Medienmitteilung
Jugendarbeitslosigkeit: Jugendverbände forderten
Bundesrat Deiss in einem Brief und Gespräch zum sofortigen Handeln auf
2005-02-03T13:35:11
Bern (ots) - Bern, 03.02.2005. Die Lage der Jugendarbeitslosigkeit
ist dramatisch. Zu diesem Schluss kommen auch die
Bundesratsparteien, welche dieses Thema für die
Von-Wattenwyl-Gespräche vom 11.2.05 traktandiert haben. Der
zuständige Bundesrat Joseph Deiss empfing heute eine Delegation des
Schweizerischen Komitees gegen Jugendarbeitslosigkeit und nahm einen
Offenen Brief entgegen, der ihn zum Handeln auffordert. Das Gespräch
dauerte deutlich länger als vorgesehen und schälte Gemeinsamkeiten
und Differenzen heraus. Bundesrat Deiss ist wie das SKJA der Meinung, dass das Problem ernst
zu nehmen ist und nicht über eine Verfassungsänderung zwecks
Steuerabzügen für auszubildende Betriebe auf die lange Bank
geschoben werden darf. Er will bei jeder Gelegenheit die Wirtschaft
an ihre Versprechen im Vorfeld der Abstimmung über die Lehrstellen-
Initiative (lipa) erinnern, selbst genügend Ausbildungsplätze
schaffen zu wollen. Im Bereich der Schnittstelle abgeschlossene
Berufsbildung/Eintritt ins Beschäftigungssystem will BR Deiss mit
mehr Motivationssemestern und Praktikumsplätzen Jugendlichen helfen.
Im Bereich der Schnittstelle Volksschule/Eintritt in die
Berufsbildung blieben die Differenzen zwischen BR Deiss und SKJA
grösser. Deshalb hält das SKJA im Hinblick auf die Von-Wattenwyl-
Gespräche fest: Die Regierung muss vom neuen Artikel 13 des Berufsbildungsgesetz
(befristete Massnahmen bei Ungleichgewicht auf dem
Lehrstellenmarkt) Gebrauch machen. Dabei fordert das SKJA
insbesondere: Das Angebot der Lehrwerkstätten, Handelsmittelschulen, u.ä. muss
um 10 Prozent erhöht werden. Die Brückenangebote (10.Schuljahr
u.ä.) müssen einen klaren Bildungsauftrag erhalten (zB anerkannte
Basislehrjahre), koordiniert werden und überall gratis zugänglich
sein. Und das SKJA richtet sich für die bereits Ausgelernten an die
Wirtschaft und verlangt: Ausgelernte müssen im Lehrbetrieb während eines Jahres
weiterbeschäftigt werden, sofern dies nicht zu Lasten der
beruflichen Grundbildung geschieht. Die Betriebe, welche in der
beruflichen Grundbildung nicht aktiv sind, müssen während eines
Jahres LehrabgängerInnen zu einem Teilzeitpensum zum
branchenüblichen Grundlohn übernehmen. Für die verbleibenden 1 bis 2
Wochentage werden den Jugendlichen Weiterbildungsprogramme
angeboten. Das SKJA ist überzeugt, dass Joseph Deiss unsere Jugend
nicht im Stiche lassen wird und zum Handeln bereit sein wird. Das
SKJA ist auch der festen Meinung, dass die notwendigen staatlichen
Investitionen für die Zukunft der Schweizer Jugendlichen gut
investierte Mittel sind und zur Vermeidung langfristiger Kosten
einen erheblichen Beitrag leisten. www.jugendarbeitslosigkeit.ch Für weitere Auskünfte:
Mario Antonelli, KV Schweiz-Jugend, 079 690 99 69
Rahel Imobersteg, Juso Schweiz, 079 297 70 38
Jean Christophe Schwaab, Unia-Jugend, 078 690 35 09
Peter Sigerist, SGB-Jugend, 079 404 56 85
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100485726
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