Medienmitteilung
Postgesetzreform: Falsch vorgespurt
2006-05-03T13:17:50
Bern (ots) - Die heute vom Bundesrat eingeleitete
Postgesetzesreform ist falsch vorgespurt. Sie wäre aus Sicht des
Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB)nur akzeptabel, wenn sie so
ausgestaltet wird, dass die landesweite Postversorgung gewährleistet
bleibt und kein Lohndumping stattfindet. Der SGB lehnt deshalb die
angestrebte Privatisierung der Post ab. Die Post soll keine
Aktiengesellschaft werden. Sie hat bewiesen, dass sie in der
heutigen Form sehr flexibel und leistungsfähig arbeiten kann. Der mit der Privatisierung verbundene Wechsel weg vom
Bundespersonalgesetz ist für den SGB ein provokativer Angriff auf
die Arbeitsbedingungen bei der Post. Der heute geltende
Gesamtarbeitsvertrag darf nicht relativiert werden. Vielmehr muss
das neue Gesetz dafür sorgen, dass er in Zukunft die
arbeitsvertragliche Grundlage für die gesamte Branche sein wird.
Mehr Liberalisierung darf nicht zu neuem Lohndumping bei der Post
und ihren Konkurrenten führen. Das wäre gesamtwirtschaftlich nur
schädlich. Ebenfalls inakzeptabel ist die vom Bundesrat beabsichtigte
Aufhebung
des Briefmonopols. Jeder weitere Öffnungsschritt ohne gründliche
Evaluation der Kosten- und Versorgungssituation ist fahrlässig. Es
gibt keinen Grund, sich hier unkritisch ins EU-Liberalisierungs-
Fahrwasser zu begeben. Zur Erinnerung: Die Entlassung aus dem
Monopol heisst auch Aufhebung der Preiskontrolle, was zu höheren
Preisen führen dürfte. Auskunft:
Rolf Zimmermann, Tel. 031-377 01 21 oder 079-756 89 50
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100508741
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