Medienmitteilung
Todesursachen 2001 und 2002
2005-10-17T09:15:00
(ots) - Todesursachen 2001 und 2002 Günstiger Verlauf mit regionalen Unterschieden Die Ergebnisse der Todesursachenstatistik der Jahre 2001 und 2002
des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen weiterhin eine sinkende
Gesamtmortalität. Diese beruht vorwiegend auf einer rückläufigen
Zahl von Herz-Kreislauf-Todesfällen und einer Abnahme bei den
Lungenkrankheiten. Es zeigen sich beträchtliche Unterschiede der
Sterblichkeitsraten zwischen einzelnen Kantonen und grossen
Gemeinden. Im mittleren Alter dominiert Krebs, im höheren Alter sind
es Herz- Kreislauf-Krankheiten Bei den 45- bis 75-Jährigen stehen
die bösartigen Neubildungen an erster Stelle der Todesursachen, bei
den über 75-Jährigen sind es die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Über
alle Altersklassen sind 40 Prozent der Todesfälle auf
Herz-Kreislauf-Krankheiten zurückzuführen, 25 Prozent auf Krebs.
Beide Todesursachengruppen sind zusammen für zwei Drittel aller
Todesfälle verantwortlich. Mit einem Anteil von 7 Prozent spielen
auch die Krankheiten des Atmungssystems eine bedeutende Rolle, dicht
gefolgt von den Unfällen und gewaltsamen Todesfällen mit 6 Prozent.
Stetige Abnahme der Todesfälle infolge von Herz-Kreislauf- und
anderen Krankheiten Die sinkende Gesamtmortalität ist im
Wesentlichen auf eine Abnahme der Herzkreislaufkrankheiten
zurückzuführen. Sowohl Todesfälle bei akutem Herzinfarkt als auch
infolge zerebrovaskulärer Krankheiten (Hirnschlag) sind rückläufig.
Einem langjährigen Trend entspricht der Rückgang beim Magenkrebs.
Bedeutsam, wenn auch in Bezug auf die Gesamtzahl der Todesfälle
weniger ausschlaggebend, ist der Rückgang bei der alkoholischen
Leberzirrhose und beim Asthma. Zunahme beim Lungenkrebs und der
Demenz Entgegen dem allgemeinen Trend der Abnahme der Mortalität
gibt es einzelne Todesursachen mit stagnierender oder zunehmender
Sterblichkeit. Beim Lungenkrebs nimmt die Mortalität der Frauen
weiterhin zu. Bei den Männern setzt sich der langjährige Rückgang
der Lungenkrebs-Todesfälle seit 1995 nicht mehr fort. Bei der Demenz
(inkl. Alzheimer-Krankheit) beruht die Zunahme der Fälle teils auf
der grösseren Zahl von Menschen, die ein hohes Alter erreichen,
teils auf einer erhöhten Wahrnehmung des Problems, möglicherweise
auch auf einer echten Zunahme der Häufigkeit der Krankheit.
Krankheiten mit zur Zeit günstigem Verlauf In den Berichtsjahren
waren infolge einer sehr geringen Grippeaktivität und milder Winter
die Lungenkrankheiten (Bronchitis, Pneumonie, Grippe) stark
rückläufig. Ebenso zeigt sich eine Abnahme bei den AIDS-bedingten
Todesfällen. Bei den Opfern von Strassenverkehrsunfällen ist nach
einer Abnahme zwischen 1989 und 1994 und einer anschliessenden
leichten Zunahme von 1995 bis 2000 wieder eine Abnahme auf den Stand
von 1995 zu verzeichnen. Unterschiede zwischen Kantonen und grossen
Gemeinden Zwischen den Kantonen zeigen sich beträchtliche
Unterschiede, das heisst Sterblichkeitsraten, die bis zu 10 Prozent
über oder unter dem schweizerischen Mittel liegen. Vergleicht man
die Gemeinden mit über 20'000 Einwohnern, sind Abweichungen bis zu
20 Prozent zu beobachten. Die Kantone Appenzell Innerhoden,
Freiburg, Jura, Basel-Stadt, Glarus, Neuenburg und Wallis liegen
mehr als 5 Prozent über dem Mittel. Auf der andern Seite liegen
Basel-Landschaft, Genf, Nidwalden und Tessin mehr als 5 Prozent
darunter. Unter den Städten haben Freiburg, Biel, La Chaux-de-Fonds,
Basel und Zürich eine überdurchschnittliche, die Städte Genf,
Lugano, Zug, Thun und Luzern, sowie die Agglommerationsgemeinden
Vernier, Lancy, Köniz, Kriens und Riehen eine unterdurchschnittliche
Mortalitätsrate. Beim Vergleich der Kantone und Gemeinden werden die
Unterschiede der Alterszusammensetzung durch die Standardisierung
der Sterberaten so berücksichtigt, dass sie keine Rolle mehr
spielen. Die gefundenen Unterschiede beruhen vorwiegend auf
demografischen Wanderungsphänomenen und sozioökonomischen
Unterschieden der Bevölkerung. Strukturschwache Gebiete mit einer
rückläufigen Bevölkerung weisen in der Regel höhere Mortalitätsraten
auf, da überwiegend ökonomisch besser gestellte und gesunde Personen
wegziehen. In Gebieten mit einem hohen Ausländeranteil ist die
Mortalität tiefer, da eingewanderte Personen tendenziell gesünder
sind und bei einer Erkrankung häufig eine Rückwanderung erfolgt. Die Grundlagen der Todesursachenstatistik Die Todesursachenstatistik
beruht auf den obligatorischen Meldungen der Ärztinnen und Ärzte,
welche jeden Todesfall bescheinigen. Als eine der ältesten
Bundesstatistiken wird sie seit 1876 erstellt. Ihre Ergebnisse
ermöglichen wichtige Rückschlüsse auf die gesundheitliche Lage der
Bevölkerung, lassen Veränderungen erkennen und geben Hinweise, bei
welchen Krankheiten präventive oder medizinisch-kurative Massnahmen
die Lebenserwartung der Bevölkerung verbessern könnten. Im Weiteren
liefert die Todesursachenstatistik wichtige Eckdaten für die
medizinische Forschung. BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Pressestelle Auskunft:
Christoph Junker, BFS, Sektion Gesundheit, Tel.: 032 713 68 30 Neuerscheinung: Ursachen der Sterblichkeit 2001 und 2002,
Bestellnummer: 069-0200. Preis: Fr. 13.-- Pressestelle BFS, Tel.: 032 713 60 13; Fax: 032 713 63 46 Publikationsbestellungen, Tel.: 032 713 60 60, Fax: 032 713 60 61, E-
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