Medienmitteilung
"Roter Teufelsstein" für Délifrance SA: Wozu brauchen wir Brötchen
aus Holland?
2004-10-21T10:00:00
Altdorf (ots) - Mit der Verleihung des "Roten Teufelssteins"
macht die Alpen- Initiative regelmässig auf unsinnige Transporte
aufmerksam. Der wenig begehrte Preis geht heuer an die Délifrance SA
- einen weltweit tätigen Brothersteller. Délifrance-Aufbackbrote
kommen aus den Niederlanden in die Schweizer Läden. Unsere Lebensmittel reisen über immer längere Distanzen. Während
der Lebensmittelverbrauch pro Kopf in den vergangenen 20 Jahren kaum
gestiegen ist, hat sich derweil der Transportaufwand für
Nahrungsmittel verdoppelt. Eine Folge davon ist die massive Zunahme
des Güterverkehrs und die daraus resultierenden Probleme: Lärm,
Abgase, verstopfte Strassen und mehr Unfälle. Dabei sind es nicht
mehr bloss Kiwis aus Neuseeland oder Tomaten aus Marokko, welche in
das Sortiment unserer Einkaufsläden Einzug gefunden haben. Selbst
das tägliche Brot, das genau so gut in der Schweiz produziert werden
könnte, hat häufig eine lange Lastwagenfahrt hinter sich. So werden
die Aufbackbrote von Délifrance aus Holland angekarrt. Für die
Alpen-Initiative ist dies Grund genug, dem französischen
Backwaren-Gigant den "Roten Teufelsstein" für unsinnige Transporte
zu verleihen. Brot gehört in unserer Kultur zu den wichtigsten Nahrungsmitteln.
Die Schweizer Bäckereien und Grossverteiler bieten es in
ausserordentlicher Vielfalt und Qualität an. Das Getreide wird
in beachtlichen Mengen importiert, geknetet und gebacken aber wird
meistens vor Ort. Trotzdem importiert unser Land jährlich über 5'000
Tonnen Brot oder Backwaren. Dies entspricht zwar nur rund 1 bis 2
Prozent der konsumierten Menge, verursacht aber dennoch absolut
unnötige LKW-Fahrten. Der Brötchenimport entwickelt sich aber
beunruhigend: Innert 10 Jahren, von 1993 bis 2003, hat sich zum
Beispiel die Menge der verkaufsbereit abgepackten Brot und Backwaren
aus dem Ausland verfünffacht. Mindestens 700 Kilometer unterwegs Besonders zahlreich in unseren Regalen anzutreffen sind die
Aufbackbrote "Pariguette" des Backwarenkonzerns Délifrance. Die
Aufbackwaren sind in verschiedenen Detailgeschäften, aber auch bei
bei Grossverteilern wie Coop zu finden. Diese unter einer
Schutzatmosphäre verpackten Brote benötigen keine Kühlung und sind
lange haltbar. Der Produktionsstandort Ridderberk in den
Niederlanden liegt rund 700 Kilometer von der Schweizergrenze
entfernt. Zum Transportaufwand für den Import kommen noch die
vorangehenden Transport des Weizens und der Verpackung. Die Migros-
Bäckerei Jowa beweist mit einem identischen Produkt, dass man solche
Aufbackbrote unter Schutzatmosphäre auch ohne weiteres in der
Schweiz produzieren kann. Harte Konkurrenz für die lokale Bäckerei Der französische Délifrance-Konzern ist ein wahrer Brotbackwaren-
Gigant. Mit Niederlassungen in zwölf verschiedenen Ländern, darunter
seit 1982 auch in der Schweiz, vertreibt er Hunderte von
Brotprodukten. In der Romandie und in einigen Städten der
Deutschschweiz ist er auch durch Franchisen-Unternehmer präsent.
Neben seinen eigenen Geschäften beliefert Délifrance zahlreiche
Detailhändler, Tankstellen und Kioske mit Gipfeli und Brot. Durch
diese Massenproduktion geraten die lokalen und regionalen Betriebe
länger je mehr unter Druck. Konsumentinnen und Konsumenten haben es
in der Hand, beim Einkauf einheimische Brotprodukten zu bevorzugen.
Lebensmittel aus regionaler Produktion verbrauchen weniger Energie
und oft auch weniger Rohstoffe (Verpackung) und verursachen dadurch
weniger Schadstoffe und deren Folgenkosten. Und wir meinen: Vom Beck
um die Ecke schmeckt es besser. Alpen-Initiative
Für Rückfragen:
Toni Aschwanden
Telefon 078 605 53 93
Weiter Infos: www.alpeninitiative.ch
Pressefotos: http://www.alpeninitiative.ch/pressebilder
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100002430/100481133
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