Medienmitteilung
Media Service: Heute in der Handelszeitung vom Mittwoch, 28. Juni 2006:
Themen siehe Lead im Text.
2006-06-28T07:41:32
Zürich (ots) - 1. Swiss Life-VR-Präsident Bruno Gehrig: "Der
Verwaltungsrat würde sich gegen eine Übernahme wehren" (grosses
Interview) - "Wir sollen selbständig bleiben" Der Kauf der der
Winterthur durch die französische Axa und die Offerte der Generali
für Toro zeigen, dass sich der Konsolidierungsprozess im
Versicherungssektor beschleunigt. Attraktiv für
Übernahmeinteressenten aus dem Ausland ist auch die Swiss Life: Sie
ist nicht nur Marktführerin im Schweizer
Lebensversicherungsgeschäft, sondern verfügt auch über ein starkes
Wachstum in den europäischen Märkten Frankreich, Deutschland,
Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Liechtenstein. Darüber hinaus
weist sie eine tiefe Börsenbewertung aus. Obschon die Swiss Life
regelmässig Inhalt von Spekulationen ist, erteilt Bruno Gehrig,
VR-Präsident der Swiss Life, möglichen Übernahmen eine Absage: «Wir
sind überzeugt, dass wir die Zukunft mit unserer Positionierung und
Strategie aus eigener Kraft bewältigen können», sagt er im Interview
mit der «Handelszeitung». «Einfach die Swiss Life einem
ausländischen Konkurrenten anzuhängen, macht keinen Sinn. Da bin ich
sehr skeptisch.» Für Kaufinteressenten, welche diese Botschaft noch
nicht verstanden haben, geht er noch einen Schritt weiter und macht
klar, dass sich der Verwaltungsrat gegen eine Übernahme wehren
würde: «Ja, aus heutiger Sicht kann man davon ausgehen». Trotz
früherer Spekulationen glaube er nicht, dass Generali einen
Übernahmeversuch starten werde. «Es ist unser Ziel die
Selbständigkeit zu wahren.» Wachsen will Gehrig mit der Swiss Life
primär im Ausland. Doch auch in der Schweiz sieht er nach dem
Verkauf der Winterthur an die Axa Chancen: «Ich rechne schon damit,
dass wir profitieren können.» Gerade in der beruflichen Vorsorge
werde es Kunden geben, die einen einheimischen Anbieter vorziehen.
Gut fürs Geschäft seien auch die anziehenden Zinsen: «Was sofort
steigt, ist der Wert des Neugeschäfts.» Für das Wachstum im
laufenden Jahr ist Gehrig zuversichtlich: «Wir sind auch in diesem
Jahr gut unterwegs. Da sehen wir eine positive Tendenz.» Kein
Verständis hat er für die Forderung des Angestelltendachverbandes
Travail Suisse nach einer Erhöhung des BVG-Mindestzinses von 2,5%
auf 3,25%: «Das kommt bei mir sehr schlecht an. Auf dieser Basis
kann man keine berufliche Vorsorge betreiben.» 2. SchweizEU: Nach langer Verzögerung eröffnet die EU jetzt
definitiv in Bern ihre neue Botschaft. Die Reform des
EU-Schengerechts birgt Risiken für die Banken. Brüssel will mehr
sensible Daten und gefährdet das Bangeheimnis. «Noch vor Ende
September wird die Akkreditierung des ersten EU-Botschafters in der
Schweiz abgeschlossen sein», erklärt die Sprecherin der
Generaldirektion Aussenbeziehungen der Europäischen Kommission, Emma
Udwin, der «Handelszeitung.» Damit installiert die Europäische Union
mit einjähriger Verspätung ihre diplomatische Vertretung. Der neue
Botschafter wird das Verhältnis der Schweiz zur EU vertiefen und für
ein «schärferes Profil in den bilateralen Beziehungen» sorgen.
