Medienmitteilung
Alstom will 650 Stellen abbauen -
Angestellte Schweiz VSAM und Angestelltenvertreter der Alstom nicht
einverstanden mit voreiligem Handeln
2004-10-07T16:22:36
Zürich (ots) - Seit einiger Zeit hat man über die Zahl gerätselt,
nun hat die Alstom die beabsichtigte Grössenordnung bekannt gegeben:
650 Stellen sollen in der Schweiz innerhalb der nächsten 18 Monate
verschwinden. Die Höhe dieser Zahl überrascht angesichts der
strukturellen Schwierigkeiten, in denen der Alstom-Konzern weltweit
steckt, nicht. Dennoch sind die Angestellten Schweiz VSAM sowie die
Personalvertretung und die Angestellten-Vereinigung der Alstom mit
dem überstürzten Vorgehen nicht einverstanden. Dies aus folgenden
Gründen: Erst am 21. September 2004 haben die
Angestelltenorganisationen der Geschäftsleitung gute und praxisnahe
Vorschläge der Alstom-Mitarbeitenden unterbreitet, um die
Arbeitsplätze in der Schweiz längerfristig zu sichern. Diese wurden
damals wohlwollend entgegen genommen. Eine Stellungnahme steht aber
noch aus. Der Personalabbau in der Schweiz hat auch einen
europäischen Aspekt. Der Europäische Betriebsrat muss gemäss einer
betriebsinternen Vereinbarung in das Konsultationsverfahren
eingebunden werden. Mit dem Aussprechen von Entlassungen muss
abgewartet werden, bis auch die Vertreter des European Workers Forum
dazu Stellung beziehen konnten. Es fällt einmal mehr auf, dass In
der Schweiz überproportional Personal abgebaut werden soll. So
sollen beispielsweise im Kraftwerksbereich weltweit 20% der
Belegschaft die Stelle verlieren, bei uns jedoch 40%. Der
verlorene Auftrag für ein Kraftwerkprojekt in Sparanise (Italien)
hätte sich natürlich positiv auf die Auftragslage und damit die
Beschäftigung bei Alstom in der Schweiz ausgewirkt. Ein zweites
ähnliches Projekt, wiederum der Elektrizitätsgesellschaft
Laufenburg, ist offiziell noch nicht vergeben. Jetzt muss bei Alstom
alles daran gesetzt werden, diesen Auftrag zu erhalten. Die Angestellten Schweiz VSAM sowie die Personalvertretung und
die
Angestellten-Vereinigung stellen gegenüber der Alstom-
Geschäftsleitung folgende Forderungen: Seriöse und sorgfältige
Prüfung der von den Alstom- Mitarbeitenden ausgearbeiteten
Massnahmen zur Sicherung der Arbeitsplätze in der Schweiz.
Abwarten des Abschlusses des europäischen Verfahrens Abwarten des
Vergabeentscheids in Italien Einbindung der Verbände, aber auch
der Mitarbeitenden der Alstom, die sich offensichtlich gerne für ihr
Unternehmen engagieren wollen. Für Rückfragen:
Christof Burkard, Rechtskonsulent VSAM, Tel. 01 368 10 54, 079 798
68 41
Martin Leeser, Präsident der Personalvertretung Alstom Power, Tel.
056 205 47 26, Natel: 079 286 12 70 Der Verband für die Angestellten in der Maschi¬nen-, Elektro- und
Metallindustrie, Angestellte Schweiz VSAM, wurde 1918 gegründet. 50%
der in der Branche organisierten Mitarbeitenden sind Mitglied beim
VSAM. Im Rahmen des Gesamtarbeitsvertrages der Maschinenindustrie
ist er damit der führende Sozialpartner auf der Arbeitnehmerseite.
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100006251/100480572
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