Medienmitteilung
BFS: Beschäftigungsbarometer im 2. Quartal 2004
2004-08-26T09:15:00
(ots) - Beschäftigungsbarometer im 2. Quartal 2004 Wenig Bewegung auf dem Arbeitsmarkt Die Indikatoren des vom Bundesamt für Statistik (BFS)
vierteljährlich veröffentlichen Beschäftigungsbarometers zeigen eine
Stagnation auf dem Arbeitsmarkt an. Während die Anzahl der
Erwerbstätigen leicht um 0,1 Prozent anstieg, blieb jene der
Beschäftigten unverändert. Bremsende Kraft dabei ist weiterhin der
2. Sektor. Sowohl der Index der offenen Stellen als auch der
Indikator der Beschäftigungsaussichten lassen für das kommende
Quartal eine leichte Verbesserung erwarten. Am Ende des 2. Quartals
2004 waren gemäss den Zahlen der Erwerbstätigenstatistik (ETS,
provisorische Werte) 4,182 Mio. Personen erwerbstätig, 0,1 Prozent
mehr als ein Jahr zuvor. Diese leicht positive Entwicklung ist auf
die Zunahme erwerbstätiger Frauen (+1,4%) zurückzuführen, welche den
gewichtigen Rückgang erwerbstätiger Männer (-0,9%) kompensiert hat.
Gemäss der Beschäftigungsstatistik (BESTA) bleibt eine umfassende
Erholung auf dem Arbeitsmarkt vorerst aus. Ebenso viele Stellen wie
im 3. Sektor innerhalb eines Jahres neu geschaffen wurden, gingen im
2. Sektor verloren. Die erstmals vom BFS berechneten
saisonbereinigten Zahlen zeigen gesamthaft einen leichten
Beschäftigungsückgang (-0,2%) im Vergleich zum ersten Quartal dieses
Jahres an. Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA
weisen jedoch auf eine leichte Verbesserung der
Beschäftigungssituation hin. Der Index der offenen Stellen notiert
bei 109,6 Punkten (+9,6% im Vorjahresvergleich), und der Indikator
der Beschäftigungsaussichten zeigt mit 1,02 Punkten geringfügig in
Richtung Erhöhung des Personalbestandes. Arbeitsmarkt immer noch
durch die Zunahme erwerbstätiger Frauen geprägt Laut den Ergebnissen
der Erwerbstätigenstatistik (ETS, provisorische Werte) zählte die
Schweiz Ende des 2. Quartals 2004 insgesamt 4,182 Mio.
Erwerbstätige. Der sehr leichte Anstieg von 0,1 Prozent kommt
aufgrund der Erhöhung der Anzahl Frauen, die einer Erwerbstätigkeit
nachgehen, zustande (+1,4% im Vorjahresvergleich; 1,884 Mio. im 2.
Quartal 2004). Wie in den letzten drei Quartalen ging die Anzahl
erwerbstätiger Männer erneut zurück (-0,9%; 2,298 Mio.). Im 2.
Quartal 2004 waren 45,1% der Erwerbstätigen in der Schweiz Frauen.
Im Vorjahresvergleich hat die Anzahl Erwerbstätiger schweizerischer
Nationalität leicht abgenommen (-0,3%; 3,122 Mio. Ende Juni 2004),
während jene der ausländischen Erwerbstätigen angewachsen ist
(+1,4%; 1,060 Mio.). Keine Erholung im sekundären Sektor Im 2.
Quartal 2004 waren gemäss Beschäftigungsstatistik (BESTA) im
sekundären und tertiären Sektor 3,627 Mio. Stellen besetzt - ebenso
viele wie ein Jahr zuvor. Die im letzten Quartal einsetzende
Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt stagnierte, weil der beachtliche
Stellenzuwachs im 3. Sektor (+0,9%; +24'500) durch den massiven
Rückgang im 2. Sektor (-2,4%; - 23'600) neutralisiert wurde.
Umgerechnet in Vollzeitäquivalente zeigt sich weiterhin eine
negative Vorjahresveränderung (-0,5%; -15'100), denn der Trend zur
Schaffung von Teilzeitstellen (+3,0%; +32'500) und zum Abbau von
Vollzeitstellen (-1,2%; -31'600) hielt in beiden Sektoren weiter an.