Parallel zur Eröffnung ihrer Botschaft wird die EU ihren Druck auf
die Schweiz erhöhen. Im Fokus der Kritik steht erneut das
Bankgeheimnis. Die unter den EU-Mitgliedern wenig umstrittene Reform
des EU-Schengenrechts fordert die Einführung eines
grenzüberschreitenden automatischen Informationsaustausches im Zuge
der Terrorbekämpfung. Weil die Schweiz Schengen-Mitglied ohne
Mitspracherecht ist, stellt das Haager Programm zur Terrorbekämpfung
eine neue Bedrohung des Schweizer Bankgeheimnisses dar. 3. Serono: Ernesto Bertarelli sucht im grossen Stil Kaderleute Baut
das Biotechnologieunternehmen von Ernesto Bertarelli den
Personalbestand deutlich aus oder werden nur abgesprungene
Mitarbeiter ersetzt? Serono-Sprecherin Stefanie Lauber bestätigt
gegenüber der «Handelszeitung», dass es während des strategischen
Reviews bei den Mitarbeitenden eine Verunsicherung gab. «Wir hatten
aber keine nennenswerten Personalabgänge». Tatsache ist: Serono hat
über 80 Stellen nicht besetzt hat und sucht zahlreiche Kader. 4. Swissmem-Präsident Johann Schneider-Ammann zum Streit mit
Economiesuisse: «Wir brauchen ein neues Konzept» - Schneider-Ammann
geht davon aus, dass der Industrieverband auch künftig im
Wirtschaftsdachverband einbezogen bleibt.(Interview) Swissmem hat
den Vertrag mit Economiesuisse vorsorglich gekündigt. Jetzt geht der
Wirtschaftsdachverband über die Bücher. Haben Sie nun erreicht, was
Sie wollten? Johann Schneider-Ammann: Economiesuisse überprüft immer
wieder die Schwerpunkte, das ist ein normaler Prozess. Diesmal ist
der Wirtschaftsdachverband wohl zusätzlich durch uns angestossen
worden. Denn: Wir müssen ein neues Konzept finden, damit eine
gemeinsame Plattform etabliert werden kann, auf der Swissmem auch
mitmachen kann. Wie muss das neue Konzept aussehen, damit Swissmem
dabei bleibt? Schneider-Ammann: Wir haben gesagt, dass wir die
Gespräche nicht in der Öffentlichkeit führen. Wir geben uns ein paar
Monate Zeit, damit wir uns an einen Tisch setzen können und die
offenen Fragen behandeln: Was sollen die Schwerpunkte sein? Wie
handhaben wir diese? Wer trägt sie mit? Bis wann möchte man eine
Lösung haben? Schneider-Ammann: Die Überprüfung wird wohl bis Ende
Jahr dauern. 5. Mark Ineichen: «Mit Lidl kommt die Guillotine» (Interview) Der
CEO der Handelskette Ottos erwartet, dass der deutsche Discounter
Lidl seine Läden in der Schweiz auf einen Schlag eröffnen wird.
Ineichen plant im Gegenzug, neue Sortimente anzubieten und in neue
Geschäftsfelder vorzudringen. Und er will ins Ausland expandieren. 6.Swissmetall: Kunden verlieren das Vertrauen "Wir verlieren jeden
Tag etwas mehr das Vertrauen in Swissmetal», sagt Giorgio Pagani,
Direktor der Swissmetal-Kundin Premec in Cadempino bei Lugano.
Müsste er das verbliebene Vertrauen beziffern, wären es noch 5%.
