Medienmitteilung
comparis.ch zur Erhöhung der Krankenkassenprämien 2006 - Kantonale
Aufschläge zwischen 2 und 10 Prozent
2005-09-26T07:27:56
Zürich (ots) - Die Prämien in der obligatorischen
Grundversicherung steigen 2006 mit rund 6 Prozent zwar mehr als im
Vorjahr, jedoch weniger als vor 2 Jahren. Dies zeigt eine Analyse
des Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch basierend auf den
provisorischen Prämien für 75 Prozent der Versicherten. Erwachsene
bezahlen 5,8 Prozent mehr, junge Erwachsene gar 7,7 Prozent. Mit
10,4 Prozent steigen die Prämien im Kanton Bern am stärksten, am
wenigsten mit 2,4 Prozent in Genf. Die Belastung für die
Versicherten durch die Krankenkassenprämien nimmt somit um über eine
weitere Milliarde zu. Bedenklich stimmt aber auch, dass rund 100
Millionen Franken unbemerkt aus der Statistik zu fallen drohen. Zürich, 26. September 2005 - Die Krankenkassenprämien in der
obligatorischen Grundversicherung steigen laut Analysen des
Internet-Vergleichsdiensts comparis.ch im kommenden Jahr um 5,9
Prozent. Diese Prämienprognose basiert auf den provisorischen
Prämien von 34 Krankenkassen, die 75 Prozent der Versicherten
repräsentieren. Basierend auf einem aktuellen Prämienvolumen der
Grundversicherung von knapp 19 Milliarden Franken entspricht dies
einer Mehrbelastung der Versicherten durch die Krankenkassenprämien
von deutlich mehr als einer Milliarde Franken pro Jahr. Erwachsene zahlen im kommenden Jahr 5,8 Prozent mehr, 19- bis 25-
jährige junge Erwachsene gar 7,7 Prozent. Die Kinderprämien steigen
mit 4 Prozent am wenigsten. Noch ausstehend sind die Prämien von
Krankenkassen mit vermuteten hohen Aufschlägen. Kommen diese Prämien
dazu, kann sich der generelle Prämienanstieg um einige
Zehntelprozentpunkte erhöhen. Die Prämien in der Grundfranchise von 300 Franken steigen bei den
jungen Erwachsenen um 7,4 Prozent, bei den Erwachsenen hingegen nur
um 5,4 Prozent. Sowohl bei den Erwachsenen wie auch bei den 19- bis
25-Jährigen mit einer Franchise von 1500 Franken ist der
Prämienanstieg mit 7,2 - respektive 8,5 Prozent am höchsten.
Erwachsene mit einer Franchise von 2000 Franken bezahlen im
kommenden Jahr 6,1 Prozent mehr. Wer die Maximalfranchise von 2500
Franken hat, bezahlt 5,9 Prozent mehr. Für junge Erwachsene beträgt
der Aufschlag in der 2000-er Franchise 7,1 Prozent, in der Franchise
von 2500 Franken 6,6 Prozent. Bernerinnen und Berner müssen bluten
Im Kanton Bern werden die Versicherten im kommenden Jahr mit dem
höchsten Aufschlag konfrontiert: plus 10,4 Prozent. Auch in den
Kantonen Appenzell Innerrhoden und St. Gallen ist der Anstieg mit
7,8 und 7,6 Prozent beträchtlich. Im Kanton Waadt steigen die
Prämien mit 6,5 Prozent ebenfalls ordentlich, genauso wie im Tessin
mit 6,4 und Luzern mit 6,3 Prozent. In Genf steigen die Prämien 2006
am wenigsten, nur um 2,4 Prozent. Einen relativ geringen Anstieg
gibt es auch in den Kantonen Solothurn (+3,7%) und Neuenburg
(+3,9%). Provisorisch so gut wie definitiv
comparis.ch hat die Erhöhung auf Basis der provisorischen Prämien
2006 berechnet. Die Erfahrung von comparis.ch zeigt, dass es
zwischen den provisorischen und definitiven Prämien kaum
Veränderungen gab. Von über 33'000 analysierten Prämiensätzen des
