Medienmitteilung
Media Service: Heute in der HandelsZeitung vom Mittwoch, 5. April 2006:
Themen siehe Lead im Text
2006-04-05T07:25:55
Zürich (ots) - 1. Streit um neue Luxussteuer: Bundesrat Deiss
interveniert, weil China Schweizer Uhren-Firmen diskriminiert. «Das
Volkswirtschaftsdepartement betrachtet die neue 20%-Steuer Chinas
auf Luxusuhren als Diskriminierung gegenüber der Schweiz, da 99,6%
der importierten Luxusuhren in China aus der Schweiz stammen»,
bestätigt EVD-Sprecher Christophe Hans Recherchen der
«HandelsZeitung». Das Departement von Bundesrat Deiss werde in den
kommenden Tagen auf verschiedenen Ebenen intervenieren. An die WTO
werde der Bund indes nicht appellieren, obwohl es Grund dazu gäbe.
Die Schweizer Uhrenindustrie wurde von der per 1. April 2006
eingeführten Steuer überrascht: «Wir wurden erst wenige Tage vor der
Einführung informiert», sagt Jean-Daniel Pasche, Präsident des
Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie FH. «Wir zählen jetzt
auf die Hilfe der Schweizer Behörden.» 2. Exportfirmen profitieren vom schwachen Franken. 2006 dürfte noch
besser werden als erwartet. CS-Chefökonom Alois Bischofberger: «Die
günstige Wechselkursentwicklung könnte dazu führen, dass wir in
diesem Jahr beim Wirtschaftswachstum positive Überraschungen sehen
werden.» Der schwache Franken wirkt derzeit neben der starken
internationalen Konjunktur als Stütze und trägt zu mehr Dynamik in
der Schweizer Exportindustrie bei», sagt Alois Bischofberger,
Chefökonom der Credit Suisse Group. Nachdem der Euro gegenüber dem
Franken auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen ist, schliesst
Bischofberger kurzfristig ein Überschiessen auf 1,60 Fr. nicht aus.
«Die günstige Wechselkursentwicklung könnte dazu führen, dass wir in
diesem Jahr beim Wirtschaftswachstum positive Überraschungen sehen
werden.» Der Schweizer Einkaufsmanager-Index machte bereits im März
einen Riesensprung: Statt wie erwartet auf 61 kletterte er auf einen
Wert von 65,2, was ein starkes Wirtschaftswachstum indiziert. In den
nächsten Monaten dürfte die Schweizer Wirtschaft an Tempo gewinnen.
Einen positiven Währungseinfluss für den hiesigen Export und die
Tourismusbranche erwartet auch Hanspeter Hausheer, Leitender Ökonom
bei der UBS: «Der Schweizer Franken ist momentan massiv
unterbewertet, das gibt dem Export kurzfristig nochmals Schub.» Auch
er rechnet bei der Konjunkturentwicklung eher mit positiven als mit
negativen Überraschungen: «Sofern sich die US-Wirtschaft nicht zu
schnell abkühlt, ist in der Schweiz ein Wachstum von bis zu 2,5%
möglich.» Kürzlich hatte das Staatssekretariat für Wirtschaft seine
Prognose für das Bruttoinlandprodukt 2006 von 1,8% auf 2% erhöht.
«Der Franken ist derzeit zwar schwächer als wir angenommen hatten,
doch dürfte dies nur vorübergehender Natur sein», sagt Jan-Egbert
Sturm, Leiter der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF).