«Jetzt ist Ende Juni, und nichts ist besser geworden», stellt Pagani
fest. Das obwohl der Streik seit Anfang März beendet ist. Aus Sicht
einiger Schweizer Kunden einige möchten ihren Namen nicht in der
Zeitung lesen fehlt es heute an fähigem Persona. Und weil
Fachkräfte entlassen wurden, habe die Qualität der Produkte aus dem
Werk Boillat gelitten. Pagani ist nicht der einzige, bei dem das
Vertrauen in Swissmetal geschwunden ist und der mit seinem Namen
hinsteht: «Swissmetal hat grosse Mühe, die gewünschten Produkte zu
liefern», sagt auch Dominique Lauener, Chef von Lauener & Cie in
Boudry im Kanton Neuenburg. Die Firma hat 90 Mitarbeitende. «Bei
manchen Kunden, die eng mit ehemaligen Mitarbeitern in Reconvilier
verbunden sind, schwingen auch emotionale Aspekte mit», sagt
Swissmetal-Chef Martin Hellweg. Swissmetal hat auch Kunden in den
USA, Deutschland, Frankreich, Italien und Asien. Rund ein Drittel
der Boillat-Kunden Boillat sitzen in der Schweiz. Turnaround-Manager
Hellweg räumt aber ein: «Die Schwierigkeiten zeigen sich weniger
betriebswirtschaftlich, sondern in der Fähigkeit, einen guten
Service zu erbringen.» Das grösste Problem sei die Liefertreue, im
Einzelfall leide auch die Qualität. «Wir müssen nun über Taten das
Vertrauen wieder aufbauen», sagt Hellweg. Das werde wohl Monate
dauern. Aufgrund der Lieferschwierigkeiten musste sich Premec neue
Lieferanten suchen und wurde zum Teil in Frankreich und Deutschland
fündig wie andere Schweizer Kunden auch. Das wird Swissmetal spüren:
Alleine Premec mit seinen knapp 300 Mitarbeitenden ist für das Werk
in Reconvilier ein Grosskunde. Trotzdem will Hellweg die Strategie
von Swissmetal nicht ändern: «Wenn wir Reconvilier nicht verändern
dürfen, verlieren wir in zwei oder drei Jahren die Kunden, weil wir
zu teuer sind», sagt der Swissmetal-Chef. Er zeigt an einem
Beispiel, wie der Markt funktioniert: «Der eine oder andere Kunde
von uns hat eine Dependence in Asien und kauft dort aus
Kostengründen schon seit zwei bis drei Jahren nicht mehr bei
Swissmetal ein.» 7. H&M: Zurück zum Plakat - Die schwedische Textilkette kehrt in der
Schweiz zurück zur Plakatkampagne, nachdem man Werbung über diesen
Kanal im vergangenen Jahr massiv gekürzt hatte. Die Modekette H&M
investiert wieder vermehrt in die Plakatwerbung: «Wir fahren ab 21.
August 2006 vier Kampagnen für H&M, was uns einen tollen Umsatz
einbringt, bestätigt Ivan Schultheiss von der APG-Verkaufsleitung
Schweiz, ohne den Umsatz zu beziffern. Mit hinterleuchteten und
geklebten Plakaten in der gängigen Grösse will der Moderiese
offenbar vor allem in den grossen Schweizer Städten visuelle Akzente
setzen. Im letzten Jahr hatte H&M die Plakataushänge massiv
heruntergefahren und stattdessen TV-Spots ausgestrahlt. Die
grossflächige Posterwerbung an Hauswänden oder in den grossen
Schweizer Bahnhöfen hat das Modehaus hingegen nie eingestellt. Ob
auf den Plakaten dann auch das neue Aushängeschild Madonna zu sehen
ist, bleibt ein Geheimnis. Klar hingegen ist nur, dass H&M auf Mitte
August eine Werbekampagne mit dem Weltstar plant und dazu eine
Partnerschaft eingegangen ist. H&M will damit an die erfolgreiche
Kampagne mit Karl Lagerfeld anknüpfen, die vor zwei Jahren zum
Publikumsrenner wurde und das Lagerfeld-Label für jede Frau
erschwinglich machte. Im August will das Modehaus parallel zur
Kampagne einen eigens entworfenen Madonna-Trainingsanzug in seinen
Läden verkaufen. Wie die Kampagne genau aussieht, will H&M noch
nicht verraten: «Wir wollen die Kunden überraschen», sagt Verena
Cottier, Leiterin Marketing und Kommunikation von H&M Schweiz. Dabei
hat H&M erst vor kurzem überrascht: Das Modehaus will eine zweite
Ladenkette mit neuem Markennamen für Damen und Herren etablieren, um
auch im höheren Preissegment vertreten zu sein. Die ersten Boutiquen
sind für 2007 geplant. Zunächst sollen zehn Läden eröffnet werden.
Auch in der Schweiz? Cottier: «Wir wissen es noch nicht.» Auch der
Name für das neue Label bleibt vorerst Geheimsache. Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler, Chefredaktor
Handelszeitung, Zürich.
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https://www.presseportal.ch/de/pm/100009535/100511960
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