Medienmitteilung
Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2005
2005-10-07T07:45:00
(ots) - Provisorische Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung
2005 Erwerbslosigkeit in der Schweiz trotz leichtem Anstieg auf
international vergleichsweise tiefem Niveau Im 2. Quartal 2005 waren in der Schweiz 185'000 Personen ohne Arbeit
und auf Stellensuche. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die
Erwerbslosenquote von 4,3 Prozent auf 4,5 Prozent. Innerhalb der
EU/EFTA-Staaten ist die Erwerbslosenquote nur in Irland (4,2%)
tiefer. Neben den Erwerbslosen wurden 388'000 Teilzeiterwerbstätige
gezählt, welche ihr Arbeitspensum erhöhen möchten. Der Anteil der
Erwerbslosen und Unterbeschäftigten am Total der Erwerbspersonen lag
im 2. Quartal 2005 mit 13,8 Prozent leicht über dem Vorjahreswert
von 13,4 Prozent. Das gewünschte zusätzliche Arbeitspensum von
Erwerbslosen und Unterbeschäftigten belief sich auf insgesamt rund
263'000 Vollzeitstellen. Dies zeigen die provisorischen Ergebnisse
der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2005 des Bundesamtes für
Statistik (BFS). Gleichzeitig mit dieser Pressemitteilung publiziert das seco die
Zahlen zu den registrierten Arbeitslosen für den Monat September.
Die Indikatoren der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) und
jene des seco ergänzen sich gegenseitig, denn sie beschreiben
dasselbe Phänomen aus jeweils verschiedenen Blickwinkeln. So ist die
SAKE etwa für internationale Vergleiche die geeignete Quelle,
während sich die Statistik der registrierten Arbeitslosen des seco
besonders zur Beobachtung kurzfristiger konjunktureller
Entwicklungen eignet. Zuwachs bei den nicht registrierten
Erwerbslosen Gemäss den provisorischen Ergebnissen der
Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) waren in der Schweiz im
2. Quartal 2005 185'000 Personen erwerbslos. Dies entspricht einer
Erwerbslosenquote von 4,5 Prozent und bedeutet einen leichten
Anstieg gegenüber dem Vorjahr (2004: 4,3%). Der Zuwachs der
Erwerbslosenrate in der Schweiz ist auf die Entwicklung bei den
nicht registrierten Erwerbslosen zurückzuführen. So wurden im 2.
Quartal 2005 insgesamt 78'000 (Vorjahr: 68'000) Erwerbslose gezählt,
welche nicht bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV)
registriert waren. Dies entspricht einem Anteil von 42 Prozent aller
Erwerbslosen. Insbesondere die jüngeren Erwerbslosen sowie die
Frauen melden sich oft nicht bei einem RAV an: So waren 58 Prozent
der 15-24-jährigen Erwerbslosen nicht bei einem RAV gemeldet
(gegenüber 35 Prozent der 25-64-jährigen). Bei den Frauen betrug der
Anteil der nicht eingeschriebenen Erwerbslosen 49 Prozent (gegenüber
34 Prozent bei den Männern). Unterschiede zwischen den Ländern
Europas haben sich leicht verringert Innerhalb der EU/EFTA-Staaten
lag die Erwerbslosenquote im Berichtsjahr nur in Irland (4,2%)
tiefer als in der Schweiz. Auffallend ist, dass die meisten neuen
EU-Staaten gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Erwerbslosigkeit
verbuchen konnten. Die deutlichsten Rückgänge waren in Litauen (-3,1
Prozentpunkte, auf 8,1%) und der Slowakei (-3,1 Prozentpunkte, auf
15,4%) festzustellen. Insgesamt haben sich die Unterschiede in den
Erwerbslosenquoten zwischen den Ländern Europas gegenüber dem
Vorjahr etwas verringert. Gering qualifizierte Erwerbslose bleiben
länger ohne Arbeit Im 2. Quartal 2005 betrug die Erwerbslosenrate
bei Personen ohne nachobligatorische Ausbildung 7,9 Prozent. Nach
wie vor sind somit Personen mit tiefem Bildungsniveau deutlich
stärker von Erwerbslosigkeit betroffen als Personen mit
Berufsausbildung bzw. Maturität (4,0%) oder Personen mit
Tertiärabschluss (2,8%). Fast die Hälfte (46%, 31'000 Personen) der
gering qualifizierten Erwerbslosen sind seit über einem Jahr ohne
Arbeit und auf Stellensuche. Bei Personen mit höherer Ausbildung ist
die Dauer der Erwerbslosigkeit deutlich geringer: Der Anteil der
Langzeiterwerbslosen beträgt bei Personen mit einer Ausbildung auf
Sekundarstufe II 34 Prozent und bei jenen mit Tertiärabschluss 35
Prozent. 140'000 Teilzeiterwerbstätige würden lieber Vollzeit
arbeiten Gemäss SAKE 2005 zählte die Schweiz im 2. Quartal 388'000
Unterbeschäftigte, d.h. Teilzeiterwerbstätige, die ihr Arbeitspensum
erhöhen möchten. Das sind 9,3 Prozent der Erwerbsbevölkerung. Zwei
Drittel dieser Personen (65%, 254'000 Personen) wären innerhalb von
3 Monaten für einen höheren Beschäftigungsgrad auch verfügbar. Etwas
mehr als ein Drittel der Unterbeschäftigten (36%, 140'000 Personen)
würde eine Vollzeitstelle ihrer Teilzeitstelle vorziehen. Die
übrigen 64% möchten ihren Teilzeitgrad erhöhen. Ein Indikator für
das Ausmass der Unterbeschäftigung ist die gewünschte zusätzliche
Arbeitszeit. Knapp ein Drittel der Unterbeschäftigten (30%, 117'000
Personen) möchten lediglich zwischen 1 und 5 Stunden zusätzlich
arbeiten. Beträchtlich ist allerdings auch die Zahl jener, welche
zusätzlich 20 oder mehr Stunden pro Woche arbeiten möchten (77'000,
20% der Unterbeschäftigten). Zusätzlich gewünschtes Arbeitspensum
von 263'000 Vollzeitstellen Insgesamt hatten im 2. Quartal 2005
573'000 Personen oder 13,8 Prozent der Erwerbsbevölkerung keine oder
nicht genügend Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr war damit erneut ein
Anstieg zu verzeichnen (2. Quartal 2004: 556'000, 13,4% der
Erwerbsbevölkerung). Das von den Erwerbslosen bzw.
Unterbeschäftigten zusätzlich gewünschte Arbeitspensum beläuft sich
auf umgerechnet rund 263'000 Vollzeitstellen. Über die Hälfte davon
(57%, 150'000 Vollzeitstellen) ist auf Erwerbslosigkeit
zurückzuführen, welche somit stärker ins Gewicht fällt als die
Unterbeschäftigung (113'000 Vollzeitstellen). Die definitiven Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung
werden Ende Oktober veröffentlicht. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Enrico Moresi, BFS, Sektion Arbeit, Erwerbsleben und thematische
Surveys, Tel.: 032 713 64 02 Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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