu den übrigen Versicherungen gehören
zum Beispiel Lebens-, Gebäude- und Fahrzeugversicherungen. Die
Ausgabenstruktur nach Höhe des Haushaltseinkommens
Die Ausgaben
setzen sich nicht in allen Haushalten gleich zusammen. Einen starken
Einfluss auf die Ausgabenstruktur hat beispielsweise das
Haushaltseinkommen. Innerhalb der Verbrauchsausgaben weisen die zwei
Posten Wohnen und Nahrungsmittel nach Einkommensklasse grosse
Strukturunterschiede auf. Der Anteil der Ausgaben für diese Posten
nimmt mit steigendem Einkommen deutlich ab. Haushalte mit weniger
als 4'800 Franken Einkommen wenden für das Wohnen 24,5% ihres
Budgets auf, während es bei Haushalten mit mehr als 12'000 Franken
monatlich nur 14,3% sind. Die Ausgaben für Nahrungsmittel machen bei
Haushalten mit tiefem Einkommen 11,4% und bei Haushalten mit hohem
Einkommen 6,5% aus. Bei den Transferausgaben (Versicherungen,
Steuern, Gebühren, Beiträge) ist eine umgekehrte Tendenz zu
beobachten. Der Anteil, den Haushalte mit weniger als 4'800 Franken
für Transferausgaben aufwenden, liegt bei 29,2%. Demgegenüber geben
Haushalte mit mehr als 12'000 Franken Einkommen 43,4% dafür aus. Die
Versicherungen machen 23,5% der Haushaltsausgaben der finanziell am
besten gestellten Haushalte aus, während es bei Haushalten mit dem
niedrigsten Einkommen 16,7% sind. Steuern und Gebühren beanspruchen
rund 10,6% des Budgets der Haushalte mit weniger als 4'800 Franken.
Bei den Haushalten mit hohem Einkommen sind es 17,4%.
und nach
Haushaltstyp Neben dem Haushaltseinkommen ist es der Haushaltstyp,
der die Ausgabenstruktur prägt. Bei den Verbrauchsausgaben ist der
für Nahrungsmittel ausgegebene Anteil bei Haushalten mit Kindern am
höchsten: Alleinerziehende und Paare mit Kindern wenden 9,0% bzw.
9,6% der Haushaltsausgaben dafür auf. Beim Wohnen kommen Paare am
besten davon. Während Alleinerziehende und alleinlebende Personen
rund 22% dafür aufwenden, sind es bei Paaren mit oder ohne Kinder
nur gerade etwa 17%. Ein grosser Ausgabeposten ist bei
Alleinerziehenden die Nachrichtenübermittlung. Sie geben mit 2,8%
ihrer Auslagen im Vergleich zu sämtlichen Haushalten (1,8%) am
meisten dafür aus. Die Transferausgaben variieren bei
Alleinerziehenden und Paaren mit Kindern stark. Bei Paaren mit
Kindern liegen diese Auslagen bei 3'731 Franken gegenüber 2'208
Franken bei Alleinerziehenden. Das sind 38,6% bzw. 31,5% der
Haushaltsausgaben. Dieser Unterschied lässt sich teilweise durch den
für Sozialversicherungen aufgewendeten Anteil erklären. Paare mit
Kindern, bei denen in 67,4% der Haushalte mehr als eine
Erwerbsperson gezählt wird, geben dafür 1'143 Franken aus (11,8%
ihrer Haushaltsausgaben). Bei den Alleinerziehenden entspricht
dieser Anteil 535 Franken (7,6% ihrer Haushaltsausgaben). Die jährliche Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE) Wie
entwickelt sich das Haushaltseinkommen der Schweizer Haushalte? Wie
wird das Geld ausgegeben? Welches sind die Hauptausgabenposten?
Welchen Einfluss übt die Haushaltszusammensetzung auf die Ausgaben
aus? Die seit dem Jahr 2000 vom Bundesamt für Statistik jährlich
durchgeführte Einkommens- und Verbrauchserhebung beantwortet diese
Fragen. Sie erhebt auf detaillierte Weise alle Einkommen und alle
Ausgaben der Haushalte. Die Ausgaben sind in zwei grosse Gruppen
unterteilt: Die Verbrauchsausgaben umfassen Nahrungsmittel,
Getränke, Tabakwaren, Bekleidung, Wohnen, Gesundheitspflege,
Unterhaltung, Gast- und Beherbergungsstätten usw. Zu den
Transferausgaben gehören Versicherungen
(Sozialversicherungsbeiträge, Krankenkassen, Lebensversicherung
usw.), Steuern, Gebühren, Beiträge usw. Aufwendungen für das Sparen,
für Investitionen, Erneuerungsfonds und Abschreibungen erfasst die
EVE nicht. Im Jahr 2002 beteiligten sich 3726 Haushalte an der
Einkommens- und Verbrauchserhebung. Neben den Erhebungsunterlagen,
in denen die Haushalte alle ihre Ausgaben und Einkommen während
eines Monats eintragen, wurden telefonische Interviews geführt. Da
es sich um eine Stichprobenerhebung handelt, werden die Ergebnisse,
wenn diese wenig zuverlässig sind, in Klammern in den Tabellen
vermerkt. Dies ist beispielsweise bei relativ seltenen Ausgaben
(Schul- oder Ausbildungskosten) oder Ausgaben mit sehr
unterschiedlichem Preisniveau (Gesundheitskosten) der Fall. Die
Ergebnisse der Erhebung 2002 zu den Einkommen werden im Herbst 2004
erscheinen. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
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