Medienmitteilung
Der Fall Monthey:
Abfalltransporte auf die Schiene!
2005-12-27T09:00:00
Altdorf (ots) - Während den nächsten Jahren wird die Schweiz immer
mehr Abfall aus Deutschland und Italien importieren. Die
Alpen-Initiative verurteilt den wachsenden Abfallimport und fordert,
dass der Müll zumindest mit der Bahn transportiert wird.
Der Fall der Kehrichtverbrennungsanlage Monthey im Wallis
illustriert die Transportproblematik.
_ _ _ Nächstes Jahr wird die Schweiz 200000 Tonnen Abfall aus Deutschland
importieren. Dieser enorme Anstieg hängt mit dem Verbot der
Abfalldeponien in Deutschland seit Juni 2005 und den fehlenden
Kapazitäten im nördlichen Nachbarland der Schweiz bis 2008 oder
sogar 2009 zusammen. Eine ähnliche Situation wird in Italien
entstehen: Italien fehlt es an Verbrennungskapazitäten bis
mindestens 2012. Im Gegensatz dazu verzeichnen die
Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA) in der Schweiz eine Überkapazität
von 300000 Tonnen während den nächsten Jahren. Unsinntransporte
Im November 2005 hat die Alpen-Initiative den roten
Teufelsstein für Unsinntransporte an verschiedene Akteure im Bereich
Abfall in der Schweiz vergeben. Symbolisch wurde der Preis an die
KVA Trimmis im Kanton Graubünden überreicht. Die KVA Trimmis
importiert seit September deutsche Abfälle per Lkw. Die
Alpen-Initiative beobachtet zurzeit die Entwicklung des Falles
Monthey: der Kehricht soll über eine noch längere Distanz als beim
Fall Trimmis herangekarrt werden. Abfallimporte ins Wallis
Der Fall der KVA von Monthey (SATOM) im
Wallis illustriert die Transportproblematik. Diese KVA importiert
etwa 30000 Tonnen deutschen Müll pro Jahr. Der Vertrag zwischen
SATOM und der Rhein- Main-Deponie wurde über drei Jahre
unterzeichnet. Obwohl angekündigt wurde, dass die Transporte per
Bahn gemacht werden, zeichnet sich noch keine Lösung mit SBB Cargo
ab. Der Mülltransport aus der Region von Taunus im Norden von
Frankfurt nach Monthey rollt über mehr als 500 Kilometer das sind
etwa 200 Kilometer weiter als die Abfallimporte der KVA Trimmis aus
der Nähe von Stuttgart. Auf die Schiene!
Die Anlage in Monthey verfügt über kein Anschlussgleis. Die
Zuständigen müssen einen Bahnhof in der Nähe finden, der bereit ist,
wöchentlich 600 Tonnen deutschen Abfall abzustellen - das sind etwa
20 Waggons. Die ACTS-Container müssen anschliessend einige Kilometer
mit dem Lastwagen bis zur SATOM transportiert werden. Die Alpen-
Initiative hält an den im November aufgestellten Forderungen fest:
Der nicht vermeidbare Abfall soll in der nächstmöglichen KVA
entsorgt werden. Falls der Kehricht trotzdem transportiert wird,
muss für den Transport die Bahn benutzt werden. Die
Umweltorganisation wird die Entwicklungen bei den
Abfalltransporten weiter verfolgen. Für mehr Informationen :
Medienkonferenz Abfalltransporte (14. November 2005)
http://www.alpeninitiative.ch/d/Dossiers-Details.asp?ID=198 Alpen-Initiative
Georges Darbellay, +41 77 416 06 37
e-mail: georges.darbellay@alpeninitiative.ch www.alpeninitiative.ch
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100002430/100502442
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