Medienmitteilung
SFA - ESSKI-Projekt macht Kinder stark
2007-01-17T09:00:00
Lausanne (OTS ) Kinder und Jugendliche, die am
Gesundheitsförderungsprojekt ESSKI teilgenommen haben, sind weniger
aggressiv und hyperaktiv, fühlen sich gesünder und rauchen weniger.
Das Projekt "Eltern und Schule stärken Kinder" (ESSKI) wurde in
sechs Deutschschweizer Kantonen durchgeführt und die
wissenschaftliche Evaluation belegt: Es ist ein Erfolg. Nicht nur
bei den Kindern, sondern auch bei den Eltern und den involvierten
Lehrpersonen. "Seit ich am ESSKI-Projekt mitgemacht habe, kann ich besser mit den
Wutanfällen meines Kindes umgehen", sagt eine Mutter, die wie die
Mehrheit der beteiligten Eltern eine positive Bilanz zieht. ESSKI -
die Abkürzung steht für "Eltern und Schule stärken Kinder" - ist ein
Projekt zur Förderung der Gesundheit, der Ressourcen und der
sozialen Kompetenzen von Kindern, Eltern und Lehrpersonen. Ziel des
Projektes ist, Kinder möglichst früh zu stärken, um Stress,
Aggressionen, Gewalt und Suchtverhalten zu vermindern. Das ESSKI-
Projekt wurde von 2004 bis 2006 in Primarschulen der
Deutschschweizer Kantone Aargau, Zürich, Schaffhausen, Thurgau,
Basel-Stadt und Basel-Landschaft durchgeführt. 78 Lehrpersonen und
ihre Schulklassen, d.h. 1466 Schulkinder im Alter von sechs bis
zwölf Jahren, waren zusammen mit ihren Eltern daran beteiligt. Die
Kinder nahmen in der Schule während zwölf Wochen am
Interventionsprogramm "Fit und stark fürs Leben" teil. Parallel dazu
absolvierten ihre Eltern das "Positive Erziehungsprogramm - Triple
P", in dem sie durch Telefontrainer in Erziehungsfragen unterstützt
wurden. Die Lehrpersonen erhielten eine Weiterbildung in ihrem
persönlichen Ressourcen- und Stressmanagement. Kinder, Eltern und Lehrpersonen profitieren von ESSKI
Um den Erfolg des ESSKI-Projektes messen zu können, hat das
Forschungsteam die Interventionsgruppen zu verschiedenen
Messzeitpunkten mit einer Kontrollgruppe verglichen. Es zeigte sich,
dass die Schülerinnen und Schüler der Interventionsgruppen weniger
streitsüchtig, aufbrausend und hyperaktiv waren, sich seltener
unglücklich und niedergeschlagen fühlten und weniger über
körperliche Beschwerden klagten. Zudem fingen weniger Schülerinnen
und Schüler mit dem Rauchen an und es hörten mehr mit dem Rauchen
auf als in der Kontrollgruppe. Auch die Eltern profitierten vom
Programm "Triple P" und von der Unterstützung in Erziehungsfragen:
Sie gaben an, besser Grenzen setzen und schwierige Situationen
leichter bewältigen zu können. Sie lobten ihr Kind häufiger und
konnten bei Auseinandersetzungen ruhiger und konsequenter reagieren.
Zudem fühlten sie sich weniger gestresst. Die Lehrpersonen, die am
ESSKI-Projekt teilgenommen hatten, waren insgesamt
widerstandsfähiger. Sie fühlten sich leistungsfähiger und
interessierter und hatten mehr Energie als ihre Kollegen und
Kolleginnen aus der Kontrollgruppe. Interkantonale Zusammenarbeit
Das ESSKI-Projekt wurde von einem Team aus verschiedenen Bildungs-
und Fachinstitutionen durchgeführt: der Hochschule für Soziale
Arbeit und der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule
Nordwestschweiz (FHNW), dem Institut für Familienforschung und
-beratung der Universität Fribourg, der Pädagogischen Hochschule
Zürich und der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere
Drogenprobleme (SFA). Finanziert wurde ESSKI durch das Bundesamt für
Gesundheit, die Jacobs-Stiftung, die Stiftung Gesundheitsförderung
Schweiz, die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW und die Pädagogische
Hochschule Zürich.
Im ESSKI-Projekt wurden die zwei international bewährten und auf
Wirksamkeit überprüften Interventionsprogramme "Fit und stark fürs
Leben" (für die Schule) und "Triple P" (fürs Elternhaus) zum ersten
Mal kombiniert und die Wirksamkeit wissenschaftlich evaluiert. Das
Projektleitungsteam ist sehr erfreut über die positiven Resultate,
welche die Erwartungen zu einem grossen Teil erfüllt haben. Sie
belegen, dass Gesundheitsförderung und Suchtprävention, die schon
auf der Primarstufe einsetzen und alle Beteiligten, d.h. auch Eltern
und Lehrpersonen einbeziehen, wirksam sind. Auch die Eltern und die
Lehrpersonen äusserten sich sehr zufrieden über das ESSKI-Projekt
und ein Erstklässler drückt seine Zustimmung auf seine Weise
aus: "Das bringt Frieden und weniger Schlägereien und man lernt
viel." Auskunft und Vermittlung von Kontaktpersonen
(beteiligte Eltern und Lehrpersonen):
Janine Messerli, Mediensprecherin SFA, Tel.: 021 321 29 74
E-Mail: jmesserli@sfa-ispa.ch Der Bericht zum ESSKI-Projekt (auf Deutsch) kann im Internet
heruntergeladen werden:
http://www.sfa-ispa.ch/DocUpload/rr_ESSKI.pdf Diese Medienmitteilung finden Sie auch auf der Internetseite der
SFA:
http://www.sfa-ispa.ch/index.php?IDtheme=64&IDcat24visible=1&langue=D Kontaktpersonen für das ESSKI-Projekt und die Programme: - Projekt ESSKI - "Eltern und Schule stärken Kinder": Dr. phil.
Holger Schmid, Forschungsleiter SFA, Tel.: 021 321 29 53; E-Mail:
hschmid@sfa-ispa.ch und Prof. Barbara Fäh, Leiterin Institut Soziale
Arbeit und Gesundheit, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Tel.: 079
204 51 84. E-Mail: barbara.faeh@fhnw.ch. Mehr Informationen zum
ESSKI-Projekt unter www.esski.ch
- "Positives Erziehungsprogramm - Triple P": Prof. Dr. Guy
Bodenmann, Universität Fribourg, Tel.: 026 300 76 53; E-Mail:
joseguy.bodenmann@unifr.ch
- Programm "Fit und stark fürs Leben": Prof. Dr. Urs Peter Lattmann,
Pädagogische Hochschule FHNW, Tel.: 056 441 73 31; E-Mail:
urspeter.lattmann@fhnw.ch und Prof. Walter Kern, klin. Psychologe
FSP, Pädagogische Hochschule Zürich, Tel.: 079 335 36 93, E-Mail:
walter.kern@phzh.ch
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100000980/100522968
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