Medienmitteilung

Globale Koalition von Diabetes-Experten ruft zu kompromissloser Kontrolle von Diabetes auf, um eine verheerende und kostspielige globale Belastung zu vermeiden

2006-09-15T14:06:32

EASD - KOPENHAGEN, September 15 (ots/PRNewswire) -

  • Globaler Handlungsaufruf von Diabetes-Experten aus Europa, Lateinamerika, Asien, den USA, Kanada und Australien
  • Diabetes-Experte:
  • Wir müssen die Kontrolle von Diabetes verbessern
  • Wir müssen die Akzeptanz von Insulin erhöhen, indem wir seine Wirksamkeit bei der Behandlung vermitteln
  • Wir müssen die ständig steigende Belastung durch diese Krankheit reduzieren
Ein heute veröffentlichter übereinstimmender Bericht ruft zu
dringenden Massnahmen zur drastischen Verbesserung der Kontrolle von
Diabetes auf. Der Konsensbericht ist ein globaler Aktionsaufruf, der
anlässlich eines Zusammentreffens von 25 anerkannten
Diabetes-Experten aus 16 verschiedenen Ländern abgefasst wurde.
Diabetes ist eine wachsende globale Epidemie, die erhebliche
Auswirkungen auf die Gesundheitskosten hat und die Lebenserwartung zu
senken droht. Die Koalition wurde gegründet, um Wege zu untersuchen,
diese beunruhigende globale Belastung in den Griff zu bekommen,
nachdem die Ergebnisse einer wichtigen internationalen Studie bekannt
wurden. An der Studie "Optimizing Control in Diabetes (OPTIMIZE)
Survey" nahmen beinahe 1.500 Menschen mit Diabetes Typ II aus sieben
Ländern teil. Sie wurden über ihre Meinung über die
Behandlungsmöglichkeiten von Diabetes befragt, und die Ergebnisse
zeigen, dass bei dem Versuch, eine optimale Blutzuckerkontrolle zu
erreichen, erhebliche Hindernisse auf Seiten der Patienten bestehen.
"Diabetes ist eine voranschreitende Krankheit und beinahe alle
Patienten mit Diabetes Typ II, die ihre Erkrankung derzeit mit Hilfe
von Diät, Sport und oralen Behandlungsmethoden unter Kontrolle
halten, werden letztendlich Insulin benötigen - die
Standardbehandlung für eine erfolgreiche Kontrolle von Diabetes. Eine
Behandlung kann jedoch nur dann erfolgreich sein, wenn Patienten
bereit sind, sie anzunehmen. Jüngste klinische Studien zeigen, dass
die Hälfte der Patienten, für die orale Diabetesmedikamente nicht
ausreichend sind, um ihre Blutzuckerwerte zu kontrollieren, die
Behandlung mit Insulin für mindestens vier bis sechs Jahre
herausschieben. "Sogar Patienten, die an Folgeerkrankungen einer
unkontrollierten Diabetes wie Neuropathie und Retinopathie leiden,
die zu Blindheit führen können, schieben die Insulinbehandlung auf",
kommentierte Professor Cefalu vom Pennington Biomedical Research
Center in Baton Rouge im US-Bundesstaat Louisiana.
Die OPTIMIZE-Studie, die die Meinung von Patienten über die
Behandlung von Diabetes untersucht, unterstützt diese Daten und
enthüllt ernste Probleme im Bereich der Akzeptanz von Insulin, die
angegangen werden müssen.
Professor Cefalu sagte weiter: "Dies hat meine Kollegen und mich
dazu veranlasst, eine Koalition zu bilden, in der wir einen Bericht
entwickelt haben, von dem wir hoffen, dass er das Bewusstsein über
das Problem erhöhen und Patienten und Gesundheitspersonal dazu
veranlassen wird, sich an die Regeln über eine frühere Behandlung zu
halten."
Aktionsaufruf
Die OPTIMIZE-Studie erläutert zentrale Massnahmen, mit deren Hilfe
die Hindernisse beseitigt werden können, die einer optimalen
