Medienmitteilung
0,5-Promille-Grenzwert hat die Sicherheit auf den Strassen erhöht
2006-07-12T07:30:00
Eine erste Bilanz anderthalb Jahre nach der Senkung des Promille-
Grenzwerts von 0,8 auf 0,5 fällt positiv aus: Der neue Grenzwert ist
gut akzeptiert, drei Viertel der Personen mit Führerschein sind der
Ansicht, die Senkung habe "positive Auswirkungen" gehabt. Dies geht
aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das
Marktforschungsinstitut amPuls im Auftrag der Schweizerischen
Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme, der
Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung und anderer
Auftraggeber durchgeführt hat. Die Zahl der Personen, die in
Unfällen mit Alkoholeinfluss schwer verletzt oder getötet worden
sind, ging denn auch innert Jahresfrist um 14 Prozent zurück. Seit 18 Monaten gilt auf Schweizer Strassen der 0,5-Promille-
Grenzwert: Verkehrsteilnehmer, die mit höherer Alkoholkonzentration
im Blut in eine Kontrolle geraten, müssen mit einer Haftstrafe
und/oder Busse sowie mit Führerausweisentzug rechnen. Eine aktuelle
repräsentative Umfrage zeigt auf, dass die Senkung der Promille-
Grenze zu einem Umdenken und zu Verhaltensänderungen geführt hat und
dass 90 Prozent der Führerscheinbesitzer die 1-Glas-Regel kennen. Breite Akzeptanz in der Bevölkerung Die Akzeptanz des 0,5-Promille-Grenzwerts ist hoch: 85 Prozent der
befragten Führerscheinbesitzer befürworten die Senkung von 0,8 auf
0,5 Promille, drei Viertel sind der Ansicht, die Grenzwertsenkung
habe "positive Auswirkungen" gehabt, namentlich auf die Sicherheit
im Strassenverkehr. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage bei
1359 Personen (1058 davon mit Führerschein) in der Deutsch- und
Westschweiz hervor, welche das Marktforschungsinstitut amPuls im
Auftrag der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere
Drogenprobleme (SFA), der Schweizerischen Beratungsstelle für
Unfallverhütung (bfu) und anderer Auftraggeber zwischen April und
Juni durchgeführt hat.
Als häufigste Verhaltensänderung seit der Einführung des 0,5-
Promille-Grenzwerts nennen die befragten Führerscheinbesitzer die
Reduktion des Alkoholkonsums. Zwei Drittel geben an, sich "immer"
oder "meistens" an die Regel zu halten, vor dem Fahrzeuglenken
höchstens ein Glas eines alkoholischen Getränks zu konsumieren. In
der Deutschschweiz halten sich markant mehr Verkehrsteilnehmer (70
Prozent) an die 1-Glas-Regel als in der Westschweiz (52 Prozent).
Auch bei der Akzeptanz des 0,5-Promille-Grenzwerts fallen die Werte
in der Westschweiz deutlich tiefer aus. Jede vierte Person geht Risiken ein Die Reduktion des Alkoholkonsums vor dem Fahren und der in der
Umfrage ersichtliche generell bewusstere Umgang mit Alkohol haben
die Sicherheit auf den Strassen deutlich erhöht. Darauf lassen
jedenfalls die neusten Unfallzahlen des Bundesamts für Statistik
schliessen: Die Zahl der Personen, die in Unfällen mit mutmasslichem
Alkoholeinfluss getötet oder schwer verletzt wurden, lag 2005, also
nach Einführung des 0,5-Promille-Grenzwerts, 14 Prozent unter dem
Vorjahreswert.
Problematisch ist allerdings, dass sich nach wie vor zu viele
Menschen alkoholisiert ans Steuer setzen: Jede vierte Person mit
Führerschein (in der Westschweiz sogar jede dritte) gab im Rahmen
der aktuellen Befragung zu, gelegentlich zu viel zu trinken, obwohl
sie noch fahren sollte. Auskunft:
Janine Messerli, Rolf Moning
Mediensprecherin SFA, Mediensprecher bfu
Tel. 021 321 29 74 Tel. 031 390 21 11
E-Mail: jmesserli@sfa-ispa.ch E-Mail: r.moning@bfu.ch Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der
SFA:
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