Medienmitteilung
Die Migros steht für fortschrittliche Lehrstellen und einen
verantwortungsvollen Jugendarbeitnehmerschutz mit Perspektive
2007-02-01T12:15:00
Zürich (ots) - Das schweizerische Bildungssystem hat in den
letzten Jahren grosse Reformanstrengungen und viel Dynamik erlebt.
Dies aus gutem Grund, denn die Arbeitswelt verändert sich in
wachsendem und zum Teil rasanten Tempo. Die Berufsbildung muss
diesem Wandel laufend Rechnung tragen. Sie bildet unangefochten das
Rückgrat der nachobligatorischen Ausbildung in der Schweiz. Zwei
Drittel aller Jugendlichen machen eine Berufsausbildung und damit
eine bewusst stark praxisgestützte, betriebliche und schulische
Ausbildung, die eine Brücke zwischen Lehre und Arbeitswelt schlagen
soll. Im neuen Berufsbildungsgesetz wurde längst erkannt, dass man für
Veränderungen offen sein und sich gemeinsam den neuen
Herausforderungen in der Wirtschaft und in der Arbeitswelt stellen
muss. Es definiert als Ziel eine Berufsbildung, die den Einzelnen
die berufliche und persönliche Entfaltung und die Integration in die
Gesellschaft, insbesondere in die Arbeitswelt, ermöglicht und die
ihnen die Fähigkeit und die Bereitschaft vermittelt, beruflich
flexibel zu sein und in der Arbeitswelt zu bestehen. Dass dem Arbeitnehmerschutz für Jugendliche auch während der
Ausbildung eine wichtige Bedeutung zukommt, steht dabei ausser
Frage. Bei der Diskussion um den Jugendarbeitsschutz geht es denn
auch nicht um mehr oder weniger Schutz, sondern darum, dass die
Anforderungen der Berufsbildung, des Arbeitsmarktes und des
Jugendarbeitsschutzes bestmöglich aufeinander abgestimmt werden
müssen. Es geht um konsistente Rahmenbedingungen, die entscheidend
dafür sind, dass die Ausbildungsfähigkeit gewährleistet, die
Ausbildungsbereitschaft erhalten, Anreize für ein vermehrtes Angebot
von Lehrstellen geschaffen und die Arbeitsmarktfähigkeit der
Lernenden sichergestellt werden kann. Die Migros setzt sich deshalb
dafür ein, dass Ziele und Anforderungen der Berufsbildung und
Jugendarbeitsschutzes nicht länger isoliert betrachtet und geregelt
werden. Berufsbildung und Jugendarbeitsschutz sollen durch die
Organisationen der Arbeitswelt in den Berufsbildungsverordnungen
realitätsgerecht auf die einzelnen Berufsfelder und Branchen
abgestimmt werden. Das setzt allerdings voraus, dass man sich den Realitäten nicht
verschliesst und anerkennt, dass in einer modernen Industrie- und
Dienstleistungsgesellschaft viele Prozesse und Tätigkeiten zunehmend
in der Nacht oder an Sonn- oder Feiertagen ablaufen. Wer den
Jugendlichen nicht nur Schutz, sondern gleichzeitig auch eine
berufliche Perspektive bieten will, muss deshalb akzeptieren, dass
sich für eine moderne, zukunftsgerichtete und qualitativ hoch
stehende Berufsbildung Sequenzen mit Nacht- und Sonntagsausbildung
nicht vermeiden lassen. Die neusten arbeitsmedizinische Erkenntnisse
zeigen, dass dies unter geeigneten Rahmenbedingungen durchaus mit
den unbestrittenen Anliegen des Jugendarbeitsschutzes vereinbar ist. Als Bildungsunternehmen mit rund 2900 Lernenden, die in 37
verschiedenen Berufen in 40 Unternehmen der Migros-Gruppe
ausgebildet werden, liegt der Migros viel daran, dass in diesen
wichtigen Fragen Fortschritte erzielt werden. Der Schweizerische
Gewerkschaftsbund hat in der anstehenden Vernehmlassung zur
Jugendarbeitsschutzverordnung Gelegenheit zu zeigen, dass mit ihm
trotz allem solche Fortschritte erzielt werden können. Zürich, 1. Februar 2007 Medienkontakte:
Martina Bosshard, 044 277 20 67, martina.bosshard@mgb.ch Migros-Genossenschafts-Bund
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