Medienmitteilung
Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 31. Mai 2006:
Themen sie Led im Text.
2006-05-31T07:15:08
Zürich (ots) - 1. Uhrenstreit mit China: Bundesrat Deiss erhält von
chinesischem Finanzminister eine Abfuhr Die Intervention von
Bundesrat Joseph Deiss gegen die neue 20%-Uhrenluxussteuer in China
ist laut Recherchen der "Handelszeitung" gescheitert. In einem
offiziellen Brief an das eidg. Volkswirtschaftsdepartement (EVD)
schreibt der chinesische Finanzminister Jin Renqing: «Peking wird
seine Konsumsteuer auf Luxusuhren nicht überdenken.» Zum einen würde
die Schweiz dadurch gar nicht diskriminiert. Zum anderen hielte die
Steuer diejenigen Chinesen, die eine Luxusuhr wollten, nicht vom
Kauf ab. 2. Zwist verzögert entscheidenden Schlussbericht zu Neuem
Lohnausweis Wegen grosser Differenzen bei der Auswertung der
Pilotversuche mit dem Neuen Lohnausweis (NLA) verzögert sich der auf
Ende Mai erwartete Schlussbericht. Entgegen ihrem Kalender will die
Schweizerische Steuerkonferenz (SSK) den Bericht über die
Praktikabilität des NLA frühestens Mitte Juni veröffentlichen. Laut
Insidern können sich die Wirtschaftsvertreter und die Steuerbehörden
nicht über die Auswertung der Fragebögen einigen, die rund 170
Pilotfirmen bis 15. März eingereicht haben. Ob und wann der NLA
kommt, wird nun länger offen bleiben. 3. Straumann-CEO Gilbert Achermann gibt sich optimistisch: «Wir
glauben, dass wir die Profitabilität halten können», sagt der
Firmenchef im «Handelszeitung»-Interview». Zwar würden die
Investitionen zu einem operativen Hebel führen, aber noch nicht im
Jahr 2006. Akquisitionen hat Achermann derzeit keine im Fokus: «Wir
glauben an das organische Wachstum», betont er. 4. Ypsomed: VR-Präsident Willy Michel ist trotz Kurseinbruch
zuversichtlich für das Wachstum. Dass der Hauptkunde Sanofi-Aventis
2007 ein ähnliches Pen-Injektions-System wie Ypsomed auf den Markt
bringen will, beunruhige ihn nicht. «In diesem Insulin-Markt können
wir in den nächsten Jahren rund 20 bis 30% zulegen», sagt er
gegenüber der «Handelszeitung».Dies sei auch der Fall, wenn ein
anderes Unternehmen einen neuen Insulin-Pen auf den Markt bringe.
Michel zeigt sich überzeugt, dass Ypsomed den Margenrückgang nach
dem laufenden Geschäftsjahr 2006/7 überwunden haben wird. 5. Telekom-Konzerne wehren sich gegen die Pläne des
Elektrizitätswerkes der Stadt Zürich für den Aufbau eines
Breitbandnetzes. Swisscom und Cablecom sprechen von «staatlich
subventioniertem Wettbewerb». Mit dem geplanten Bau eines
städtischen Breitbandnetzes sticht das Elektrizitätswerk der Stadt
Zürich (EWZ) in ein Wespennest. «Wir begrüssenjede Form von
Wettbewerb, so lange dieser nicht staatlich subventioniert ist»,
sagt Stephan Howeg. Der Kommunikations-Chef des rasant wachsenden
Kabelnetzbetreibers Cablecom spricht damit den privaten
Telekom-Infrastrukturanbietern aus dem Herzen. «Der Aufbau eines
Glasfasernetzes mit Steuergeldern verzerrt den Wettbewerb und ist
schlicht inakzeptabel», schimpft ein Vertreter eines
Telekomunternehmens, der nicht namentlich zitiert werden will. «Da
stellt sich sofort die Frage nach der Quersubventionierung.» Auch
die Swisscom hat keine Freude am Vorhaben der EWZ: «Dass in Zürich
nun die öffentliche Hand in die Telekom-Infrastruktur investieren
soll, wirft ordnungspolitische Fragen auf», kritisiert
Swisscom-Sprecher Sepp Huber. «Diese muss die Stadt Zürich
beantworten.» Es sei fragwürdig, wenn der Bundesrat die Mehrheit an
der Swisscom abgeben wolle mit dem Argument, die Risiken in der
Telekombranche seien zu hoch, und gleichzeitig Städte wie Zürich ein
eigenes Glasfasnetz realisieren. 6. Economiesuisse: Maulkörbe für die Vorstände Der unter Druck
geratene Wirtschaftsdachverband führt mit Swissmem Gespräche. Um sie
nicht zu gefährden, herrscht ab sofort absolute Funkstille. Nach dem
Interview-Feuerwerk vom Wochenende verordnet der
Wirtschaftsdachverband Economiesuisse sich selbst einen Maulkorb:
Ein mageres Communiqué informiert über das Treffen vom Montag, an