Jahres 2005 wiesen nur 14 eine Differenz von mehr als 2 Franken pro
Monat auf. Dies entspricht 0,04 Prozent. Die provisorischen Prämien
kann man somit als so gut wie definitiv bezeichnen. Offiziell kommunizierte Erhöhung betrifft nur ein Drittel der
Versicherten
Mit rund 6 Prozent steigen die Prämien zwar mehr als im
Vorjahr, doch deutlich weniger als vor zwei Jahren. Die jeweils
offiziell kommunizierten Zahlen über die Prämienerhöhungen der
letzten beiden Jahre - für 2004 4,3 Prozent, für 2005 3,7 Prozent -
gelten nur für Erwachsene mit Grundfranchise von 300 Franken,
inklusive Unfalldeckung. Diese Zahlen, die vergangene Woche wieder
kursierten, nachdem sie vom Branchenverband Santésuisse zitiert
wurden, zeigen aber nicht die wahre Zunahme der Belastung der
Versicherten durch die Krankenkassenprämien: Nur gerade ein Drittel
aller Versicherten gehört nämlich zur Gruppe der Erwachsenen mit
einer Grundfranchise von 300 Franken. Über die Prämienerhöhung bei
den Erwachsenen mit Wahlfranchisen, bei Kindern und bei jungen
Erwachsenen sagen diese Zahlen gar nichts aus. Und gerade die jungen
Erwachsenen und die Erwachsenen mit Wahlfranchisen mussten 2004
grösstenteils zweistellige Prämienerhöhungen verkraften. Wie eine halbe Milliarde Franken unbemerkt verschwand
Anstatt der vom damals zuständigen Bundesamt für
Sozialversicherungen (BSV) publizierten Prämienerhöhung von 4,3
Prozent für das Jahr 2004 stieg das Prämiensoll (= Summe der
Prämien, die von allen Versicherten bezahlt werden muss) um 7,2
Prozent gegenüber 2003. 1) comparis.ch hatte bereits im Herbst 2003
mit dem eigenen Berechnungsmodell für alle Altersklassen und alle
Franchisestufen für 2004 einen Prämienanstieg von 7,4 Prozent
prognostiziert. Diese knapp 3 Prozent Unterschied zwischen den
offiziell kommunizierten 4,3 Prozent und den effektiven 7,2 Prozent
machten 2004 auf das gesamte Prämienvolumen von damals rund 17
Milliarden Franken eine halbe Milliarde Franken aus. "Eine halbe
Milliarde, die unbemerkt aus den Portemonnaies der Konsumenten
verschwand", sagt Richard Eisler, Geschäftsführer von comparis.ch
vor. Sollte das seit einem Jahr für die Krankenversicherung zuständige
Bundesamt für Gesundheit (BAG) morgen Dienstag wieder nur die
Prämienerhöhung für Erwachsene mit Grundfranchise von 300 Franken,
inklusive Unfalldeckung publizieren, wird wiederum ein Wert
ausgewiesen, der unter der tatsächlichen Kostensteigerung für die
Gesamtheit der Versicherten liegt. Für das Jahr 2006 beträgt der
Unterschied zwischen dem generellen Anstieg und der Erhöhung bei der
Grundfranchise 0,5 Prozent. "Da das Prämienvolumen in der
Grundversicherung mittlerweile bei gegen 19 Milliarden Franken
liegt, lösen sich somit wiederum knapp 100 Millionen Franken in Luft
auf", so Eisler. Im Laufe des Dienstags sind unter www.comparis.ch die definitiven
Prämien aller Krankenkassen abrufbar. Weitere Informationen:
Richard Eisler
Geschäftsführer
Telefon 044 360 52 62
E-Mail: richard.eisler@comparis.ch
Internet: www.comparis.ch 1) Quelle: Bundesamt für Gesundheit: Statistik der
obligatorischen Krankenversicherung 2004, Tabelle T 1.11, Datenstand
18.7.2005. Comparis AG
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003671/100496900
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