Medienmitteilung
Gleichstellungsdebatte im Nationalrat:
Leider nur wenig Lichtblicke
2007-03-08T14:24:09
Bern (ots) - Die heutige Debatte im Nationalrat hat gezeigt, dass
der Handlungsbedarf für die tatsächliche Gleichstellung von Frauen
und Männern im Erwerbsleben nur ungenügend erkannt ist. Zwar hat der
Nationalrat mit seiner Zustimmung zu einem Vaterschaftsurlaub ein
starkes Zeichen gesetzt. Der SGB begrüsst diesen Entscheid, der dazu
angetan ist, die Familienarbeit auch den Männern zuzuweisen. Ein
fortschrittliches Bekenntnis hat die grosse Kammer auch beim Thema
Gewalt an Frauen und mit ihrem Ja für einen Massnahmenplan für die
Durchsetzung der Gleichstellung gezeigt. An letzterem wird künftig
anzuknüpfen sein. Schmerzlich hingegen ist, dass die Durchführung einer
Lohngleichheitskonferenz zusammen mit Behörden, Wissenschaft und
Sozialpartner/innen verweigert wurde. Als ebenso verächtlich
gegenüber den Frauen wie gegenüber der Verfassung ist zu werten,
dass alle vorgeschlagenen Massnahmen zur Erreichung von
Lohngleichheit von der bürgerlichen Mehrheit des Rates torpediert
worden sind. Während die SVP hier einem Frauenbild des vorletzten
Jahrhunderts verhaftet bleibt, anerkennen FDP und CVP zwar den
Handlungsbedarf, setzten aber rein auf Freiwilligkeit und Anreize
wohl im Wissen darum, dass genau diese Freiwilligkeit bisher nur
sehr magere Resultate gebracht hat. Das ist doppelzüngig und ein
Appell dafür, im Herbst Rät/innen zu bestimmen, die die Anliegen der
Gleichstellung und der Arbeitnehmerinnen wirklich respektieren. Die Gewerkschaften werden ungeachtet dieses weitgehend tauben
Verhaltens gegenüber den Frauen die Gleichstellungsanliegen im
Erwerbsleben weiterhin mit Verve vertreten - sowohl in der Politik
wie in der Vertragspraxis. SCHWEIZERISCHER GEWERKSCHAFTSBUND Auskunft:
Natalie Imboden, Natel : 079/706 62 84
Ewald Ackermann, 031/377 01 09
Permalink:
https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100526552
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