Medienmitteilung
Media Service: Heute in der Handelszeitung, Mittwoch, 17. Januar 2007
2007-01-17T07:16:08
Zürich (ots) - Rekord bei den Firmenehen in der Schweiz Die Zahl der
Unternehmensübernahmen in der Schweiz stieg 2006 im Vergleich zum
Vorjahr um 11 Prozent auf den Spitzenwert von 459. Wie die neuste
Erhebung der «Handelszeitung» zeigt, wurden 2006 sogar noch mehr
Firmenzusammenschlüsse publiziert als im bisherigen Rekordjahr 1989.
Damals waren es 422. Trotz dieser Spitzenwerte ist ein Ende des
Booms nicht in Sicht. Schon jetzt ist klar: Der Übernahme des
Discounters Denner durch die Migros werden in den nächsten Monaten
eine Vielzahl spektakulärer Deals folgen. Experten sprechen von
«einer ausgesprochen aktiven Pipeline» im M&A-Sektor. Etliche
Transaktionen seien schon weit vorbereitet. Der Industrieverband Swissmem wehrt sich beim Preisüberwacher gegen
die hohen Stromtarife. Jetzt werden die Fälle untersucht. «Wir haben
dem Preisüberwacher die Namen von
Elektrizitätsversorgungsunternehmen mitgeteilt, die Mitgliedern von
uns zu viel für ihren Strom verrechnen», bestätigt Walter Müller,
Energiebeauftragter bei Swissmem Recherchen der «Handelszeitung». Je
nach Berechnung müssten die Firmen mehrere hundert Mio. Fr. pro Jahr
zu viel hinblättern. «Diese Summe bezahlt der Werkplatz Schweiz zu
viel für den Strom.» Die von der Swissmem angeprangerten Fälle
würden nun untersucht, heisst es dazu beim Preisüberwacher. Kurt Rohrbach, der Chef der BKW, prüft neben dem Bau neuer KKW in
der Schweiz auch Beteiligungen an Kohlekraftwerken in Deutschland.
Das Stromunternehmen BKW sorgt sich um die Versorgungssicherheit der
Schweiz, wenn die CO2-Abgabe kommt: «Die Versorgung wäre so
gefährdet», sagt der CEO Kurt Rohrbach im Interview mit der
«Handelszeitung». Es sei denn, die Stromunternehmen würden trotzdem
auf Gaskombikraftwerke setzen, die CO2 ausstossen. «Der Strompreis
würde so um 1,2 Rp. pro kWh erhöht», warnt Rohrbach. Das wären 10
bis 15%. Er plädiert für Übergangslösungen. «Unsere Konkurrenten im
Ausland profitieren von Ausnahmeregeleungen.» Deshalb ist für den
BKW-Chef auch die Beteiligung an einem Kohlekraftwerk in Deutschland
eine Option. Mit oder ohne CO2-Abgabe, werden die Strompreise in der
Schweiz auch künftig steigen. «Die Richtung ist klar: In der Tendenz
nach oben». BKW schielt auf Romande Energie Das Berner Stromunternehmen BKW will
im Schweizer Markt weiter wachsen. Als möglicher Partner bietet sich
die börsenkotierte Romande Energie an. Das ist ein interessanter
Ansatz. Dazu müsste Romande Energie aber auch mitmachen, sagt
BKW-CEO Kurt Rohrbach im Interview mit der Handelszeitung.
Gespräche würden zur Zeit aber keine laufen, obwohl von unserer
Seite die Bereitschaft da wäre. Sicher ist für Rohrbach aber: Wir
werden die Partnerschaft mit der Groupe E intensivieren. BKW hält
10% an der Groupe E, die aus der Fusion der Freiburgischen
Elektrizitätswerke (FEW) und der Electricité Neuchâteloise (ENSA)
entstanden ist. Swisscom, Orange und Sunrise wollen das iPhone Ob Swisscom, Orange
oder Sunrise sie alle sind am Handy mit dem Apfel-Logo «sehr
interessiert». «Das iPhone würde sehr gut zu unserer
Multimedia-Strategie passen», sagt etwa Sunrise-Sprecher Mathieu
Janin. Konkrete Vereinbarungen, auch auf Stufe der Mutterfirma TDC,
seien aber noch nicht gefallen. Bei Orange dagegen laufen auf
Konzernebene bereits Vorbereitungen, um das Mobiltelefon mit
Touchscreen nach Möglichkeit ins Portefeuille aufzunehmen.
