Medienmitteilung
Schweizerische Gesundheitsbefragungen 1992-2002
2005-10-13T09:15:00
(ots) - Schweizerische Gesundheitsbefragungen 1992-2002 Fortschritte bei der Gesundheitsvorsorge Der Schweizer Bevölkerung geht es grossenteils gesundheitlich gut.
Doch hat jede sechste Person ein lang andauerndes
Gesundheitsproblem, und gut jede dritte ist übergewichtig. Viele
sind sich der Bedeutung der Gesundheit bewusst und tun auch aktiv
etwas dafür. So will man immer öfter mit dem Rauchen aufhören oder
beteiligt sich häufiger an Vorsorgeuntersuchungen und
Grippeimpfungen. Dies geht aus einem Bericht über die
Gesundheitsbefragungen von 1992 bis 2002 hervor, den das Bundesamt
für Statistik (BFS) soeben veröffentlicht hat. Auch gemäss der
letzten, 2002 durchgeführten Befragung, geht es der grossen Mehrheit
der Bevölkerung (86%) gut oder sogar sehr gut. Allerdings hat rund
jede 6. Person ein lang andauerndes Gesundheitsproblem, das heisst
eine chronische Krankheit oder eine Behinderung, und hochgerechnet
immerhin rund 200'000 (3%) Personen fühlen sich schlecht bis sehr
schlecht. Vor allem bei den Jüngeren ist das psychische Wohlbefinden
relativ häufig beeinträchtigt: Fast jede dritte Person zwischen 15
und 24 Jahren beschreibt sich als oft angespannt, gereizt und
nervös. Rund 200'000 Personen in der Schweiz weisen Symptome einer
gravierenden Depression auf. Unter den über 65-Jährigen, die in
einem Privathaushalt leben, weisen gegen 150'000 Personen oder 13
Prozent mindestens eine bedeutsame Behinderung (Seh-, Geh-,
Hörbehinderung) auf oder Einschränkungen bei Aktivitäten des
täglichen Lebens wie sich an- und ausziehen, essen oder sich
waschen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass rund 7 Prozent
(fast 80'000) der über 65-Jährigen in Heimen leben und meist
pflegebedürftig sind. Rund 37 Prozent der Bevölkerung über 15 Jahre,
insgesamt 2,2 Millionen, sind übergewichtig. Bei den 25- bis
74-Jährigen sind es 41 Prozent. Dieser Anteil lag 1992 noch bei 33
Prozent; hochgerechnet ergibt das eine Zunahme von 446'000
schwergewichtigen Personen. Immer mehr wollen mit dem Rauchen
aufhören In der Schweiz rauchen rund 30 Prozent der Erwachsenen,
d.h. über 1,8 Millionen Personen. Geht man entsprechend der gängigen
Expertenmeinung von einer Nikotinabhängigkeit bei täglichem Rauchen
von 10 und mehr Zigaretten aus, so weisen etwa 2/3 aller Rauchenden
resp. mehr als eine Million Menschen in der Schweiz eine solche
Abhängigkeit auf. Den Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören, äussern
rund 6 von 10 Raucherinnen und Rauchern. Diese Gruppe hat sich von
55 Prozent im Jahr 1992 auf 61 Prozent im Jahr 2002 vergrössert.
Damit haben in unserem Land rund 1,1 Millionen Personen das Ziel,
das Rauchen aufzugeben. 27 Prozent der Rauchenden, d.h. rund eine
halbe Million, machen entsprechend innerhalb eines Jahres mindestens
einmal einen ernsthaften Versuch, 16 Prozent von ihnen mit Erfolg.
Gut 80 Prozent setzten bei ihrem Versuch auf ihren Willen, nur knapp
20 Prozent verwendeten Hilfsmittel. Die Ergebnisse deuten auf
Erfolge von präventiven Massnahmen wie der örtlichen Einschränkung
des Rauchens zum Schutz der Nichtraucher, von preispolitischen
Massnahmen oder der Beratung in Arztpraxen hin. Vorsorgen ist besser
als heilen
Diesem Motto nachlebend, begeben sich immer mehr Leute
zwecks einer Vorsorgeuntersuchung oder einer Impfung zum Arzt. 1997
gaben 74 Prozent der Befragten Beschwerden, Krankheit oder Unfall
als Grund für ihren letzten Arztbesuch an, 21 Prozent gingen zur
Vorsorge, 2 Prozent für eine Impfung und 4 Prozent aus anderen
Gründen zum Arzt. Fünf Jahre später sind es 67 Prozent, 25 Prozent,
3 Prozent resp. 5 Prozent. Eine Verschiebung Richtung Vorsorge ist
festzustellen. Mit einer mehrjährigen Präventions- und
Sensibilisierungskampagne seit 2001 verfolgt das Bundesamt für
Gesundheit (BAG) das Ziel, den Anteil der gegen Grippe Geimpften
speziell bei Risikogruppen wie über 65-jährigen Menschen zu erhöhen.
Bei ihnen ist die Impfrate zwischen 1997 bis 2002 denn auch von 35
Prozent auf 49 Prozent angestiegen. Das Ziel, bei dieser
Risikogruppe eine Rate von 60 Prozent zu erreichen, scheint
ehrgeizig aber erreichbar zu sein. Die Schweizerische Gesundheitsbefragung Laut dem statistischen
Mehrjahresprogramm des Bundes findet alle fünf Jahre eine Erhebung
über den Gesundheitszustand der 15-jährigen und älteren, in
Privathaushalten lebenden Wohnbevölkerung der Schweiz statt. Nach
der Premiere 1992/93 wurde die Schweizerische Gesundheitsbefragung
2002 zum dritten Mal durchgeführt. Dabei wurde eine
Zufallsstichprobe von 19'700 Personen zu ihrem Gesundheitszustand,
zu ihren Einstellungen gegenüber der Gesundheit, zu Lebensstil und
gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen, zu Inanspruchnahme und
Bedarf an Leistungen des Gesundheitssystems und zu ihrer
Krankenversicherung befragt. Der vom Bundesamt für Statistik
veröffentlichte Bericht «Gesundheit und Gesundheitsverhalten in der
Schweiz 1992-2002» vermittelt einen Überblick über die gesamte
Erhebung. Er weist auf einige Fortschritte, aber auch auf weiterhin
bestehende und zum Teil neue Probleme im Zusammenhang mit der
Gesundheit der Bevölkerung in unserem Land hin. BUNDESAMT FÜR STATISTIK Pressestelle Auskunft: Roland Calmonte, BFS,
Sektion Gesundheit, Tel.: 032 713 65 64 Neuerscheinung:
Schweizerische Gesundheitsbefragung: Gesundheit und
Gesundheitsverhalten in der Schweiz 1992-2002, Bestellnummer:
213-0206, Preis: Fr. 14.-- Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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