dem der 15-köpfige Vorstandsausschuss unter dem Vorsitz von Ueli
Forster über das weitere Vorgehen in der Causa Swissmem beriet: «Der
Vorstandsausschuss von Economiesuisse hat an seiner heutigen Sitzung
von der vorsorglichen Kündigung von Swissmem Kenntnis genommen. Mit
Swissmem wurde vereinbart, Gespräch über die weitere Zusammenarbeit
zu führen.» Mehr ist nicht zu erfahren. «Kein Kommentar,» sagt
Economiesuisse-Kommunikationschef Urs Rellstab auf Anfrage. Bei
Ausschussmitglied Oscar A. Kambly, VR-Präsident der Kambly AG,
werden Anfragen bereits im Sekretariat abgewiesen: «Herr Kambly sagt
zu Economiesuisse gar nichts.» Und Sitzungsteilnehmer Rudolf Wehrli,
Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für chemische Industrie
(SGCI) und CEO der Gurit-Heberlein-Gruppe, erklärt kurz und knapp:
«Wir haben beschlossen, über die Pressemitteilung hinaus nichts zu
kommentieren.» Nach dem Kommunikationschaos vom Wochenende, als
Präsident Forster mit seinen Äusserungen in der Sonntagspresse den
Konflikt mit den absprungwilligen Mitgliedern noch akzentuierte,
macht nun die Verbandsspitze die Schotten dicht. So dicht, dass der
übrige Vorstand gemäss Recherchen der «Handelszeitung» offiziell
nicht weiss, was an der Ausschusssitzung besprochen worden ist.
«Informationen aus dem Ausschuss gibt es immer an der nächsten
Vorstandssitzung», sagt eines der 60 Vorstandsmitglieder. Von diesem
ist auch zu erfahren, dass die Entwicklung um Swissmem und den
Baumeistern an der letzten Vorstandssitzung im März «kein Thema»
gewesen sei. Dies ist umso erstaunlicher, als es damals an der Basis
von Economiesuisse schon heftig rumorte. Im Schweizerischen
Baumeisterverband jedenfalls überlegte man sich nach Aussagen von
Direktor Daniel Lehmann schon vor drei Jahren, ob die Mitgliedschaft
bei Economiesuisse noch richtig sei. Solche Gedanken machen sich
offenbar auch der Verband für visuelle Kommunikation und der
Aluminium-Verband. Vor diesem Hintergrund macht das Motto der
Economiesuisse-Führung Sinn: Reden ist Silber, Schweigen Gold
zumindest bis Ende Juni. 7. New-Economy-Star Daniel S. Aegerter: «Aktien sind nicht
wirklich teuer»
Der Inhaber der Armada Investment Group über die
Aussichten an den Börsen. (Interview) 8. Die Erholung kommt erst im Herbst: Die Anleger müssen sich auf
weitere Turbulenzen an den Aktienmärkten gefasst machen. Defensive
Werte sind jetzt wieder gefragt. Nach einem Kursverlust des Swiss
Market Index von 6% seit Mitte Mai sind die Turbulenzen an den
Börsen noch nicht ausgestanden. Experten gehen davon aus, dass den
Anlegern vorerst unruhige Wochen bevorstehen: «Wir werden während
des Sommers noch einige Kursschwankungen sehen», sagt Christian
Gattiker, Aktienstratege der Credit Suisse. Zur gleichen
Einschätzung kommt Alexander Kobler, Head Global Investment Strategy
bei UBS Wealth Management: «Ich erwarte für die nächsten Wochen und
Monate eine Seitwärtsbewegung des Marktes mit nervösen Ausschlägen
nach oben und nach unten.» Der Kursverlust an den Börsen, der den
Anlegern die Gewinne des ganzen Jahres 2006 geraubt hat, könnte erst
gegen Ende Jahr kompensiert werden. «Im Herbst dürfte der
Aktienmarkt wieder Tritt fassen», sagt Gattiker. Und für Kobler von
der UBS liegen im Herbst nach einer Durststrecke durchaus «neue
Höchststände» der Aktienmärkte drin. Martin Jetzter, Chefökonom bei
HSBC Guyerzeller, ist überzeugt, dass sich die Inflationsängste
mittelfristig wieder legen. Die Strategen empfehlen den Anlegern
zinssensitive Titel wie Swiss Re oder Swiss Life. Erstmals «en
vogue» seit dem Börsencrash von 2003 sind auch defensive Werte:
Nebst «Klassikern» wie Novartis rücken mittelgrosse Werte wie Lindt
& Sprüngli ins Zentrum. Abgeraten wird momentan von
Technologiewerten wie Unaxis oder Kudelski. Nähere Auskunft erteilt gerne Martin Spieler, Chefredaktor
Handelszeitung, Zürich.
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100009535/100510476
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