Swisscom-Sprecher Josef Huber bezeichnet die Chancen für eine
Vereinbarung mit Apple auch ohne ein europäisches Grossunternehmen
im Rücken als «gut». Wie Swisscom hoffen auch Orange und Sunrise
hinter vorgehaltener Hand, eine exklusive iPhone-Partnerschaft für
die Schweiz abschliessen zu können. Swisscom testet Hybrid-Telefone In den nächsten Monaten will
Swisscom ihr Dual-Mode-Phone präsentieren, eine Verschmelzung von
Fix- und Mobiltelefon. Seit Monaten tüfteln Hundertschaften beider
Sparten an der Entwicklung dieses Endgerätes, mit dem im Hausinnern
drahtlos über Wireless-Lan und ausserhalb der eigenen vier Wände
über das Mobilfunknetz telefoniert und Daten übertragen werden
können. Derzeit läuft ein Test mit mehreren hundert Kunden. Das
Prestigeprojekt, intern «Golden Gate» genannt, ist für Swisscom-Chef
Carsten Schloter eine Bewährungsprobe. Es wird zeigen, ob die
Konvergenzstrategie - also die Verschmelzung der Mobil- und
Festnetztechnologie sowie von Daten und Sprache - bei den Kundinnen
und Kunden wirklich gefragt ist. Nach ABB verlässt auch Siemens den Sudan Nach ABB zieht sich auch
Siemens aus dem Krisenland Sudan zurück. «Wir haben aufgrund der
aktuellen humanitären Lage beschlossen, keine neuen Aufträge im
Sudan anzunehmen», bestätigt Siemens-Konzernsprecher Wolfram Trost
der «Handelszeitung». Vor kurzem erst vermeldete
Siemens-Konkurrentin ABB mit Sitz in Winterthur, man habe sich aus
dem Krisenland in Ostafrika zurückgezogen. Siemens setzte im Sudan
laut Trost lediglich einen niedrigen zweistelligen
Millionen-Euro-Betrag um. Peter Bosshard, Policy Director der
US-Umweltorganisation International Rivers Network (IRN), begrüsst
den Entscheid, dem krisengeschüttelten Staat den Rücken zu kehren.
ABB und Siemens waren am riesigen Merowe-Staudamm-Projekt beteiligt,
das IRN für das Elend zehntausender Menschen verantwortlich macht.
«Besser wäre es gewesen, wenn sich die beiden Unternehmen
zurückgezogen hätten, bevor sie ihre Aufträge erfüllt haben», betont
Bosshard. CFO Bruno Allmendinger: "Sulzer soll unabhängig bleiben" Der
Winterthurer Anlagen- und Maschinenbauer Sulzer, er wird derzeit als
Übernahmekandidat gehandelt, soll unabhängig bleiben. Das bestätigt
Sulzer-Finanzchef Bruno Allmendinger im Gespräch mit der
"Handelszeitung". "Nach dem vergangenen Übernahmeversuch hat sich
Sulzer neu positioniert und verfolgt heute eine sehr fokussierte
Strategie", betont der CFO. "Wir brauchen weder Kapital noch
strategische Hilfe." 2007 soll für Sulzer erneut ein Wachstumsjahr
werden, auch in punkto Akquisitionen. Für Allmendinger kommen
Zukäufe im hohen dreistelligen Mio-Fr.-Bereich in Frage. «Wenn die
einmalige Gelegenheit kommt, darf sie auch 1 Mrd Fr. und mehr
kosten», ergänzt der CFO gegenüber der «Handelszeitung».
Kaufmöglichkeiten sieht er in allen vier Sparten. Während Sulzer
Pumps und Sulzer Chemtech keinen Kaufbeschränkungen unterliegen,
müsste bei Sulzer Metco im Einzelfall geprüft werden, ob die
Belastung durch eine grosse Akquisition sinnvoll wäre. Bei Sulzer
Turbo Services sei Opportunismus angesagt. Man werde sich eine gute
Gelegenheit nicht entgehen lassen, stehe aber auch nicht unter
Druck. Der SMI erklimmt den 100000er Für kommendes Jahr hält Claude
Zehnder, Leiter des Aktienresearch der ZKB, einen fünfstelligen SMI
durchaus für möglich. Die Rahmenbedingungen seien weiterhin gut.