Die neu berechneten saisonbereinigten Zahlen zeigen ebenfalls einen
leichten Rückgang der Beschäftigten (-0,2%; -7400 Beschäftigte im
Vorquartalsvergleich). Seit dem 4. Quartal 2001 gingen im 2. Sektor
regelmässig jedes Quartal ca. 6000 Stellen verloren, innerhalb der
letzten 3 Monate waren es 7000 (-0,7%). Der 3. Sektor blieb seit dem
letzten Quartal stabil. Erstmals durch das BFS saisonbereinigte BESTA-Zeitreihen Im 2.
Quartal 2004 wurden im BFS mit der X12-ARIMA-Methode alle
Wirtschaftsabteilungen auf Saisonalität hin geprüft und aus
entsprechenden Branchen wurde die Saisonkomponente eliminiert. Damit
stehen von saisonalen Einflüssen unabhängige Zeitreihen zur
Konjunkturanalyse bereit. Bisher konnten Saisoneffekte nur mittels
Vorjahresvergleichen ausgeblendet werden. Neu ist die
(saisonbereinigte) Beschäftigtenzahl mit derjenigen des Vorquartals
vergleichbar (vgl. T2b), Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt können
somit früher erkannt werden. Im 3. Quartal 2004 werden zusätzlich
die Grossregionen auf Niveau Wirtschaftssektoren saisonbereinigt. Beschäftigungsrückgang im Maschinenbau, Zuwachs im Gesundheits- und
Sozialwesen 17 von 25 Branchen des sekundären Sektors wiesen im
Vorjahresvergleich erneut einen Beschäftigungsrückgang aus. Am
meisten Stellen gingen einmal mehr im Maschinenbau (-6,3%; -6500)
verloren, hier wurden in den vergangenen drei Jahren 10 Prozent
aller Stellen gestrichen und ein Ende dieses Abwärtstrends ist nicht
abzusehen. Nach zwei erfreulichen Quartalen musste auch das
Baugewerbe im 2. Quartal 2004 wieder starke Beschäftigungseinbussen
hinnehmen (-1,8%; 5100). Im tertiären Sektor zeigten drei Viertel
aller Branchen einen Stellenzuwachs im Vorjahresvergleich. Weitaus
den grössten Beitrag zum Beschäftigungswachstum leistete das
Gesundheits- und Sozialwesen (+2,7%; +11'100), gefolgt von der
öffentlichen Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherung
(+2,6%; +3900) und den Erbringern von Dienstleistungen für
Unternehmen (+0,9%; +2900). Die Informatikdienste (-5,2%; -3300),
das Kreditgewerbe (-2,3%; -2800) und die Luftfahrt (-13,6%; -1700)
sind im 3. Sektor weiterhin die Branchen mit den grössten
Beschäftigungseinbussen. Unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung
in den Grossregionen Nach 2 Jahren schleppender Entwicklung wies das
Tessin im 2. Quartal 2004 erstmals wieder positive
Beschäftigungszahlen aus (+1,5%; +2300). In der Zentralschweiz
(+1,0%; +3200), der Ostschweiz (+0,6%; +2800) und im Espace
Mittelland (+0,2%; +1900) hielt der Aufschwung weiterhin an. In
Zürich (+0,1%; +700) hingegen wurden nur noch wenige neue Stellen
geschaffen und die Nordwestschweiz (-0,9%; - 4400) sowie die
Genferseeregion (-0,9%; -5600) mussten weiterhin starke Einbussen
hinnehmen. Vom substanziellen Beschäftigungsrückgang des sekundären
Sektors waren alle Grossregionen betroffen. Nur die Genferseeregion
büsste zusätzlich auch im tertiären Sektor Stellen ein. Leichtes
Beschäftigungswachstum zu erwarten Obwohl mehrere Indikatoren des
Beschäftigungsbarometers im 2. Quartal 2004 ein negatives Vorzeichen
haben, darf für das nächste Quartal eine leichte Verbesserung auf
dem Arbeitsmarkt erwartet werden. Denn der in die nahe Zukunft
gerichtete Indikator der Beschäftigungaussichten notierte bei 1,02
Punkten, was bedeutet, dass die Betriebe ihren Personalbestand
leicht erhöhen wollen. In dieselbe Richtung weist der Index der
offenen Stellen, der mit 109,6 Punkten um 9,6% höher als ein Jahr
zuvor liegt. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft zur BESTA:
Nathalie Portmann, BFS, Sektion Unternehmensstruktur und
Beschäftigung, Tel.: 032 713 67 88
Auskunft zur ETS:
Thierry Murier, BFS, Sektion Arbeit, Erwerbsleben und thematische
Surveys, Tel.: 032 713 63 63 Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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