Medienmitteilung
Leistungen des Schweizerischen Roten Kreuzes
2005-06-24T13:30:00
Bern (ots) - Hinweis: Die komplette Medienmitteilung und die
Unterlagen zur Medienorientierung können im PDF Format
unter der folgenden Adresse heruntergeladen werden:
http://www.redcross.ch/info/div/news/news-de.php?newsid=312 Das Schweizerische Rote Kreuz berichtet erstmals über die
Leistungen der gesamten SRK-Gruppe. Anlässlich der
Rotkreuzversammlung in Luzern orientierte es am Freitag über sein
Engagement im Wiederaufbau in Asien, wo das SRK in den vom Tsunami
zerstörten Gegenden Projekte im Umfang von 68 Mio. Fr. plant. Wegen
geringerer Asylzahlen und der Sparpolitik des Bundes muss es seine
Leistungen im Asylbereich abbauen. Mit rund 600'000 Mitgliedern, 50'000 Freiwilligen und 4400
Mitarbeitenden hat es 2004 einen Umsatz von rund 600 Mio. Fr.
erzielt. Der Umsatz wurde zur Hälfte durch eigene
Dienstleistungserträge finanziert, zu einem Fünftel durch Spenden
und zu einem Achtel durch die Abgeltung öffentlicher
Leistungserträge. 1,2 Millionen von Freiwilligen geleistete Stunden
kamen letztes Jahr Bedürftigen in der ganzen Schweiz zugute. Ohne
dieses unentgeltliche Engagement wären viele Leistungen gar nicht
möglich. Das SRK setzt sich deshalb für die Erleichterung und
verstärkte Anerkennung der Freiwilligenarbeit ein. Asyl: Auswirkungen der Asylpolitik Das SRK hat im vergangenen und laufenden Jahr wiederholt auf die
Probleme hingewiesen, die durch die Verschärfung der Asylpolitik
geschaffen werden, im besonderen den Ausschluss von Asylbewerbern
mit Nicht-Eintretens-Entscheid von der Sozialhilfe. Neben dem
starken Rückgang der Asylgesuche wirken sich auch die Sparbeschlüsse
direkt auf die Tätigkeiten des SRK aus, wie dessen Direktor Daniel
Biedermann erklärte. Auf Ende dieses Jahres stellt das SRK die
medizinischen Untersuchungen von Asyl Suchenden in den
Empfangszentren des Bundes ein. Im Zuge von Sparmassnahmen hat der
Bundesrat die grenzsanitarische Untersuchung von Asyl Suchenden
modifiziert: Tuberkulose-Abklärungen mittels Röntgen werden ab 2006
durch Befragungen und Beurteilung durch eine Pflegefachperson
ersetzt, die Asyl Suchenden werden in den Empfangzentren nicht mehr
geimpft. Das SRK ist gezwungen, sich aus allen fünf grenzsanitarischen
Untersuchungsstellen in den Empfangszentren des Bundes in
Altstätten, Basel, Kreuzlingen, Vallorbe und Chiasso auf Ende 2005
zurückzuziehen. Insgesamt sind 33 Mitarbeitende betroffen, die sich
12,7 Vollzeitstellen teilen. Das SRK bedauert diese Entwicklungen
sehr und hat einen Sozialplan für die betroffenen Mitarbeitenden
ausgearbeitet. Der Rückgang von Asylgesuchen hat nicht in jedem Fall eine
Entlastung der Hilfswerke zur Folge. Seit 1995 erhalten
traumatisierte Flüchtlinge im Ambulatorium für Folter- und
Kriegsopfer des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) therapeutische
Unterstützung. Jährlich betreuen die Mitarbeitenden in Bern rund 200
Patientinnen und Patienten. Das SRK eröffnete angesichts der hohen
Nachfrage neue Therapiestellen: In Zürich konnten im vergangenen
Jahr bereits über 100 Patientinnen und Patienten aufgenommen werden.
