Medienmitteilung
BFS: Beschäftigungssituation im Gesundheitswesen 19952001
2004-08-19T09:15:00
(ots) - Beschäftigungssituation im Gesundheitswesen 19952001 Ein dynamischer Sektor Im Gesundheitswesen nimmt die Zahl der Bechäftigten stark zu. Dies
geht aus den Analysen der drei letzten Betriebszählungen des
Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Während die Schweiz im Jahr
2001 für Güter und Dienstleistungen des Gesundheitswesens rund 11%
des BIP aufwendete, machte die Zahl der Erwerbstätigen in diesem
Sektor beinahe 12% der Gesamtbeschäftigung aus. Dennoch fiel die
jährliche Beschäftigungszunahme (+2,8%) geringer aus als der Anstieg
der Kosten (+4,0%). Dass höhere Gesundheitskosten mit dieser
dynamischen Entwicklung einhergehen, ist nicht erstaunlich. Es ist
allerdings schwierig, dies anhand von Zahlen zu belegen. Im
Gesundheitsbereich ist der Anteil der von Frauen besetzten Stellen
traditionsgemäss sehr hoch und die Teilzeitarbeit weiter auf dem
Vormarsch. Mit rund 430'000 Erwerbstätigen stellte der
Gesundheitsbereich im Jahr 2001 rund 12% der Beschäftigten in der
Schweiz. Die dynamische Entwicklung des Gesundheitsbereichs ist
beeindruckend. Im Berichtszeitraum 1995 bis 2001 betrug die
Beschäftigungszunahme 18,3%, während die Zahl der Arbeitsstellen für
die gesamte Wirtschaft nur gerade um 3,4% zulegte. Im
Gesundheitsbereich lag die Jahreswachstumsrate im Mittel bei satten
2,8%, für die Gesamtwirtschaft betrug diese lediglich knapp 0,6%.
Stationärer Bereich legt zahlenmässig am stärksten zu Der stationäre
Bereich, der die Krankenhäuser sowie die sozialmedizinischen
Institutionen umfasst, macht alleine schon mehr als die Hälfte (56%)
aller Beschäftigten im Gesundheitsbereich aus; das sind 240'000
Personen von insgesamt 430'000. Die durchschnittliche
Jahressteigerung lag zwischen 1995 und 2001 bei 2,4%. Dies ist knapp
weniger als die mittlere Jahressteigerung für den gesamten
Gesundheitsbereich (2,8%). Zwischen 1995 und 1998 legte die
Beschäftigung durchschnittlich um nur gerade 1,1% zu, während es in
den drei darauf folgenden Jahren 3,6% waren. Die unterschiedliche
Entwicklung zwischen den drei Erhebungen lässt sich wahrscheinlich
auf die kostendämpfenden Massnahmen zurückführen, welche auf dem
1996 in Kraft getretenen Krankenversicherungsgesetz beruhen.