Kontrolle des Blutzuckers entgegenstehen:
Schaffung eines aufnahmebereiten Umfelds
  • Das öffentliche Bewusstsein und die Entscheidungsmacht der Patienten müssen verbessert werden.
  • Das Gesundheitspersonal muss besser über Insulin und Schwierigkeiten bei der Behandlung informiert werden, so dass Patienten die Wichtigkeit einer optimalen Kontrolle des Blutzuckers vermittelt wird
  • Gesundheitspolitiker müssen die gesellschaftlichen Kosten von Diabetes verstehen.
Vermittlung der Wichtigkeit der Zielorientierung
  • Patienten müssen besser und so früh wie möglich darüber aufgeklärt werden, dass eine Insulinbehandlung letztendlich aufgrund des Charakters der Diabetes-Erkrankung nötig sein wird.
  • Die Behandlung mit Insulin sollte auf angemessene Art und ohne Verzögerung aufgenommen werden.
  • Die Wünsche der Patienten sind bei jeder Behandlungsentscheidung wichtig, damit eine akkurate Selbstbehandlung gewährleistet wird.
Die potenzielle Rolle neuer nicht injizierter Insulintherapien
- Eine höhere Akzeptanz von Insulinbehandlungen durch den
Patienten könnte dazu beitragen, dass die Blutzuckerkontrolle
verbessert wird. Neue Behandlungsmethoden, wie z.B.Insulininhalation,
könnten zu besseren Ergebnissen bei Diabetespatienten führen.
"Insulin ist die wirksamste erhältliche Behandlung zur Senkung des
Blutzuckers, aber sie wird nicht effizient genutzt. Leider haben
Menschen mit Diabetes Typ II gelernt, Insulin zu fürchten, anstatt es
als wirksame Behandlung anzusehen, die ihnen helfen kann, eine
optimale Blutzuckerkontrolle zu erreichen. Diese Angst wird durch
einige Ärzte gefördert, die die Insulinbehandlung als Drohung
benutzen, damit sich Patienten in frühen Stadien der Erkrankung an
ihre Behandlungsvorschriften halten. Tatsächlich jedoch ist Insulin
die wirksamste und natürlichste Methode der Blutzuckerkontrolle. Die
OPTIMIZE-Studie hebt hervor, dass die Abneigung gegen die Anwendung
oder Intensivierung einer Insulinbehandlung oft mit den dazugehörigen
Injektionen in Verbindung steht. Wir müssen solche Ängste vertreiben
und die Kontrolle von Diabetes verbessern, und dazu gehört die
Erhöhung der Akzeptanz von Insulin, indem es als wirksame Behandlung
vermittelt wird, wenn wir die ständig wachsende Belastung durch diese
Krankheit reduzieren wollen", sagte Professor Mathieu von der
Universität Leuven in Belgien.
Diabetes hat beispiellose, epidemische Ausmasse angenommen. Etwa
230 Millionen Menschen weltweit leiden an Diabetes und ohne
Gegenmassnahmen wird diese Zahl Schätzungen zufolge bis 2025 auf 350
Millionen steigen[1]. Bahnbrechende Studien haben eindeutig gezeigt,
dass eine unzureichende Blutzuckerkontrolle zu
Diabetes-Komplikationen[2],[3] wie Blindheit, Amputationen,
Nierenversagen, Herzanfällen und Nervenschäden führen kann. Diabetes
ist die vierthäufigste Ursache für krankheitsbedingte Todesfälle in
der Welt.1 Die Behandlung solcher Komplikationen verschlingt den
grössten Teil der Kosten von Diabetes, die sich Schätzungen zufolge
auf $286 Milliarden pro Jahr belaufen.[4]
Professor Mathieu sagte weiter: "Die Selbstbehandlung der
Patienten ist äusserst wichtig, um ein erfolgreiches
Behandlungsergebnis zu erreichen. Wenn ein Patient mit seiner
Behandlung nicht zufrieden ist, ist es unwahrscheinlich, dass er sie
