Medienmitteilung
Alkoholprobleme gehen uns alle an - reden wir darüber!
Kampagne der SFA
2006-06-27T09:00:00
Fast die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer gibt an, einen
Menschen mit Alkoholproblemen im Verwandten- oder Bekanntenkreis zu
haben. Das zeigt eine Umfrage der Schweizerischen Fachstelle für
Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA). Dennoch sind
Alkoholprobleme noch immer ein Tabu: Darüber zu reden oder sich
Hilfe zu suchen, fällt den Betroffenen und ihren Angehörigen meist
schwer. Um den Dialog in der Gesellschaft anzuregen und
Alkoholkranke sowie Nahestehende zu unterstützen, lanciert die SFA
heute eine nationale Kampagne. "Wenn mein Mann alkoholisiert ist, ist er unberechenbar, manchmal
auch aggressiv und zornig. Obwohl er mir schon ein paar Mal
versprochen hat sich zu mässigen, schafft er es einfach nicht. Ich
leide sehr unter unserer Situation und habe Angst um unsere kleine
Familie." So schildert eine junge Mutter dem SFA-Beratungsdienst
ihre Gefühle. Alkoholabhängigkeit schafft nicht nur für die
Betroffenen selbst Probleme, sondern ist auch für ihr Umfeld mit
Schmerz, Leid und einer grossen Belastung verbunden.
Wie eine aktuelle Umfrage der Stiftung SFA in der Deutsch- und der
Westschweiz zeigt, gibt fast die Hälfte der Erwachsenenbevölkerung
(47,6 Prozent) an, einen Menschen mit Alkoholproblemen im Verwandten-
oder Bekanntenkreis zu haben. Die meisten Befragten empfinden die
Alkoholabhängigkeit eines nahe stehenden Menschen als emotional
belastend: Traurigkeit und Betroffenheit, aber auch Angst und Ärger
sind die vorherrschenden Gefühle. "Für Angehörige und Nahestehende
dreht sich oft alles nur noch um die alkoholabhängige Person. Viele
kommen an den Rand ihrer Kräfte", sagt Sabine Dobler vom SFA-
Beratungsteam. Um diese Menschen zu unterstützen, gibt die SFA im
Rahmen der Kampagne die Broschüre "Alkoholabhängigkeit: auch
Nahestehende sind betroffen" heraus. Eine zweite Broschüre "Alkohol -
(k)ein Problem?" richtet sich an Menschen, die sich kritisch mit
dem eigenen Alkoholkonsum auseinander setzen wollen. Der Übergang
von einem regelmässigen zu einem problematischen Konsum und von da
zu einer Abhängigkeit ist fliessend. Es ist wichtig, so früh wie
möglich zu reagieren. Den Dialog in der Bevölkerung anregen
Alkoholprobleme sind noch immer ein grosses Tabu - obwohl nach
Schätzungen der SFA rund eine Million Menschen im Familien- oder
Bekanntenkreis davon betroffen sind. Über Alkoholprobleme zu
sprechen fällt den Betroffenen wie auch den Angehörigen oft schwer.
Deshalb soll die gesamtschweizerische Plakat-Kampagne zum Dialog
anregen. "Wir wollen der Tabuisierung von Alkoholproblemen
entgegenwirken", sagt SFA-Direktor Michel Graf. "Alkoholprobleme
betreffen nicht nur Randständige, sondern kommen in allen
Gesellschaftsschichten vor. Um es diesen Menschen zu erleichtern,
aus ihrer Isolation auszubrechen, wollen wir die Bevölkerung auch
daran erinnern, dass die Alkoholabhängigkeit eine Krankheit ist und
keine Charakterschwäche." Die Plakate der SFA-Kampagne sind in den
Monaten Juni, Juli und August während jeweils einer Woche in den
Fussgängerzonen der grossen Schweizer Städte zu sehen. Diese Medienmitteilung (Vollversion) mit Links zu den Plakaten und
den Broschüren finden Sie auf der Internetseite der SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?
IDtheme=114&IDarticle=1370&IDcat17visible=1&langue=D Auskunft: Janine Messerli, Mediensprecherin SFA,
Tel. 021 321 29 74
E-Mail: jmesserli@sfa-ispa.ch
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100000980/100511878
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