Medienmitteilung
Lehrstellenbarometer 2006
Damit Jugendliche nicht leer ausgehen: 10'000 neue Lehrstellen jetzt!
2006-06-08T09:46:01
Bern (ots) - Trotz Konjunkturaufschwung: 2006 wird für die
Schulabgänger/innen nicht besser als 2005 ein Skandal, der auf
strukturelle Probleme in der Berufsbildung hinweist. Das Lehrstellenbarometer, das in der Regel die Lage der Jugendlichen
eher zu rosig darstellt, bestätigt unmissverständlich: Trotz rund
1000 zusätzlichen Lehrstellen aufgrund der von den Gewerkschaften
verlangten Massnahmen reicht das erweiterte Angebot angesichts der
wachsenden Zahl von Schulabgänger/innen deutlich nicht aus. Die
Warteschlaufe mit den Brückenangeboten ohne klaren Bildungsauftrag
wird wiederum aus- statt abgebaut. Damit wird das ganze
Berufsbildungssystem destabilisiert. Dies führt zu unnötig langen
Ausbildungszeiten ohne genügenden Bildungsmehrwert. In den nächsten Jahren wird die Zahl der Schulabgänger/innen
nochmals beträchtlich ansteigen. Es braucht deshalb rasch wirksame
Massnahmen zur Verhinderung einer wachsenden Perspektivlosigkeit von
Schulabgänger/innen mit all den unermesslichen psychosozialen und
gesellschaftlichen Schäden, die sich heute schon in der
Sozialhilfestatistik spiegeln. Das Lehrstellenbarometer bestätigt bereits zum dritten Mal: Die von
den Lehrbetrieben erwarteteten Kompetenzen werden von den
Schulabgänger/innen deutlich übertroffen. Das Lamento über die
inkompetente Jugend wird einmal mehr als billige Ausrede
entlarvt. Der SGB verlangt von den Arbeitgebern, vom Bund und von den
Kantonen, dass sofort zusätzliche 10'000 Angebote in der beruflichen
Grundbildung geschaffen werden: Lehrstellen und Basislehrjahre sowie
Angebote in Lehrwerkstätten, Fach- und Handelsmittelschulen. Dabei
sind zweijährige Lehrstellenangebote mit Attestabschluss für die
sozial Benachteiligten besonders zu berücksichtigen. Auskunft: Peter Sigerist 079 404 56 65; Jean Christophe Schwaab 078
690 35 09
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100510923
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