so akkurat durchführen wird, wie vorgeschrieben. Insulinkuren sollten
den Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten angepasst werden, indem
eine angemessen Auswahl von Behandlungsmethoden angeboten wird. So
können die Wünsche der Patienten in Betracht gezogen und erfolgreiche
Behandlungsergebnisse unterstützt werden."
Die OPTIMIZE-Studie
Die OPTIMIZE-Studie wurde im Auftrag von Pfizer von Harris
Interactive durchgeführt, einem führenden globalen
Marktforschungsunternehmen. Im Rahmen der Studie wurden im Juli und
August 2005 1.444 Menschen mit Diabetes Typ II befragt, die zu etwa
gleichen Teilen aus den folgenden Ländern stammten: USA,
Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Mexiko und
Brasilien. Die Ergebnisse der OPTIMIZE-Studie sind auf Anfrage
erhältlich.
Die OPTIMIZE-Koalition
Die OPTIMIZE-Koalition bestand aus 25 anerkannten
Diabetes-Experten aus 16 verschiedenen Ländern, die im Februar 2005
zusammenkamen, um die Ergebnisse der OPTIMIZE-Studie zu erörtern. Das
Treffen wurde von Pfizer gesponsert.
Die Koalitions-Mitglieder sind:
    Professor Maarten Kamp    Australien Dr. Elizabeth        Philippinen
                                         Fernando
    Dr. Michael Walter Roden  Österreich  Dr. Rima Tan         Philippinen
    Professor Chantal Mathieu Belgien     Professor Wladyslaw  Polen
                                          Grzeszczak
    Dr. Freddy Goldberg       Brasilien   Professor Jacek      Polen
    Eliaschewitz                          Sieradzki
    Dr. Jorge Gross           Brasilien   Professor Krzysztof  Polen
                                          Strojek
    Dr. Keith Bowering        Kanada      Dr. Javier Ampudia   Spanien
    Dr. Lawerence Leiter      Kanada      Dr. Pedro Luis de    Spanien
                                          Pablos-Velasco
    Professor Bernard         Frankreich  Professor Peter Diem Schweiz
    Charbonnel
    Professor Sotirios Raptis Griechenland Professor Nick    Grossbritannien
                                           Freemantle
    Dr. Bipin Kumar Sethi     Indien      Professor Stephen  Grossbritannien
                                          Gough
    Professor Geremia Bolli               Dr. William Cefalu
                              Italien    (Chair)              USA
    Dr. Fernando Lavalle      Mexiko      Dr. Jaime Davidson   USA
    Dr. Sergio Zuniga-Gujardo Mexiko
Referenzen
[1] International Diabetes Federation. http://www.idf.org/home/ind
ex.cfm?unode=3B96906B-C026-2FD3-87B73F80BC22682A.
Letzter Zugriff am 14. Juli 2006.
[2] UK Prospective Diabetes Study (UKPDS) Group. Intensive
blood-glucose control with sulphonylureas or insulin compared with
conventional treatment and risk of complications in patients with
type 2 diabetes (UKPDS 33). Lancet. 1998 Sep 12;352(9131):837-53.
[3] Diabetes Control and Complications Trial Research group. The
effect of intensive diabetes treatment on the development and
progression of long-term complications in insulin-dependent diabetes
mellitus: The Diabetes Control and Complications Trial. N Engl J Med
1993; 329:978-986.
[4] International Diabetes Federation. Diabetes Atlas 2nd edition.
2003

Pressekontakt:

Lucie Harper, Weber Shandwick: Tel: +44-207-067-0220, E-Mail:
lharper@webershandwick.com

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