Fast zu gut, denn Gefahr drohe nur durch mögliche Zinserhöhungen, da
die Konjuktur derzeit "fast zu gut laufe". Indes drehen immer mehr
Privatanleger der Börsenparty den Rücken zu, ihre Stimmung hat den
Höhepunkt überschritten. Porsche-CEO Wendelin Wiedeking: "Wichtige Märkte wie die Schweiz am
besten selber betreuen" "Wir sind heute davon überzeugt, dass wir so
wichtige Absatzmärkte wie die Schweiz am besten eigenverantwortlich
betreuen", begründet Porsche-Chef Wendelin Wiedeking die Kündigung
des Importeurvertrags mit der Schweizer Amag-Gruppe per 2008.
Inzwischen verkaufe Porsche mehr als 90% seiner Fahrzeuge in
Ländern, in denen Porsche mit eigenen Vertriebsgesellschaften
vertreten ist. Diese Strategie habe sich bewährt, stellt Wiedeking
fest im Interview mit der "Handelszeitung" fest. "Wir haben so nicht
nur das Image der Marke weiter steigern können, sondern auch unsere
Absatzzahlen." Trotzdem kappt Porsche nicht alle Verbindungen zu
Amag. "Amag wird im Retailbereich auch in Zukunft einer unserer
Partner bleiben wenn auch nicht mehr in dem Ausmass wie bisher",
sagt Wiedeking. Es sei keine Frage, dass das viersitzige Sportcoupé
Panamera ein wesentlicher Grund dafür sei, weshalb Porsche das
Händlernetz nach eigenen Vorstellungen neu ordnen wolle. "Bis der
Panamera 2009 auf den Markt kommt, soll die neue Struktur stehen",
so Wiedeking. Die nächsten Übernahmekandidaten im Schweizer Detailhandel. Der
Konzentrationsprozess im Schweizer Detailhandel geht nach dem
Dennerverkauf weiter. Als Übernahmekandidaten werden Jelmoli, Valora
und Spar gehandelt. Selbst Volg oder Manor sind vor einem Verkauf
nicht gefeit. Die Chefs von Spar, Volg und der Manor Gruppe
dementieren Verkaufsabsichten. Jelmoli-Chef Gustav Stenbolt sagt im
Interview: «Wir sind in der Phase der Überprüfung. Danach werden wir
eine Strategie präsentieren. Sollten dann einige Teile zum Verkauf
stehen, werden wir Angebote erhalten und prüfen.» Edgar Oehler zu seiner Nachfolge: «Ich möchte keine In-house-Lösung»
Nach der Integration des Oberflächenbearbeiters STI in die AFG kann
sich der 64-jährige Mehrheitsaktionär Edgar Oehler um seine
Nachfolge für die operativen Geschäfte kümmern, die er in ferner
Zukunft abgeben möchte, wie er im Interview mit der
Handelszeitung sagt. Oehler strebt eine externe Lösung an: Eine
Nachfolge-Regelung ist vorhanden. Es handelt sich nicht um eine
In-house-Lösung. Der Aktienbesitz solle aber in der Familie
bleiben. Uno wirft Adecco und Triumph aus dem Sozialkodex Imageverlust für
Adecco und Triumph: Die beiden Unternehmen wurden Anfang Jahr von
der Uno-Liste gestrichen, die sie für soziales Wirtschaften
auszeichnet. Die Mitgliedschaft beim so genannten UN Global Compact,
den der damalige Generalsekretär Kofi Annan 1999 am Davoser WEF
lancierte, gehört für Konzerne, die Sozialverantwortung gross
schreiben, zum guten Ton. ABB, Novartis, Credit Suisse und weitere
Schweizer Firmen gehörten zu den ersten, die sich den zehn
Prinzipien des Compact verpflichteten. Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne Martin Spieler,
Chefredaktor, Handelszeitung, Zürich
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100009535/100522948
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