Aufgrund des neuen Gesetzes konnten die Kantone die
Krankenhausplanung einführen und allgemein positive Auswirkungen auf
die Kosten sowie eine Verlangsamung bei den Einstellungen
festgestellt werden. Gemessen an der Zahl der Beschäftigten nimmt
der Sektor Industrie und Handel von Gesundheitsgütern mit knapp
83'000 Personen den zweiten Platz ein. Dies zeigt, welche Bedeutung
die pharmazeutische und technisch-medizinische Industrie, deren
Produktion grösstenteils exportiert wird, in der Schweiz hat. Mit
einem Jahresmittel von 3,7% war die Zunahme der Anzahl Beschäftigten
zwischen 1995 und 2001 dort sehr deutlich. Der ambulante Sektor wies
mit rund 82'000 Beschäftigten im Jahr 2001 während der gesamten
Berichtsperiode eine durchschnittliche jährliche Steigerung um 2,5%
auf. Im Sektor Verwaltung und Prävention waren hingegen nur 3,6% der
Beschäftigten des Gesundheitsbereichs tätig, was 15'300 Personen
entspricht. Die Entwicklung der Stellenzahl in diesem Sektor schlägt
jedoch alle Rekorde: +8,4% im Jahresmittel während der Periode 1995
bis 2001. Teilzeitarbeit auf dem Vormarsch Mit Ausnahme des Sektors
Handel und Industrie ist die Teilzeitarbeit im Gesundheitsbereich
stark verbreitet. Bei den ambulanten Leistungen dominiert die
Teilzeitarbeit sogar deutlich. Je nach Sektor war die Entwicklung
der Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung sehr unterschiedlich. Die
Vollzeitbeschäftigung nahm jährlich um 1,4% zu, während es bei der
Teilzeitbeschäftigung 4,9% waren. Im stationären Sektor konnte für
die Vollzeitbeschäftigung praktisch ein Nullwachstum beobachtet
werden, im ambulanten Sektor war diese gar rückläufig (-0,7%). Diese
beiden Sektoren, welche die Grundpfeiler des Gesundheitssystems
sind, passen sich der Nachfrage nach Teilzeitarbeit an, dies im
Gegensatz zu Industrie und Handel sowie zum Bereich Verwaltung der
Sozialversicherungen, bei denen die Teilzeitbeschäftigung gegenüber
der Vollzeitbeschäftigung im Jahresmittel nur leicht stärker
anstieg. Frauenanteil steigt weiter Die starke Präsenz der Frauen
ist für die Beschäftigungssituation im Gesundheitsbereich
charakteristisch. Im stationären Bereich waren 2001 186'000 Frauen
(77%) und 54'000 Männer beschäftigt. Im ambulanten Sektor wurden
63'000 erwerbstätige Frauen gegenüber 19'000 erwerbstätigen Männern
gezählt. Der Anteil der Frauen lag hier ebenfalls bei 77%. Zwischen
1995 und 2001 ist die Zahl der von Frauen besetzten Stellen im
Jahresmittel um 3,0% gestiegen. Demgegenüber konnte bei den Männern
ein langsameres Wachstum (2,5%) festgestellt werden. In allen
Sektoren nahm die weibliche Beschäftigung zu; einzige Ausnahme
bildet der Sektor Industrie und Handel, wo die Zunahme der von
Männern besetzten Stellen leicht höher war. Der ambulante Sektor war
von sehr unterschiedlichen Jahreswachstumsraten geprägt (Männer:
0,8%; Frauen: 3,1%), was grösstenteils auf den Ausbau der Spitex-
Leistungen zurückzuführen ist. Die relativ starke Zunahme der Zahl
männlicher Beschäftigter im stationären Bereich (Männer: 1,7%;
Frauen 2,6%) könnte mit einem neu auflebenden Interesse der Männer
an den traditionell von Frauen ausgeübten Pflegeberufen
zusammenhängen. Datenquellen Die Publikation des BFS analysiert die wichtigsten
Tendenzen der Beschäftigungssituation im Gesundheitsbereich. Dabei
stützt sie sich auf die Betriebszählungen der Jahre 1995, 1998 und
2001. Die Betriebszählung bietet umfassendes Datenmaterial zur
gesamten Beschäftigungssituation. Anhand ihrer detaillierten
Informationen zu den einzelnen Branchen lässt sich unter anderem
auch ein genaues Bild des Gesundheitswesens zeichnen. So können
Bedeutung und Entwicklung der Beschäftigungssituation im
Gesundheitswesen einerseits global im Rahmen der Gesamtwirtschaft
und andererseits nach dessen interner Struktur beziffert und
analysiert werden. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft: Raymond Rossel, BFS, Sektion Gesundheit, Tel.: 032 713 67
77 Neuerscheinung: Beschäftigte im Gesundheitswesen. Fakten und
Trends auf der Basis der Daten der Betriebszählungen 1995, 1998 und
2001. StatSanté 2/2004. Bestellnr. 516-0402. Preis: gratis. Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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