Medienmitteilung
Media Service: Heute in der HandelsZeitung vom Mittwoch, 19. April 2006:
Themen siehe Lead im Text.
2006-04-19T07:23:20
Zürich (ots) - 1. Schweizer Kantonalbanken wollen im
Hypothkargeschäft expandieren. Der Konkurrenzkampf im Schweizer
Hypothekargeschäft dürfte noch härter werden: Die Schweizer
Kantonalbanken, wollen weiter expandieren. «Wir werden dieses Feld
nicht räumen, sondern die Position ausbauen», küdigt Paul Nyffeler,
der VR-Präsident des Verbandes Schweizerischer Kantonalbanken im
Interview an. Das Hypothekargeschäft sei ein guter Anknüpfungspunkt
für das Private Banking. «Das ermöglicht es, das Potential, das
bisher noch nicht ausgeschöpft worden ist, besser zu nutzen.» Kritik
übt Nyffeler an der Postfinance: «Wir sind der Meinung, die
Postfinance im ausgeprägten Sinne einer Bank braucht es nicht.» Es
gebe genügend Banken. «Wenn schon, dann müsste die Postfinance von
der Post vollkommen abgetrennt sein und es müssten für alle die
gleichen Regeln gelten.» Konkret fordert er eine Unterstellung unter
alle für die Banken geltenden Regulationen sowie eine vergleichbare
Eigenmittelunterlegung. Bei den Kantonalbanken selbst sei die
Staatsgarantie nicht in Stein gemeisselt. Nyffeler kann sich
ausserdem Fusionen von Staatsinstituten zu regionalen Banken sowie
eine gemeinsame Expansion ins Ausland vorstellen. 2. Der Ölpreis belastet: Schweizer Unternehmen können den neusten
Anstieg der Ölnotierungen nur teilweise weitergeben. Das drückt die
Margen. Am meisten trifft es die Swiss: «Der aktuelle Rekordpreis
von rund 70 Dollar je Fass ist für uns eine grosse Belastung», sagt
Swiss-Sprecher Dominik Werner. «Steigt der Preis für Kerosin um
einen Dollar pro Fass, belaufen sich die Mehrkosten der Swiss auf 13
Mio. Fr. pro Jahr.» Das drückt den Gewinn. Obschon die Airline ihren
Passagieren einen Treibstoffzuschlag auf den Tickets verrechnet,
können die neusten Preisaufschläge beim Kerosin wegen des
Konkurenzkampfes nur teilweise kompensiert werden. Für sinkende
Margen sorgt der Ölpreis auch beim Lastwagentransportgewerbe. Bei
der Emil Egger AG, welche eine Flotte von 100 LKW unterhält, beläuft
sich der Anteil der Ausgaben für Diesel, Benzin und andere
Ölprodukte bereits auf 12% der gesamten operativen Kosten. Gleich
doppelt belastet durch den hohen Ölpreis wird die
Kunststoffindustrie. Ihre Rohstoffe werden zu einem beträchtlichen
Teil aus Erdöl gewonnen, zusätzlich werden in der Produktion und bei
der Spedition nochmals Erdölprodukte gebraucht. Bei der
innerschweizer Klebstoffherstellerin Collano hat die
Preisentwicklung beim Erdöl in den letzten zwei Jahren den Gewinn
einbrechen lassen. «Wir konnten die erdölbedingten Aufschläge nur
verzögert und nicht immer ganz überwältzen, was die Marge
verringerte, sagt VR-Präsident Gerry Leumann. Olpreis bald auf 100
Dollar? Die Firmen müssen sich auch in Zukunft auf hohe Ölkosten
einstellen. Eine Entspannung ist derzeit an den Rohölmärkten nicht
in Sicht. Die Angst, dass der Atom-Konflikt mit dem Iran eskalieren
könnte sowie damit ver bundene spekulative Käufe sorgen für eine
steigende Tendenz an den Rohölbörsen. Sollte es zu einem direkten
Konflikt zwischen den USA und dem Iran kommen, rechnet Peter
Osterwalder, Avia-Vorstandsmitglied und VR-Präsident der Osterwalder
St. Gallen AG, mit einer weiteren Preisrunde. «Iran ist immerhin der
viertgrösste Öllieferant der Welt» gibt er zu bedenken. Die Folgen
einer Eskalation des Iran-Konflikts wären immens. «In einem solchen
Fall schliesse ich einen Barrelpreis von bis zu 100 Dollar nicht
aus.» Dies würde sich auf die Konjunktur niederschlagen, die sich
bislang trotz hohem Ölpreis als sehr robust erweist. 3. Uhren-Steuer: WTO-Experte warnt Schweiz vor Eskalation im Streit
mit China. Trotz der Diskriminierung der Schweizer Uhrenindustrie
durch die neue Luxussteuer Chinas rät WTO-Experte Richard Senti vom
Gang an die WTO ab. Senti, der selber aktives Mitglied der
WTO-Schiedsstelle war, sagt: «Ein Land muss sich gut überlegen, ob
es wegen eines Einzelfalls die bestehenden Handelsbeziehungen aufs
Spiel setzen will.» Angesichts des Schweizer Interesses an einem
Freihandelsabkommen mit China sei Zurückhaltung angebracht. 4. Urs Kaufmann: Der Huber+Suhner-Chef sieht Ertragschancen.Seine
Prognose: «Klar über Vorjahr» Huber+Suhner ist nach dem ersten
Quartal zuversichtlich: «Die Umsätze in den ersten Monaten 2006
liegen deutlich über dem Vorjahr», sagt Urs Kaufmann. Dabei soll es
nicht bleiben. Der GL-Vorsitzende von Huber+ Suhner will in den
nächsten fünf Jahren den Ertrag um durchschnittlich 5% pro Jahr
steigern. 5. Adecco: Der Widerstand von Investoren verunsichert Anleger Erneut
muss sich Adecco mit widerborstigen Minderheitsaktionären
herumschlagen. Mit der Klage gegen Adecco und DIS will der US-Hedge
Fund Elliott verhindern, dass Adecco den deutschen
Zeitarbeitskonzern DIS und dessen CEO übernehmen kann. Die
Amerikaner halten allerdings erst seit März über 10% an DIS. Die
Klage kann den Übernahme-Deal gemäss Analysten höchstens verzögern.
Dennoch bringt sie den Aktienkurs weiter unter Druck. 6. CEO Jouni Heinonen: «Gurit wird die Hürde von zehn Prozent
nehmen» Jouni Heinonen, CEO von Gurit, will das Unternehmen auf
rasantes Wachstum trimmen. «Künftig wollen wir 15 bis 20% im Jahr
zulegen», sagt Heinonen im Gespräch mit der «HandelsZeitung». Zudem
soll die Ebit-Marge die 10%-Hürde überspringen. 7. Börsen-Timing: Warum es sich lohnt, jetzt Aktien abzustossen. Die
Regel, im Mai zu verkaufen und erst im September wieder einzusteigen
hat ihre Berechtigung. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass in den
Aktienmärkten die Erträge in den Wintermonaten höher sind als im
Sommer. Ein Grund dürfte der im Jahresverlauf schwankende Optimismus
sein. Ab Oktober schauen die Anleger hoffnungsfroh ins neue Jahr.
Hoffnungen, die dann im Sommer oft enttäuscht werden. Ein flaue
Börsentendenz ist die Folge. Nähere Auskunft erteilt gerne Martin Spieler, Chefredaktor
HandelsZeitung, Zürich.
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100009535/100507844
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