Medienmitteilung
Bund bricht Lohn-Verhandlungspaket vom Sommer 2004
2005-12-01T17:11:57
Bern (ots) - Mit nur 0,5% zusätzlich unversicherter Lohnzulage an
das Bundespersonal für 2006 (Vorjahr: + 1,4%) bricht der Bund das im
letzten Jahr geschnürte Verhandlungspaket mit den Personalverbänden.
Damit bleiben die Löhne der Bundesangestellten wiederholt deutlich
unter der Teuerung und verlieren an Kaufkraft. Das ist auch
konjunkturpolitisch grober Unsinn. Die Gewerkschaften PVB, garaNto
und vpod der Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal (VGB) sind mit
diesem Resultat der heutigen Lohnrunde mit Bundesrat Hans-Rudolf
Merz keineswegs einverstanden. Schuld daran ist der willkürliche
Lohnabbau-Entscheid des Parlaments beim EP04. Der Bundesrat bekennt sich immer wieder wortreich zur
Sozialpartnerschaft. Der mehrfache Wortbruch der letzten Monate im
Lohn- und Pensionskassenbereich ist das Gegenteil davon. Das zeigt,
wie berechtigt und nötig die eindrückliche Demonstration des
Bundespersonals mit gut 2500 Teilnehmenden war, die kurz vor der
Verhandlungsrunde vor dem Sitz des Finanzministers stattgefunden
hat. Solche Manifestationen werden wiederholt. Die VGB wird alles
daran setzen für 2007 die vor Jahresfrist gemachte Zusage des
gesamten aufgelaufenen Teuerungsausgleichs inklusive seine
ordentliche Versicherung durchzusetzen. Dies gilt auch für die
Teuerung auf den Renten, die wiederum nicht gewährt worden ist. Der heutige Grossaufmarsch von über 2'500 Bundesangestellten hat es
gezeigt: Der Bundesrat muss dringend seine unsoziale und
demotivierende Personalpolitik revidieren. Das Personal des Bundes
lässt sich nicht länger demütigen. Es will arbeiten und
Wertschätzung. Es hat genug von der Sparhysterie im Bundeshaus. VERHANDLUNGSGEMEINSCHAFT BUNDESPERSONAL VGB Auskunft:
Hans Müller, PVB und Präsident VGB, Tel. 079 406 93 38
Giordano Schera, garaNto, Tel. 079 322 16 04
Christof Jakob, vpod, Tel. 079 781 90 28 Beilage:
Resolution der Demonstration vor dem Bernerhof Resolution Das Bundespersonal hat es endgültig satt, Opfer der Sparwut zu sein! Der Bund baut in den nächsten Jahren jede siebte Stelle ab. Als
Folge der Entlastungsprogramme, der Aufgabenverzichtsplanung und der
Armeereform XXI verschwinden bis ins Jahr 2010 rund 5'000
Arbeitsplätze. Die Verwaltungsreform wird vom Bundespersonal einen
weiteren Tribut fordern. Auch in der beruflichen Vorsorge des
Bundespersonals drohen einschneidende Verschlechterungen: Die
Totalrevision der Pensionskasse PUBLICA sieht massiv höhere Beiträge
bei drastisch schlechteren Leistungen vor. Zudem steht eine grundlegende Überprüfung der Bundesaufgaben an.
Oberstes Ziel auch hier: Sparen! Das Bundespersonal hat nichts gegen
mehr Effizienz in der Verwaltung und auch nichts gegen das
Eliminieren von Doppelspurigkeiten. Aber es wehrt sich, wenn die
Staatstätigkeiten aufgrund des ständigen Abbaus in ihrem Kern
gefährdet werden und wenn das Bundespersonal zum reinen Kostenfaktor
degradiert wird. Das Bundespersonal fordert deshalb den Bundesrat und insbesondere
das Parlament auf: Der Verwaltung und somit dem Bundespersonal die nötige
Wertschätzung als Dienstleistungserbringer zum Wohle der
Allgemeinheit entgegenzubringen. Die Sozialpartnerschaft
hoch zu halten und personalpolitische Entscheide im Einvernehmen mit
den Sozialpartnern zu treffen und diese in der Folge auch zu
respektieren. Die Löhne des Bundespersonals mindestens der
Kaufkraft anzupassen. Das Bundespersonal von weiteren
Sparübungen zu verschonen. Im Rahmen der
Entlastungsprogramme und Reformprojekte von Entlassungen abzusehen.
Augenmass bei der Totalrevision der Bundespensionskasse zu
bewahren: Die finanzielle Konsolidierung ist dank Schaffung der
Rentnerkasse mit Staatsgarantie und ohne überdimensionale
Beitragserhöhung sowie Leistungsverschlechterungen zu erreichen
(Übernahme der Umstellungskosten des Primatwechsels durch den Bund). PVB Hans Müller 079 406 93 38
garaNto Giordano Schera 079 322 16 04
vpod Christof Jakob 031 371 67 46
transfair Hugo Gerber 031 370 21 21 / 079
457 16 52
Robert Andenmatten 031 370 21 21 / 079
824 78 48
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