Seit 2004 unterstützt das SRK Fachinstitutionen in Lausanne und
Genf. Die Schere zwischen Leistungsbedarf und finanziellem Engagement
des
Bundes im Bereich Asyl wirkt sich weiter aus: Das SRK wird deshalb
gezwungen sein, seine Leistungen bei der Rechtsberatung und der
Hilfswerk-Vertretung bei Befragungen stark einzuschränken. Tsunami: 21 Millionen Spenden Projekte für 68 Millionen Nach dem Seebeben vom 26. Dezember 2004 im asiatischen Raum
konzentrierte sich das SRK vorerst auf die Überlebenshilfe für die
obdachlose Bevölkerung in Sri Lanka, Aceh/Indonesien und Südindien.
Für die abgeschlossene Phase der Nothilfe wurden 5.5 Mio. Fr.
eingesetzt, an denen sich die Glückskette namhaft beteiligte. Dem SRK wurden für Nothilfe und Wiederaufbau Spenden von 21 Mio.
Fr.
anvertraut. Mit den Mitteln der Glückskette wird das SRK in den
nächsten fünf Jahren insgesamt 68 Mio. Fr. in Aceh/Indonesien, Sri
Lanka und Südindien einsetzen. Langfristig stehen 15 - 20
Fachdelegierte im Einsatz. Von zentraler Bedeutung ist die
Zusammenarbeit mit den lokalen Rotkreuzgesellschaften. Langfristig
konzentriert sich das SRK auf den Wiederaufbau von Wohnhäusern und
Schulen, der Wasserversorgung, Gesundheitseinrichtungen und die
Existenzsicherung von Fischern. In Aceh/Indonesien wurde mit dem Bau
einer grösseren Schulanlage und in enger Zusammenarbeit mit der
Humanitären Hilfe des Bundes mit der Wiederherstellung der
Wasserversorgung begonnen. Im Distrikt Pondicherry in Südindien sind
die Vorbereitungen für den Wiederaufbau von vier Fischerdörfern
angelaufen. Schwieriger gestaltet sich der Wiederaufbau in Sri
Lanka. Durch die finanzielle Unterstützung von mehreren Tausend
obdachlosen Familien wollen das SRK, die Deza des Bundes und die
Glückskette die Reparatur beschädigter und den Neubau zerstörter
Häuser ermöglichen. Humanitäre Stiftung SRK: Fast 100 Millionen vergeben Die Humanitäre Stiftung SRK hat seit Bestehen insgesamt 97.5 Mio.
Fr. zur Unterstützung des SRK in der Erfüllung seiner humanitären
Aufgaben, für Projekte und Programme innerhalb der Rotkreuz- und
Rothalbmondbewegung sowie im Bereich des schweizerischen
Blutspendewesens bewilligt. Seit ihrer Gründung hat der Stiftungsrat laut Stiftungsrats-
Präsident Dr. Dieter Weber rund 60 Projektgesuche von Rotkreuz-
Organisationen geprüft und davon 33 bewilligt. Die Palette reicht
von Kurzprojekten mit kleinem Budget, denen die Stiftung einen
einmaligen Beitrag zugesprochen hat, bis zu Grossprojekten, die über
mehrere Jahre unterstützt werden. Von den 33 durch die Stiftung
unterstützten Projekte betreffen 25 die Schweiz mit 36 Mio. Fr. und
acht das Ausland mit 20 Mio. Franken. Communiqué und Inhalt der Medienmappe (mit Jahresbericht und
Finanzübersicht der SRK-Gruppe sowie Sondernummer Tsunami ein
halbes Jahr danach des Magazins redcross.ch) können über Internet
abgerufen werden:
http://www.redcross.ch/info/div/news/news-de.php?newsid=312 Weitere Informationen: Beat Wagner, Leiter Kommunikation SRK, Tel.
076 372 41 84
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100002289/100492359
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