In der zweiten Jahreshälfte könnte der positive Währungseffekt
aufgrund von weiteren Zinserhöhungen der Nationalbank allerdings
etwas an Wirkung verlieren. Neben den Exporten gewinnt die
Inlandnachfrage zunehmend an Bedeutung. Obschon das
KOF-Konjunkturbarometer auf eine leichte Abschwächung gegen Mitte
des Jahres hindeutet, betont Sturm: «Die Wirtschaftslage der Schweiz
ist positiv. Der Funken ist auf die Binnenkonjunktur
übergesprungen». 3.National-CEO Hans Künzle: "Ergebnis verbessert" - Der National-CEO
will im Ausland wachsen. Die Zahlen für 2005 sind noch nicht
publiziert, doch Hans Künzle, CEO der National Versicherung, gibt
sich zuversichtlich: «Der Grossteil unserer Geschäftsfelder hat im
Jahr 2005 seine Ergebnisse verbessern können.» Grosses
Wachstumspotenzial ortet Künzle in den klar definierten,
ertragreichen Nischen im In- und im Ausland, zum Beispiel in der
Reiseversicherung, der Kunstversicherung oder der
Transportversicherung. Akquisitionen schliesst Künzle nicht aus:
«Falls sich Möglichkeiten ergeben, werden wir diese evaluieren.» 4.Neuer Cablecom-Chef Rudolf Fischer will ins Festnetz investieren.
(Interview) Der grösste Kabelnetzbetreiber der Schweiz ist auf
Wachstums-kurs: Der neue Cablecom-Geschäftsführer Rudolf Fischer
bestätigt gegenüber der «HandelsZeitung» einen Zuwachs an Kunden und
Umsatz. Zudem kündigt er an, aufgrund der Entbündelung der Letzten
Meile der Swisscom ins Festnetz zu investieren. Dank des rasanten
Wachstums im Festnetz könnte die Cablecom 2006 erstmals einen Umsatz
von 1 Mrd Fr. erreichen. 5. Staranwalt Peter Nobel über den Swissair-Fall: "Die
Verjährungsfrage im Fall Swissair wird hochgespielt" Die
Prozesskosten im Swissair-Prozess bewegen sich in Millionenhöhe. «Es
liegt am strafrechtlichen System, dass es mehr Kosten als Erträge
bringt», sagt Anwalt Peter Nobel im Interview. Die Variante: «Ausser
Spesen nichts gewesen», sieht er als durchaus möglich an. 6. Peter Forstmoser ist gegen «Heimatschutz» im VR Noch muss die
Mehrheit in Schweizer Verwaltungsräten Schweizer, EU- oder
Efta-Bürger sein und Schweizer Wohnsitz haben. «Das ist
Heimatschutz, der überholt ist», sagt Aktienrechtsexperte Peter
Forstmoser. 7. Schurter-CEO Anton Lauber: «Börsengang ein Thema» Anton Lauber
bringt den Komponentenhersteller Schurter in eine neue Nische. «Wir
sind ins Raumfahrtgeschäft vorgedrungen», sagt der Schurter-CEO im
Interview mit der «HandelsZeitung». Zudem soll Schurter extern
wachsen. Deshalb ist der Börsengang ein Dauerthema. 8. Sterling-VR-Adriano Agosti: "Sterling bleibt in SIG vorderhand
investiert" Sterling Strategic Value, Kernaktionärin des
Verpackungskonzerns SIG, hält an ihrer Beteiligung von über 600 Mio
Fr. doch fest. Nach einer Niederlage an der SIG-Generalversammlung
prüfte Sterling auch einen Rückzug. 9. Giles Keating, Head Global Research Private Banking Credit
Suisse, erachtet einen weiteren signifikanten Anstieg der
langfristigen Zinsen in der Schweiz als wahrscheinlich: "Die
Schweizer Zinsen dürften weiter anziehen" In den USA sieht er für
2007 das Risiko einer erneuten Anhebung der Leitzinsen. 10.Strommarkt: Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für
Energie, fordert eine Anpassung an EU. (Interview) Für Walter
Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie, ist klar: «Die
Schweiz ist keine Insel, insbesondere nicht im Strombereich.»
Hintergrund ist die vollständige Öffnung des Strommarkts in der EU
im Juli 2007. Laut Steinmann muss die Schweiz darauf achten, dass
ihre Regeln mit jenen der EU kompatibel sind. Denn: «Wir nehmen im
europäischen Markt als Stromdrehscheibe eine ganz zentrale Funktion
ein.» Diese Rolle gelte es beizubehalten. Nähere Auskunft erteilt gerne Martin Spieler, Chefredaktor
HandelsZeitung, Zürich
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100009535/100507267
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