Medienmitteilung
10. Frauenkongress des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, 5. November in Bern:
Ganzer Lohn für ganze Arbeit und Lohngleichheit jetzt! verlangt
2005-11-04T17:12:41
Bern (ots) - Die 250 Teilnehmerinnen des 10. SGB-Frauenkongresses
haben heute Strategien für die Umsetzung des Verfassungsartikels
gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit diskutiert und dazu ein
Fünfpunkte- Manifest Lohngleichheit jetzt! verlangt. Dazu gaben
sie den Startschuss zur Kampagne Fairpay- Lohngleichheit. Wie der neue im Rahmen der fairpay-Kampagne aufgeschaltete SGB-
Geschlechter-lohnrechner zeigt, verdienen Frauen auch bei
vergleichbarem Profil hinsichtlich Dienstalter, Ausbildung,
hierarchische Stellung und Tätigkeit je nach Branche bis zu 21 %
weniger für ihre Arbeit. Diese nach wie vor frappante
Diskriminierung muss nun endlich beseitigt werden. Weil individuelle Lohnklagen für Frauen, die solche Ungerechtigkeit
bekämpfen wollen, einen meist sehr zermürbenden Weg darstellen,
fordern die SGB-Gewerkschafterinnen kollektive Massnahmen, in erster
Linie auf Ebene der Gesamtarbeitverträge und der Lohnverhandlungen
in den Branchen. Dort soll Lohntransparenz geschaffen und sollen
Lohnüberprüfungen geregelt werden. Verlangt wird in diesem
Zusammenhang auch eine Lohngleichheitskonferenz der Sozialpartner. Damit die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern endlich
Realität wird, müssten Arbeitgeber und die öffentliche Hand von sich
aus aktiv (pro-aktiv) werden und nicht erst beim Vorliegen einer
Klage. Die kanadische Lohngleichheitsexpertin Prof. Marie- Therese
Chicha hat am Kongress aufgezeigt, wie in Kanada die Arbeitgeber vom
Gesetzgeber verpflichtet werden können, aktiv Lohnkorrekturen bei
den Frauen einzuleiten. Mit der Lancierung der Kampagne Fairpay- Lohngleichheit
(www.lohngleichheit.ch) hat der SGB-Frauenkongress den Auftakt zum
Jahr der Lohngleichheit (2006) gemacht. Der Frauenkongress fordert
vom Bundesrat die Einsetzung einer ExpertInnenkommission, welche
25 Jahre nach Einführung des entsprechenden Verfassungsanspruches -
Vorschläge für die raschere Umsetzung der Lohngleichheit macht. Die Kongressteilnehmerinnen verabschiedeten zudem Resolutionen gegen
die Erhöhung des Rentenalters für Frauen auf 65 und gegen den
Sozialabbau bei der AHV sowie für Verbesserungen statt
Verschlechterungen beim Erwerbsersatz bei Mutterschaft. Auskünfte: Natalie Imboden, 079 / 706 62 84
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100499289
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