Medienmitteilung
SBB drohen Gewerkschaftsbund Tagesanzeiger und Basler Zeitung kuschen
2005-09-27T15:54:57
Bern (ots) - Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat mit
einem Inserat im Bund und in der Berner Zeitung darauf
aufmerksam gemacht, dass SBB-Generaldirektor Benedikt Weibel für
sich selber den freien Sonntag schätzt: Am Sonntag arbeite ich in
der Regel nicht da halte ich mich an die Bibel, hatte der
SBB-Chef in einem früheren Bund-Interview erklärt. Das hindert ihn
allerdings nicht daran, heute an einer Medienkonferenz für eine
Ausdehnung der Sonntagsarbeit zu werben. Weibel hat sich sehr darüber geärgert, dass er vom SGB als
Wasserprediger und Weintrinker entlarvt wurde, und seinen Anwalt
beauftragt, in seinem Namen und im Namen der SBB gegen den SGB
vorzugehen. Ultimativ fordert dieser den SGB und die Medien auf, das
Weibel-Inserat nicht mehr abzudrucken. Diesem Druck haben der
Tagesanzeiger und die Basler Zeitung nachgegeben. Die beiden
Verlage weigern sich, das vom SGB gebuchte Inserat morgen und
übermorgen zu publizieren. Der SGB bedauert, dass die beiden Verlage die
Meinungsäusserungsfreiheit in ihren Inseratespalten dem Druck der
mächtigen SBB geopfert haben. Zumal es dem Gewerkschaftsbund nicht
in erster Linie um die Person Weibel, sondern um die Grundsatzfrage
der Ausdehnung Sonntagsarbeit geht. Neben Weibel gibt es noch eine
ganze Reihe Spitzenmanager und Politiker, die für sich einen freien
Sonntag reklamieren und anderen Sonntagsarbeit zumuten. An der Pressekonferenz von Bendedikt Weibel zur Abstimmung über die
Ausdehnung der Sonntagsarbeit sind falsche Informationen verbreitet
worden: Nicht ein Ja am 27. November sichert den Status quo, wie
behauptet, sondern nur ein Nein verhindert die Ausdehnung der
Sonntagsarbeit, Kein Bahnhofladen, der heute am Sonntag legal
geöffnet hat, muss bei einem Nein schliessen, Ein Ja gefährdet
massiv die bestehenden Zulagen für Sonntagsarbeit, gerade bei den
Eisenbahnern. Wenn der Sonntag nach Arbeitsgesetz wie ein Werktag
behandelt wird, gibt es keine Sonntagszulagen mehr. SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND Auskunft:
Pietro Cavadini, 079-353 01 56
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100497020
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