Medienmitteilung

Tag der Epilepsie: Eine Krankheit als Ungeheuer

2006-10-06T11:05:00

Zürich (ots) -

Wie ein Ungeheuer in eine heile Welt ist die
Epilepsie seines Bruders in das Leben von Pierre-François Beauchard
alias David B. hereingebrochen. Szenen seines Comic-Bandes "Die
heilige Krankheit" wurden am 5. Oktober in Zürich von
Schauspielstudenten auf eindrückliche Weise theatralisch umgesetzt.
Auf der Grossleinwand ein Hirn, davor eine Reihe weiss gekleideter
junger Menschen in sehr unbequemer Stellung, jeder mit einem Glas
Wasser in der Hand: So präsentierte sich die erste Szene einer
ergreifenden Darstellung von Emotionen, wie sie eine Familie
angesichts schwerer epileptischer Anfälle eines Sohnes und Bruders
durchtoben. "Warum muss ich so viele Pillen schlucken?", "Weiss der
Herr Professor Rat?", "Wie kann ich meinen Bruder beschützen?",
solche und noch viel mehr Fragen finden keine Antwort. In der zweiten
Szene führte ein Schattenspiel direkt in das Auge des Hurrikans.
Mediziner, Gurus, Fantasietiere und Behandlungsgerät tanzen um den
Epilepsie-Betroffenen herum und bringen ihm doch keine Linderung. Die
22 Studierenden der Hochschule für Musik und Theater, Zürich, hatten
sich in einer Studienwoche mit dem Thema "Epilepsie" befasst und die
Anspannung, Sorge und Verletztheit einer betroffenen Familie für die
Bühne in lebendige Bilder verwandelt.
Krankheit als Ungeheuer
"Es war, als ob ein Drache mit uns am Esstisch sässe", schilderte
David B. seine Erinnerungen an eine belastete Kindheit. Jederzeit
konnte sein Bruder einen schweren Anfall erleiden, sei dies bei
Mahlzeiten, beim Spielen oder auf der Strasse, wo sich sofort mehr
Neugierige als Helfende um ihn scharten. Im Gespräch mit Moderator
Christian Gasser, Verlag edition moderne, welcher die französischen
Aussagen des Comic-Autoren auf Deutsch übersetzte, legte David B.
offen, wie viel Tragik im Schicksal seines Bruders immer noch liegt,
und wie schwer für die Geschwister der Umgang mit der Krankheit war.
Auch die Eltern gingen durch ein Wechselbad der Gefühle. Die
Betroffenheit des Publikums im voll besetzten Saal des Museums für
Gestaltung war spürbar, das Interesse für das neu auch auf Deutsch
erschienene Comic-Buch "Die heilige Krankheit" gross. Der Autor
zeichnete auf Wunsch für jeden Käufer ein Bild. Die von edition
moderne, Epi-Suisse und Epilepsie-Liga zum Tag der Epilepsie
gemeinsam organisierte Vernissage schloss mit einem Apéro.

Kontakt:

Epilepsie-Liga
Tel. +41/43/488'67'77

Epi-Suisse
Tel. +41/43/488'68'80

beide Seefeldstrasse 84
8034 Zürich

Permalink:


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Weiterführende Informationen

http://www.epi.ch

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